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Die Arena


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Informationen zum Buch
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Rezension von

Marc-Florian Wendland

Die Arena An einem gewöhnlichen, sonnigen und scheinbar friedlichen SpĂ€therbsttag wird die Kleinstadt Chester’s Mill (kurz ‘The Mill‘) plötzlich von einer unsichtbaren Energiekuppel vom Rest der Welt abgeschnitten. Flug- und Fahrzeuge zerschellen an ihr, Tiere und Menschen werden wie von einem feinen Laserstrahl sĂ€uberlich filetiert, Projektile von Handfeuerwaffen prallen ab, ja selbst militĂ€rische Lenkraketen sind nicht in der Lage, die merkwĂŒrdige Barriere zu durchdringen, fĂŒr deren Entstehung es keinerlei ErklĂ€rungen zu geben scheint. WĂ€hrend die Oberen des Landes Plan um Plan fĂŒr die Rettung von ‚The Mill‘ schmieden, entwickelt sich unter der Kuppel eine makabre Eigendynamik. Die „alten“ Gesetze gelten nicht mehr, MachtansprĂŒche werden ganz neu verteilt, Gewalt und Terror scheinen nur eine Frage der Zeit zu sein. Denn die Reserven an Energie, Nahrung und Medikamente gehen allmĂ€hlich zur Neige 
 der Wettlauf um’s Überleben hat begonnen. Endlich wieder ein King, wie ich ihn mir wĂŒnsche! Nach etlichen EnttĂ€uschungen in den vergangenen zehn Jahren war ich doch recht skeptisch, als ich von diesem dicken WĂ€lzer erfahren habe. Zu schlecht lasen sich die Werke der nĂ€heren Vergangenheit, darunter vor allem die AbschlussbĂ€nde der dunklen Turm-Saga (die ich im Übrigen nicht beendet habe – ich wollte den mystischen Flair der ersten beiden BĂ€nde nicht egalisieren). GlĂŒcklicherweise habe ich mich dazu durchringen können, meinem einstigen Lieblingsautor eine neue Chance zu gewĂ€hren. Wie bereits erwĂ€hnt wurde ich nicht enttĂ€uscht. King ist dafĂŒr bekannt (und das sagt er im Nachwort selbst) Geschichten mit einer umfassenden Besetzung zu prĂ€ferieren. Dazu wĂ€hlt er gekonnt eine Lokation, die ihm die notwendige UnterstĂŒtzung bietet, nĂ€mlich eine neu-englische Kleinstadt. Dadurch verstĂ€rkt sich Kings Gabe, dem Leser seine fiktiven Charaktere mit wenigen SĂ€tzen wie alt vertraute Bekannte vorkommen zu lassen. In Kombination mit dem Kleinstadt-Setting drĂ€ngt sich dem Leser das GefĂŒhl Teil der Stadt zu sein, geradezu auf. Immer wenn King eine solche Umgebung wĂ€hlt, sind seine BĂŒcher von einer unglaublichen atmosphĂ€rischen Dicht, siehe Needful Things, Es, Brennen muss Salem und eben Die Arena. NatĂŒrlich erfindet King sich nicht selbst neu. Er greift auf alt bewĂ€hrte Handwerkskunst zurĂŒck, so finden wir die King-typischen Charaktere auch in Die Arena wieder. Einen despotischen und gefĂ€hrlichen „Diktator“, der seine Finger ĂŒberall im Spiel hat. Einen angeblichen Anti-Helden, der aber schon bald die Geschicke an sich reißt. Halbstarke Jugendliche, gutglĂ€ubige Menschen, denen ihre NaivitĂ€t zum VerhĂ€ngnis wird, einem chronisch Kranken, der aufgrund mangelnder Medikamentenversorgung allmĂ€hlich durchdreht
 all das kommt einem beim Lesen sehr bekannt vor. Bei Die Arena ist dies aus meiner Sicht aber eher aufwertendes Attribut, da ich mich an die guten alten Romane dieses großen Schriftstellers zurĂŒck erinnert fĂŒhlte. Mit Die Arena legt King einen Wochen fĂŒllenden Thriller vor, der abseits ĂŒbersinnlicher KrĂ€fte oder außerirdischer Infiltratoren den ganzen Wahnsinn menschlicher Psyche und Machtbesessenheit aufdeckt. Die Kuppel (oder The Dome, wie es im Buch genannt wird) steht dabei nur Synonym fĂŒr eine isolierte, autarke Gesellschaft in der jeder fĂŒr sich nur das Beste will. Überleben! Meines Erachtens ist die deutsche Titelwahl suboptimal, wĂ€re doch „Die Kuppel“ eine nicht nur direkte, sondern auch inhaltlich passendere Übersetzung von „The Dome“ gewesen. Mir erschließt sich nicht, warum Heyne unbedingt auf „Die Arena“ setzte. PrĂ€dikat: FĂŒr Fans der alten King’schen Romane ein absoluter Leckerbissen, den ich jedem nur wĂ€rmstens ans Herz legen kann.

