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Die Brück' am Tay


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Rezension von

Anna Kneisel

Die Brück' am Tay Theodor Fontanes Gedicht „Die Brück' am Tay“ erschien zum ersten Mal im Jahr 1880 in der Zeitschrift "Die Gegenwart“ und ist neben „John Maynard“ und „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“ eine seiner bekanntesten Balladen. Wie bei John Maynard thematisierte Fontane eine schreckliche Katastrophe, die sich im Dezember 1879 ereignete: die Eisenbahnbrücke Firth-of-Tay stürzte ein und riss dabei einen ganzen Zug, der von Edinburgh nach Dundee unterwegs war, mit sich in die Tiefe. Sinnbildlich steht die Ballade für einen Kampf zwischen Natur und Technik, der seinen Tribut fordert. Ein Thema, das damals wie heute aktuell scheint. Im Kindermann-Verlag hat man sich für die Reihe Poesie für Kinder nun dieses berühmte Gedicht ausgesucht und als Illustrator Tobias Krejtschi gewonnen, der in der Vergangenheit bereits mehrfach für diesen und andere Verlage großartige Illustrationen geschaffen hat. Der Band kommt in einer etwas körnigen Optik daher, die Illustrationen sind in einem Stil gehalten, der an Drucke aus den 50er Jahren erinnert, farblich beschränkt auf ein Spektrum von Pink bis Schwarz. Die drei Hexen am Anfang des Gedichts, vom Autor entliehen aus Shakespeares Macbeth, werden mit gruseligen Masken über ihren Kessel gebeugt dargestellt, durch die Krejtschi sehr gut ihr eigentliches Wesen widergibt. Während diese drei ihr Unwesen treiben, wartet ein altes Ehepaar auf die Rückkehr des Sohnes, der mit dem Schnellzug über Weihnachten nach Hause kommen will. Natürlich wird es niemals dazu kommen, denn im einen Moment ist die Stimmung im Zug noch gut, es wird sich über die Errungenschaften der Technik unterhalten, im nächsten Moment stürzt der Zug in schwarzer Nacht brennend von der Brücke. Zum Schluss haben wieder die drei Hexen das Wort, die Natur hat ganz bildlich die Technik in Form eines Zahnrades in der Hand. Die Brück‘ am Tay wird trotz der leicht veralteten Sprache durch die klaren, sprechenden und dabei symbolreichen Illustrationen Tobias Krejtschis so gut für Kinder verständlich gemacht, dass nicht nur Erwachsene mit einer Vorliebe für Klassiker ihre Freude daran haben und dass Kinder die Tragik des Geschehens begreifen, ohne völlig davon überfordert zu werden. Wunderbar!

Theodor Fontanes Gedicht „Die Brück' am Tay“ erschien zum ersten Mal im Jahr 1880 in der Zeitschrift "Die Gegenwart“ und ist neben „John Maynard“ und „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“ eine seiner bekanntesten Balladen. Wie bei John Maynard thematisierte Fontane eine schreckliche Katastrophe, die sich im Dezember 1879 ereignete: die Eisenbahnbrücke Firth-of-Tay stürzte ein und riss dabei einen ganzen Zug, der von Edinburgh nach Dundee unterwegs war, mit sich in die Tiefe.

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Sinnbildlich steht die Ballade für einen Kampf zwischen Natur und Technik, der seinen Tribut fordert. Ein Thema, das damals wie heute aktuell scheint.

Im Kindermann-Verlag hat man sich für die Reihe Poesie für Kinder nun dieses berühmte Gedicht ausgesucht und als Illustrator Tobias Krejtschi gewonnen, der in der Vergangenheit bereits mehrfach für diesen und andere Verlage großartige Illustrationen geschaffen hat.

Der Band kommt in einer etwas körnigen Optik daher, die Illustrationen sind in einem Stil gehalten, der an Drucke aus den 50er Jahren erinnert, farblich beschränkt auf ein Spektrum von Pink bis Schwarz. Die drei Hexen am Anfang des Gedichts, vom Autor entliehen aus Shakespeares Macbeth, werden mit gruseligen Masken über ihren Kessel gebeugt dargestellt, durch die Krejtschi sehr gut ihr eigentliches Wesen widergibt. Während diese drei ihr Unwesen treiben, wartet ein altes Ehepaar auf die Rückkehr des Sohnes, der mit dem Schnellzug über Weihnachten nach Hause kommen will. Natürlich wird es niemals dazu kommen, denn im einen Moment ist die Stimmung im Zug noch gut, es wird sich über die Errungenschaften der Technik unterhalten, im nächsten Moment stürzt der Zug in schwarzer Nacht brennend von der Brücke. Zum Schluss haben wieder die drei Hexen das Wort, die Natur hat ganz bildlich die Technik in Form eines Zahnrades in der Hand.

Die Brück‘ am Tay wird trotz der leicht veralteten Sprache durch die klaren, sprechenden und dabei symbolreichen Illustrationen Tobias Krejtschis so gut für Kinder verständlich gemacht, dass nicht nur Erwachsene mit einer Vorliebe für Klassiker ihre Freude daran haben und dass Kinder die Tragik des Geschehens begreifen, ohne völlig davon überfordert zu werden. Wunderbar!

geschrieben am 11.04.2020 | 339 Wörter | 1878 Zeichen

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