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Macho Man


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Informationen zum Buch
  ISBN
  Autor
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  Extras

Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Macho Man Wenn Comedians BĂŒcher schreiben, erweckt das immer ein wenig Argwohn bei mir, insbesondere weil man doch oft nur einen faden Text mit einigen Gags vorfindet, nicht aber eine komplette und zufriedenstellende Geschichte. Anders jedoch hier. Das vom Autor selbst gelesene Buch „Macho Man“ ist richtig unterhaltsam, hat zwar teilweise vorhersehbare, aber dennoch gut ausgearbeitete Wendungen und bietet durchaus auch die ein oder andere Stelle zur Selbstreflexion. Nach einer beendeten Beziehung nimmt der Protagonist Daniel das Angebot eines Schulfreundes an, in ein Hotel in der TĂŒrkei zu reisen, um abzuschalten. Der Freund ist dort Animateur und gleich am ersten Tag lernt Daniel Aylin kennen, die ihm fortan nicht mehr aus dem Kopf geht. Das Problem dabei: Daniel ist ein hoffnungslos unsicheres Weichei und schon von Aylins attraktivem Äußeren und selbstsicherem Auftreten völlig verunsichert, dazu kommt, dass sein Freund ihm jeglichen Versuch der Kontaktanbahnung von vornherein auszureden versucht. Es kommt natĂŒrlich wie es kommen muss: die beiden haben einige zufĂ€llige Begegnungen, es stellt sich heraus, dass Aylin die Sorte Macho gerade nicht abkann und Daniels Höflichkeit und ZurĂŒckhaltung bevorzugt und siehe da, sie sind ein Paar und der Abschiedsschmerz bei Daniels Abreise aus dem Hotel ist groß. Aylin allerdings kĂŒndigt nach kurzer Zeit im Hotel, um mit Daniel in Köln zusammen sein zu können, wo sei und ihre Familie ebenso wie Daniel wohnen. Damit beginnt Daniels nĂ€chstes Dilemma: er muss in der tĂŒrkischen Familie Aylins gut ankommen und dazu muss er mĂ€nnlicher rĂŒberkommen und sich an die Sitten und GebrĂ€uche gewöhnen. Von ihrem Bruder wird er zu einer Bauchtanzshow mitgenommen und kann dort mit einer Tarkan-Imitation brillieren, spĂ€ter stylt ihn der Bruder komplett um und Daniel entdeckt die VorzĂŒge von mehr „MĂ€nnlichkeit“: er wird Ă€ußerlich begehrenswerter bei der Damenwelt und erregt zufĂ€llig sogar die Aufmerksamkeit einer damals unerwiderten Schulliebe. Höhepunkt ist dann die Fahrt in einer tĂŒrkische Disco in Berlin mit zwei Cousinen Aylins und ihrem Bruder, wo er sein wahres Coming Out als Macho Man zeigen kann. Das allerdings ist dann gar nicht mehr der Daniel, den Aylin haben wollte und sie gibt ihm nach einem Streit den Verlobungsring zurĂŒck, beginnt sogar wieder in der TĂŒrkei als Animateurin zu arbeiten. Daniel bemerkt, dass er ohne sie nicht leben möchte, fĂ€hrt selbst ins Hotel zurĂŒck, hat einen großen Auftritt und eine innere Bekehrung zurĂŒck zum „netten“ Daniel und das Happy End ist perfekt. Neben der Geschichte mit all ihren FremdschĂ€mmomenten, den Stolperschritten Daniels in eine fremde Kultur, findet man aber immer wieder sehr lustige Einzelelemente, die fĂŒr ein gelungenes Hörerlebnis sorgen. Da ist das Outing des Bruders, der sein Machotum nur spielt, eigentlich schwul ist und einen griechischen (!) Freund hat, da sind die verkopften und verklemmten Eltern Daniels, die in all ihrem Toleranzgeschwurbel und ihrer monstranzhaft zur Schau getragenen Bildung beinahe die FamilienzusammenfĂŒhrung eskalieren lassen und da ist schließlich die stĂ€ndige Udo-Lindenberg-Sprechweise zwischen Daniel und seinem Freund, die sie als running gag entwickelt haben - wenn Netenjakob nicht selbst gelesen hĂ€tte, hĂ€tte ein Fremdsprecher bestimmt gerade nicht die Nuancen betont, die fĂŒr das VerstĂ€ndnis und die Lacher wichtig waren und so bleibt vor allem dieses Element gut im GedĂ€chtnis (Ă€hnlich ĂŒbrigens wie der sĂ€chsische Motivator in Jauds MillionĂ€r, der „Sei kein Huhn, sei ein Adler!“ ruft, was nur der Autor selbst so treffend lesen konnte, der er hatte diese Stimme bereits im Kopf). Somit kann dieses Hörbuch wunderbar als Unterhaltung fĂŒr einen oder zwei Abende oder eine lange Autofahrt genutzt werden und man behĂ€lt vieles angenehm in Erinnerung.