An einem gewöhnlichen, sonnigen und scheinbar friedlichen SpĂ€therbsttag wird die Kleinstadt Chester’s Mill (kurz ‘The Mill‘) plötzlich von einer unsichtbaren Energiekuppel vom Rest der Welt abgeschnitten. Flug- und Fahrzeuge zerschellen an ihr, Tiere und Menschen werden wie von einem feinen Laserstrahl sĂ€uberlich filetiert, Projektile von Handfeuerwaffen prallen ab, ja selbst militĂ€rische Lenkraketen sind nicht in der Lage, die merkwĂŒrdige Barriere zu durchdringen, fĂŒr deren Entstehung es keinerlei ErklĂ€rungen zu geben scheint. WĂ€hrend die Oberen des Landes Plan um Plan fĂŒr die Rettung von ‚The Mill‘ schmieden, entwickelt sich unter der Kuppel eine makabre Eigendynamik. Die „alten“ Gesetze gelten nicht mehr, MachtansprĂŒche werden ganz neu verteilt, Gewalt und Terror scheinen nur eine Frage der Zeit zu sein. Denn die Reserven an Energie, Nahrung und Medikamente gehen allmĂ€hlich zur Neige 
 der Wettlauf um’s Überleben hat begonnen.

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King ist dafĂŒr bekannt (und das sagt er im Nachwort selbst) Geschichten mit einer umfassenden Besetzung zu prĂ€ferieren. Dazu wĂ€hlt er gekonnt eine Lokation, die ihm die notwendige UnterstĂŒtzung bietet, nĂ€mlich eine neu-englische Kleinstadt. Dadurch verstĂ€rkt sich Kings Gabe, dem Leser seine fiktiven Charaktere mit wenigen SĂ€tzen wie alt vertraute Bekannte vorkommen zu lassen. In Kombination mit dem Kleinstadt-Setting drĂ€ngt sich dem Leser das GefĂŒhl Teil der Stadt zu sein, geradezu auf. Immer wenn King eine solche Umgebung wĂ€hlt, sind seine BĂŒcher von einer unglaublichen atmosphĂ€rischen Dicht, siehe Needful Things, Es, Brennen muss Salem und eben Die Arena.

NatĂŒrlich erfindet King sich nicht selbst neu. Er greift auf alt bewĂ€hrte Handwerkskunst zurĂŒck, so finden wir die King-typischen Charaktere auch in Die Arena wieder. Einen despotischen und gefĂ€hrlichen „Diktator“, der seine Finger ĂŒberall im Spiel hat. Einen angeblichen Anti-Helden, der aber schon bald die Geschicke an sich reißt. Halbstarke Jugendliche, gutglĂ€ubige Menschen, denen ihre NaivitĂ€t zum VerhĂ€ngnis wird, einem chronisch Kranken, der aufgrund mangelnder Medikamentenversorgung allmĂ€hlich durchdreht
 all das kommt einem beim Lesen sehr bekannt vor. Bei Die Arena ist dies aus meiner Sicht aber eher aufwertendes Attribut, da ich mich an die guten alten Romane dieses großen Schriftstellers zurĂŒck erinnert fĂŒhlte.

Mit Die Arena legt King einen Wochen fĂŒllenden Thriller vor, der abseits ĂŒbersinnlicher KrĂ€fte oder außerirdischer Infiltratoren den ganzen Wahnsinn menschlicher Psyche und Machtbesessenheit aufdeckt. Die Kuppel (oder The Dome, wie es im Buch genannt wird) steht dabei nur Synonym fĂŒr eine isolierte, autarke Gesellschaft in der jeder fĂŒr sich nur das Beste will. Überleben!

Meines Erachtens ist die deutsche Titelwahl suboptimal, wĂ€re doch „Die Kuppel“ eine nicht nur direkte, sondern auch inhaltlich passendere Übersetzung von „The Dome“ gewesen. Mir erschließt sich nicht, warum Heyne unbedingt auf „Die Arena“ setzte.

PrĂ€dikat: FĂŒr Fans der alten King’schen Romane ein absoluter Leckerbissen, den ich jedem nur wĂ€rmstens ans Herz legen kann.

geschrieben am 12.06.2010 | 533 Wörter | 3247 Zeichen

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