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Rigo und Rosa: 28 Geschichten aus dem Zoo und dem Leben


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  ISBN
  Autoren
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  Seiten
  Erscheinungsjahr
  Extras

Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Rigo und Rosa: 28 Geschichten aus dem Zoo und dem Leben Lorenz Pauli und die Illustratorin Kathrin Schärer sind jeweils vielfach nominiert und teilweise sogar preisgekrönt für ihre Kinderbücher. Das nun vorliegende Buch über den Leoparden Rigo und die Maus Rosa entstand aber ursprünglich gar nicht als Kinderbuch, sondern hatte zuerst einen wahren Hintergrund, nämlich den echten persischen Leopard Rigo (1993-2010) im Tierpark der Schweizer Hauptstadt Bern. Lorenz Pauli schrieb über Rigo zuerst Kolumnen, auf deren Basis dann dieses Buch geschrieben wurde. Das Fazit zu einem Buch nehme ich meist nur ungern vorweg, aber diesmal darf es ruhig so sein: dieses Buch ist so dermaßen schön und gut gelungen, dass ich es ohne Zweifel zu der Gruppe der besten Kinderbücher zählen möchte, die ich je (vor-)gelesen habe. Die Geschichten sind warmherzig, kindgerecht und doch auch erwachsenengeeignet, hinreichend kurz, um die Zielgruppe von Kindern im Alter von fünf bis sieben Jahren (und durchaus auch jüngere Kinder) effektiv zu interessieren und die Lust auf mehr zu wecken – und, das ist beinahe das Schönste, sie bieten eine solche Menge an übergeordneten Themen und Fragen, die teilweise auf die Grundlagen des weltlichen Daseins zurückführen, dass man wieder einmal mit Staunen erkennt, wie unglaublich schlau Kinderbücher sind: Angst, Langeweile, Vertrauen, Fürsorge, Heimweh, Freiheit, Lebensmut, Unwissen, das Ende der Welt, Neologismen und vieles mehr. Insgesamt 28 Geschichten sind auf 122 Textseiten verteilt, sodass es schon allein aufgrund der Kürze der Episoden bemerkenswert ist, wie intensiv der Eindruck ist, den sie hervorrufen. Rigo wird eingangs vorgestellt als Zoo-Leopard, der auf einmal die Bekanntschaft mit der jungen Maus Rosa macht. Die hat Angst und möchte von ihm beschützt werden – eigentlich eine amüsante Idee, wäre Rosa doch eher eine kleine Zwischenmahlzeit für eine Raubkatze. Aber fortan sorgt Rigo für die kleine Dame und schlüpft in die Rollen des Quasi-Elternteils, des großen Freundes aber auch des lernfähigen Gefährten, was für kindliche Leser stets einen bedeutsamen Aha-Effekt beinhaltet. Die beiden finden in ihren Rollen zunächst langsam zueinander, teilen den Alltag, wie das Säubern, das Spielen oder das Essen, aber entdecken darüber hinaus auch den Reiz ihrer Verschiedenheit immer wieder neu: wer hat was erlebt? wer möchte noch an welche Ziele? wie kann man dem anderen helfen, wenn er schlechte Laune hat? wer erfindet die schönsten Spiele? wieso vermisst man den anderen? wie kann man nervigen Fragen elegant ausweichen? Um nur einige zu nennen. Rigo muss sich der Übermuts, der unbändigen Neugier und der noch kleinen Weltsicht der Maus Rosa manchmal ein wenig erwehren, aber letzten Ende muss er doch einsehen, wie belebend die junge Dame für ihn ist. Eltern könnten über ihre Kinder kaum etwas anderes sagen. Insofern nicht nur ein Fazit, mehr ein Appell: dieses Buch unbedingt lesen, vorlesen, verschenken, was auch immer. Es ist großartig.

Lorenz Pauli und die Illustratorin Kathrin Schärer sind jeweils vielfach nominiert und teilweise sogar preisgekrönt für ihre Kinderbücher. Das nun vorliegende Buch über den Leoparden Rigo und die Maus Rosa entstand aber ursprünglich gar nicht als Kinderbuch, sondern hatte zuerst einen wahren Hintergrund, nämlich den echten persischen Leopard Rigo (1993-2010) im Tierpark der Schweizer Hauptstadt Bern. Lorenz Pauli schrieb über Rigo zuerst Kolumnen, auf deren Basis dann dieses Buch geschrieben wurde. Das Fazit zu einem Buch nehme ich meist nur ungern vorweg, aber diesmal darf es ruhig so sein: dieses Buch ist so dermaßen schön und gut gelungen, dass ich es ohne Zweifel zu der Gruppe der besten Kinderbücher zählen möchte, die ich je (vor-)gelesen habe. Die Geschichten sind warmherzig, kindgerecht und doch auch erwachsenengeeignet, hinreichend kurz, um die Zielgruppe von Kindern im Alter von fünf bis sieben Jahren (und durchaus auch jüngere Kinder) effektiv zu interessieren und die Lust auf mehr zu wecken – und, das ist beinahe das Schönste, sie bieten eine solche Menge an übergeordneten Themen und Fragen, die teilweise auf die Grundlagen des weltlichen Daseins zurückführen, dass man wieder einmal mit Staunen erkennt, wie unglaublich schlau Kinderbücher sind: Angst, Langeweile, Vertrauen, Fürsorge, Heimweh, Freiheit, Lebensmut, Unwissen, das Ende der Welt, Neologismen und vieles mehr.

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Insgesamt 28 Geschichten sind auf 122 Textseiten verteilt, sodass es schon allein aufgrund der Kürze der Episoden bemerkenswert ist, wie intensiv der Eindruck ist, den sie hervorrufen. Rigo wird eingangs vorgestellt als Zoo-Leopard, der auf einmal die Bekanntschaft mit der jungen Maus Rosa macht. Die hat Angst und möchte von ihm beschützt werden – eigentlich eine amüsante Idee, wäre Rosa doch eher eine kleine Zwischenmahlzeit für eine Raubkatze. Aber fortan sorgt Rigo für die kleine Dame und schlüpft in die Rollen des Quasi-Elternteils, des großen Freundes aber auch des lernfähigen Gefährten, was für kindliche Leser stets einen bedeutsamen Aha-Effekt beinhaltet. Die beiden finden in ihren Rollen zunächst langsam zueinander, teilen den Alltag, wie das Säubern, das Spielen oder das Essen, aber entdecken darüber hinaus auch den Reiz ihrer Verschiedenheit immer wieder neu: wer hat was erlebt? wer möchte noch an welche Ziele? wie kann man dem anderen helfen, wenn er schlechte Laune hat? wer erfindet die schönsten Spiele? wieso vermisst man den anderen? wie kann man nervigen Fragen elegant ausweichen? Um nur einige zu nennen. Rigo muss sich der Übermuts, der unbändigen Neugier und der noch kleinen Weltsicht der Maus Rosa manchmal ein wenig erwehren, aber letzten Ende muss er doch einsehen, wie belebend die junge Dame für ihn ist. Eltern könnten über ihre Kinder kaum etwas anderes sagen.

Insofern nicht nur ein Fazit, mehr ein Appell: dieses Buch unbedingt lesen, vorlesen, verschenken, was auch immer. Es ist großartig.

geschrieben am 28.02.2016 | 447 Wörter | 2542 Zeichen

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