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Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel


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Informationen zum Buch
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  Seiten
  Erscheinungsjahr
  Extras

Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel Gute drei Stunden Kurzweil erwarten den Hörer des total gefälschten Geheimtagebuchs von Prof. Dr. Sauer, dem Ehemann der Kanzlerin Dr. Merkel. Wer der eigentliche Autor dieses Werks ist, verrät der Verlag weder auf dem Druckwerk noch auf der Hör-CD und selbst bei Anbietern wie Amazon bleibt dieses Geheimnis bestehen. Immerhin kennt man den Sprecher gut: Christoph Maria Herbst ist mittlerweile ein echtes Schwergewicht in der Hörbuch-Szene und kann bei vor Ironie und Gehässigkeit triefenden Werken wie diesem wunderbar seine sprachlichen Fähigkeiten einbringen und die Formulierungen erst recht treffend zur Geltung bringen. Das Tagebuch setzt am 31.12.2011 ein und endet im Februar 2013 und zwar damit, dass sich Merkels Ehemann entschließt, der inzwischen aufgesuchten Ehetherapeutin sein Tagebuch zu übergeben, damit diese sich ein besseres Bild von seiner beschwerlichen Situation in der Ehe mit der Kanzlerin machen kann, in welcher er überhaupt nicht zum Zuge kommt und zu wenig Aufmerksamkeit und Zweisamkeit bekommt. Seine letzte Überlegung ist, dass die Therapeutin ja aufgrund ihrer ärztlichen Schweigepflicht die Aufzeichnungen nicht an die Öffentlichkeit geben würde. Ein sehr gelungenes und witzig-abruptes Ende. In den Monaten davor erfährt man fiktiv so allerlei über den Ehealltag der Merkels, über die angebliche Lebensfremdheit des Herrn Sauer und natürlich beißend spöttische Neuigkeiten und Bekanntheiten über die Kabinettsmitglieder und andere Politiker. Die Merkels führen, so das Tagebuch, eine eher bescheidene und biedere Ehe, sowohl inhaltlich als auch betreffend Aussehen und ihrer Besitztümer, was bei einem Besuch von Christine Lagarde wunderbar aufs Korn genommen wird oder wenn sich die zur Party eingeladenen Gäste über das bodenständige Essen und den fehlenden Aufzug wundern. Merkels Kochkünste werden mehr als einmal verunglimpft und die täglichen Kalamitäten mit dem Wachdienst, etwa wenn wieder einmal der Pizzabote niedergerungen wird, weil er nicht angekündigt wurde, laden zum Schmunzeln ein. Dass Prof. Sauer seine Chemie als das Nonplusultra des Wissens ansieht, ist wenig überraschend, seine verquaste Überheblichkeit anderem Wissen gegenüber nur folgerichtig. So muss er sich mit „diesem Facebook“, der ihm unbekannten „Angelika Jolie“ (die bei jedem Treffen mit der Kanzlerin ein neues Kind adoptiert), dem Berghain, public viewing und anderen Alltagsdingen auseinander setzen. Dass er neben der arbeitswütigen Kanzlerin privat ein wenig auf der Strecke bleibt und dass er eifersüchtig auf Merkels Büroleiterin ist, sind vorauszusehende Gags und machen nicht den Reiz des Hörbuches aus. Der liegt vielmehr in der herrlich satirischen Betrachtung der anderen Politiker. Beginnend mit dem vorteilssuchenden Wulff, dem dauerpredigenden und von sich selbst begeisterten Gauck (er legt während des Essens statt Musik den Mitschnitt einer seiner Reden auf und predigt in einem Gottesdienst parallel mit), der energisch-furchterregenden von der Leyen (sie baut einen Aneboda-Schrank von IKEA mit bloßer Willenskraft in 3 Minuten auf, nachdem Merkels zuvor daran gescheitert sind), dem stets betrunkenen Brüderle oder dem während der Wagner-Aufführung in Bayreuth Apfelstückchen mümmelnden Rösler, der ab und zu mal zum Spaß für 30 Minuten mitregieren darf. Insgesamt ein sehr gutes und empfehlenswertes Hörbuch, für zuhause und auch die Autofahrt.