Wenn Comedians BĂŒcher schreiben, erweckt das immer ein wenig Argwohn bei mir, insbesondere weil man doch oft nur einen faden Text mit einigen Gags vorfindet, nicht aber eine komplette und zufriedenstellende Geschichte. Anders jedoch hier. Das vom Autor selbst gelesene Buch „Macho Man“ ist richtig unterhaltsam, hat zwar teilweise vorhersehbare, aber dennoch gut ausgearbeitete Wendungen und bietet durchaus auch die ein oder andere Stelle zur Selbstreflexion.

weitere Rezensionen von Dr. Benjamin Krenberger


Nach einer beendeten Beziehung nimmt der Protagonist Daniel das Angebot eines Schulfreundes an, in ein Hotel in der TĂŒrkei zu reisen, um abzuschalten. Der Freund ist dort Animateur und gleich am ersten Tag lernt Daniel Aylin kennen, die ihm fortan nicht mehr aus dem Kopf geht. Das Problem dabei: Daniel ist ein hoffnungslos unsicheres Weichei und schon von Aylins attraktivem Äußeren und selbstsicherem Auftreten völlig verunsichert, dazu kommt, dass sein Freund ihm jeglichen Versuch der Kontaktanbahnung von vornherein auszureden versucht. Es kommt natĂŒrlich wie es kommen muss: die beiden haben einige zufĂ€llige Begegnungen, es stellt sich heraus, dass Aylin die Sorte Macho gerade nicht abkann und Daniels Höflichkeit und ZurĂŒckhaltung bevorzugt und siehe da, sie sind ein Paar und der Abschiedsschmerz bei Daniels Abreise aus dem Hotel ist groß. Aylin allerdings kĂŒndigt nach kurzer Zeit im Hotel, um mit Daniel in Köln zusammen sein zu können, wo sei und ihre Familie ebenso wie Daniel wohnen. Damit beginnt Daniels nĂ€chstes Dilemma: er muss in der tĂŒrkischen Familie Aylins gut ankommen und dazu muss er mĂ€nnlicher rĂŒberkommen und sich an die Sitten und GebrĂ€uche gewöhnen. Von ihrem Bruder wird er zu einer Bauchtanzshow mitgenommen und kann dort mit einer Tarkan-Imitation brillieren, spĂ€ter stylt ihn der Bruder komplett um und Daniel entdeckt die VorzĂŒge von mehr „MĂ€nnlichkeit“: er wird Ă€ußerlich begehrenswerter bei der Damenwelt und erregt zufĂ€llig sogar die Aufmerksamkeit einer damals unerwiderten Schulliebe. Höhepunkt ist dann die Fahrt in einer tĂŒrkische Disco in Berlin mit zwei Cousinen Aylins und ihrem Bruder, wo er sein wahres Coming Out als Macho Man zeigen kann. Das allerdings ist dann gar nicht mehr der Daniel, den Aylin haben wollte und sie gibt ihm nach einem Streit den Verlobungsring zurĂŒck, beginnt sogar wieder in der TĂŒrkei als Animateurin zu arbeiten. Daniel bemerkt, dass er ohne sie nicht leben möchte, fĂ€hrt selbst ins Hotel zurĂŒck, hat einen großen Auftritt und eine innere Bekehrung zurĂŒck zum „netten“ Daniel und das Happy End ist perfekt.

Neben der Geschichte mit all ihren FremdschĂ€mmomenten, den Stolperschritten Daniels in eine fremde Kultur, findet man aber immer wieder sehr lustige Einzelelemente, die fĂŒr ein gelungenes Hörerlebnis sorgen. Da ist das Outing des Bruders, der sein Machotum nur spielt, eigentlich schwul ist und einen griechischen (!) Freund hat, da sind die verkopften und verklemmten Eltern Daniels, die in all ihrem Toleranzgeschwurbel und ihrer monstranzhaft zur Schau getragenen Bildung beinahe die FamilienzusammenfĂŒhrung eskalieren lassen und da ist schließlich die stĂ€ndige Udo-Lindenberg-Sprechweise zwischen Daniel und seinem Freund, die sie als running gag entwickelt haben - wenn Netenjakob nicht selbst gelesen hĂ€tte, hĂ€tte ein Fremdsprecher bestimmt gerade nicht die Nuancen betont, die fĂŒr das VerstĂ€ndnis und die Lacher wichtig waren und so bleibt vor allem dieses Element gut im GedĂ€chtnis (Ă€hnlich ĂŒbrigens wie der sĂ€chsische Motivator in Jauds MillionĂ€r, der „Sei kein Huhn, sei ein Adler!“ ruft, was nur der Autor selbst so treffend lesen konnte, der er hatte diese Stimme bereits im Kopf).

Somit kann dieses Hörbuch wunderbar als Unterhaltung fĂŒr einen oder zwei Abende oder eine lange Autofahrt genutzt werden und man behĂ€lt vieles angenehm in Erinnerung.

geschrieben am 28.09.2012 | 575 Wörter | 3297 Zeichen

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