ISBN | 3442266289 | |
Autor | Brent Weeks | |
Verlag | Blanvalet | |
Sprache | deutsch | |
Seiten | 704 | |
Erscheinungsjahr | 2009 | |
Extras | - |
Der Gassenjunge Azoth fristet sein Dasein in dem Labyrinth von Cenaria. Dabei verliert er seinen größten Traum nicht aus den Augen: Azoth will ein Blutjunge werden und hat sich vorgenommen, bei keinem geringeren in die Lehre zu gehen, als dem besten Blutjungen von Cenaria: Durzo Blint. Die Aussichten darauf sind jedoch verschwindend gering, denn Meister Blint nimmt keinen Lehrling. Durch die unglücklichen Umstände, die sein Leben prägen, wird er immer weiter hinein geführt in das Leben des Labyrinths und den Sumpf, der das in Gilden organisierte Verbrechen von Cenaria bestimmt.
Als Mitglied einer Kinderbande lehnt er sich bald gegen den Anführer „Ratte“ auf und sieht zunächst tatenlos mit an, wie seine Freunde missbraucht und gedemütigt werden. Unglaublicherweise wird er von Durzo Blint als Lehrjunge aufgenommen, allerdings unter ein paar Bedingungen: Erstens muss er Ratte töten und zweitens muss er allem entsagen, was sein bisheriges Leben ausgemacht hat - auch seinen Freunden. Und so beginnt für Azoth das Leben als Lehrling des Blutjungen und er nimmt das Mantra seines Meisters auf: „Leben ist leer.“ So stirbt schließlich im Laufe des Buches der Gassenjunge Azoth und der verarmte Spross einer Adelsfamilie Kylar Stern wird geboren, und mit ihm bricht eine gefährliche Zeit für Cenaria an.
Skrupellos wirken die einzelnen Charaktere in ihren Handlungen, wenn nicht Brent Weeks dem Leser die Möglichkeit eröffnen würde in ausgewählten Passagen die Motive der Charaktere zu erleben. Gefühlvoll widmet er sich jeder Persönlichkeit in seinem Buch und schafft für sie nicht nur einen Handlungsrahmen, sondern einen oftmals vielschichtigen und undurchsichtigen Lebenshintergrund.
Der Autor knüpft in seinem Werk ein Netz von Intrigen, falschen Wahrheiten und guten Freundschaften, wie es vielschichtiger kaum sein könnte. Schicht um Schicht deckt er dabei immer mehr die Geschichte Cenarias und die bevorstehende Bedrohung durch das Reich Khalidor. Er spinnt Beziehungen zwischen den einzelnen Gesellschaftsschichten, zwischen Gassenjungen und Adligen. Er entwirft eine Hauptstadt, in der der eigentliche Herrscher nicht etwa der König ist, sondern vielmehr die Gilden das Zepter nach ihrem Willen schwenken, und verbindet dabei die Schicksale von Durzo Blint, Azoth und vielen anderen Hauptsdarstellern miteinander.
Also ein ganz großes Durcheinander, durch das sich der Leser arbeiten muss. Aber die Mühe lohnt sich: „Der Weg in die Schatten“ ist Brents Auftakt zu seiner „Nachtengel“-Trilogie. Einfühlsam erweckt er seine Charaktere und verleiht dem Buch das grausame Leben, das er auch in einer bildreichen und zugleich derben Sprache beschreibt. Gewöhnungsbedürftig ist wohl aber die Geschwindigkeit mit der einzelne Charaktere sterben und auch die Sprache und die Handlung richten sich an eine Leserschaft, die nicht zart besaitet ist und der es auch nichts ausmacht einmal über Auftragsmorde und deren vielfältige Durchführung zu lesen. In dieser Welt von Sterben und Sterben lassen bewegt sich das Buch zu seinem unerwarteten und durchaus überraschenden Ende hin, so dass der Leser gespannt sein darf, was ihn in den kommenden Bänden erwarten wird.
geschrieben am 12.04.2010 | 471 Wörter | 2749 Zeichen
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