Gute drei Stunden Kurzweil erwarten den Hörer des total gefälschten Geheimtagebuchs von Prof. Dr. Sauer, dem Ehemann der Kanzlerin Dr. Merkel. Wer der eigentliche Autor dieses Werks ist, verrät der Verlag weder auf dem Druckwerk noch auf der Hör-CD und selbst bei Anbietern wie Amazon bleibt dieses Geheimnis bestehen. Immerhin kennt man den Sprecher gut: Christoph Maria Herbst ist mittlerweile ein echtes Schwergewicht in der Hörbuch-Szene und kann bei vor Ironie und Gehässigkeit triefenden Werken wie diesem wunderbar seine sprachlichen Fähigkeiten einbringen und die Formulierungen erst recht treffend zur Geltung bringen.

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Das Tagebuch setzt am 31.12.2011 ein und endet im Februar 2013 und zwar damit, dass sich Merkels Ehemann entschließt, der inzwischen aufgesuchten Ehetherapeutin sein Tagebuch zu übergeben, damit diese sich ein besseres Bild von seiner beschwerlichen Situation in der Ehe mit der Kanzlerin machen kann, in welcher er überhaupt nicht zum Zuge kommt und zu wenig Aufmerksamkeit und Zweisamkeit bekommt. Seine letzte Überlegung ist, dass die Therapeutin ja aufgrund ihrer ärztlichen Schweigepflicht die Aufzeichnungen nicht an die Öffentlichkeit geben würde. Ein sehr gelungenes und witzig-abruptes Ende.

In den Monaten davor erfährt man fiktiv so allerlei über den Ehealltag der Merkels, über die angebliche Lebensfremdheit des Herrn Sauer und natürlich beißend spöttische Neuigkeiten und Bekanntheiten über die Kabinettsmitglieder und andere Politiker. Die Merkels führen, so das Tagebuch, eine eher bescheidene und biedere Ehe, sowohl inhaltlich als auch betreffend Aussehen und ihrer Besitztümer, was bei einem Besuch von Christine Lagarde wunderbar aufs Korn genommen wird oder wenn sich die zur Party eingeladenen Gäste über das bodenständige Essen und den fehlenden Aufzug wundern. Merkels Kochkünste werden mehr als einmal verunglimpft und die täglichen Kalamitäten mit dem Wachdienst, etwa wenn wieder einmal der Pizzabote niedergerungen wird, weil er nicht angekündigt wurde, laden zum Schmunzeln ein. Dass Prof. Sauer seine Chemie als das Nonplusultra des Wissens ansieht, ist wenig überraschend, seine verquaste Überheblichkeit anderem Wissen gegenüber nur folgerichtig. So muss er sich mit „diesem Facebook“, der ihm unbekannten „Angelika Jolie“ (die bei jedem Treffen mit der Kanzlerin ein neues Kind adoptiert), dem Berghain, public viewing und anderen Alltagsdingen auseinander setzen. Dass er neben der arbeitswütigen Kanzlerin privat ein wenig auf der Strecke bleibt und dass er eifersüchtig auf Merkels Büroleiterin ist, sind vorauszusehende Gags und machen nicht den Reiz des Hörbuches aus. Der liegt vielmehr in der herrlich satirischen Betrachtung der anderen Politiker. Beginnend mit dem vorteilssuchenden Wulff, dem dauerpredigenden und von sich selbst begeisterten Gauck (er legt während des Essens statt Musik den Mitschnitt einer seiner Reden auf und predigt in einem Gottesdienst parallel mit), der energisch-furchterregenden von der Leyen (sie baut einen Aneboda-Schrank von IKEA mit bloßer Willenskraft in 3 Minuten auf, nachdem Merkels zuvor daran gescheitert sind), dem stets betrunkenen Brüderle oder dem während der Wagner-Aufführung in Bayreuth Apfelstückchen mümmelnden Rösler, der ab und zu mal zum Spaß für 30 Minuten mitregieren darf.

Insgesamt ein sehr gutes und empfehlenswertes Hörbuch, für zuhause und auch die Autofahrt.

geschrieben am 11.08.2013 | 485 Wörter | 2961 Zeichen

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