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XML-Datenbanken in der Praxis


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Rezension von

Marc-Florian Wendland

XML-Datenbanken in der Praxis Der „XML“-Hype ist abgeklungen, dafür steigt die Anzahl der XML nutzenden oder verarbeitenden Systeme ins Unermessliche. Schnell wurde klar, dass es nicht mehr ausreicht XML-Dokumente auf nativen Filesystemen zu halten. Hier setzen die sogenannten XML-Datenbanken an. Sie ermöglichen Mehrbenutzerverfügbarkeit, Transaktionsmanagement, Triggering, etc. – eigentlich alles, was sich seit Jahrzehnten in relationalen Datenbank-Systemen bewährt hat. Merkwürdigerweise sind XML-Datenbanken wenig verbreitet und auch nur wenig bekannt, obwohl sie seit knapp 5 Jahren verfügbar sind. Der junge Autor Bastian Gorke setzt mit seinem Buch genau an der zentralen aller Fragen an: Was leisten XML-Datenbanken in der Praxis? Der Bomots Verlag geht mit seiner Idee, Praxis vermittelnder Bücher im Bereich der OpenSource-Technologien zu veröffentlichen, einen interessanten Weg. Es sind zahlreiche gute OpenSource-Produkte verfügbar, bei denen es oftmals an der mangelnden Dokumentation hapert. Bei OpenSource-XML-Datenbanken ist dies nicht anders. Insofern hat mich das Buch – insbesondere, da es sich mit der von mir favorisierten Datenbank eXist befasst – sehr stark gereizt. Das Buch „XML-Datenbanken in der Praxis“ gliedert sich in eine Einführung, acht folgende Kapitel und einen kurzen Anhang. Der Autor geht gezielt auf die zentralen Vorgehensweisen des XML-Parsing (DOM und SAX), auf die XML-Lokalisierungssprache XPath und -Abfragesprache XQuery ein. Bevor der Themenschwerpunkt auf die XML-Datenbanken an sich (und eXist insbesondere) gelenkt wird, werden die verschiedenen Zugriffsprotokolle beleuchtet, die gemeinhin bei der Kommunikation mit einer XML-Datenbank verwendet werden. Abschließend beschreibt der Autor ein fiktives Projekt, um den praktischen Einsatz von eXist und dem Zusammenspielt zwischen eXist und Java bzw. PHP zu demonstrieren. Sehr gut gelungen ist die Gegenüberstellung der zum Zeitpunkt des Drucks verfügbaren XML-Datenbanksystemen, sowie die Unterscheidung zwischen den nativen und den XML-erweiterten XML-Datenbanken. Hier kann der interessierte Leser sofort das Datenbank-System seiner Wahl festlegen, es herunterladen und loslegen. Die Beispiele, mit denen der Autor unter anderem die Abfragemöglichkeiten von XML-Dokumenten veranschaulicht sind plastisch und gut nachvollziehbar – treffenderweise beschreibt der Autor mit seinem XML-Dokument einen Baum, mit Ästen, Blättern und Raupen und verwendet die Jahreszeiten als Grundlage für den XSLT- und XQuery-Einsatz. Sehr interessant empfand ich die Erläuterungen über die Zugriffarten auf XML-Datenbanksystemen. Hier hat der Autor die richtigen Worte gefunden um mit wenig Buchstaben viel zu sagen. Das abschließende Projekt – eine Bilddatenbank mit eXist – spielt alle Abfragearten auf ein XML-Dokument einmal durch. Von XQuery, über XUpdate, bis hin zu XSLT. Das der Autor hier nur einfache Abfragen und Anwendungen verwendet hat ist aufgrund des relativ geringen Seitenumfangs des Buches nicht verwunderlich. Dennoch sind die Beispiele leicht nachzuvollziehen und ermuntern zum unmittelbaren Anwenden des eben Gelesenen. Mir fehlte trotz der Kürze eine ausführlichere Besprechung – oder zumindest eine Aufzählung – der XML-APIs unter Java. Hier nur JAX-B kurz zu umreißen erschien mir doch zu wenig. Für wen ist das Buch letztlich geeignet? Ich denke, dass sich insbesondere Leser angesprochen fühlen, die sich bereits mit der Abfrage oder Adressierung von XML-Dokumenten auseinander gesetzt haben. Für alle Anderen sind die einfachen Abfragen der Beispiel-Dokumente sicherlich nachvollziehbar, spätestens bei eigenen, komplexeren Anfragen wird jedoch der Griff zu weiter führender Literatur unerlässlich sein. Das Buch erhebt nicht den Anspruch ein Referenzwerk aus diesem Gebiet zu werden, aber das versucht es auch gar nicht. Der Autor konzentriert sich auf das Kernthema, ohne übermäßig viel abzuschweifen und hat seinen Konkurrenzwerken vor allem durch die konsequente Praxisausrichtung einiges voraus. Meines Erachtens ist das Buch für jeden geeignet, der das Prinzip – bzw. die Vorteile – von XML, seinem Zugriff und der Verarbeitung verstanden hat und nunmehr sich informieren möchte, welchen Weg er für die Speicherung und Verarbeitung seiner Dokumente einsetzen soll. Fazit: Alles in allem ein erfrischend und locker geschriebenes Buch, das, auch aufgrund des flexiblen, handlichen Formats, sehr gut als „Reise“- bzw. „Nachttisch“-Lektüre geeignet ist.

Der „XML“-Hype ist abgeklungen, dafür steigt die Anzahl der XML nutzenden oder verarbeitenden Systeme ins Unermessliche. Schnell wurde klar, dass es nicht mehr ausreicht XML-Dokumente auf nativen Filesystemen zu halten. Hier setzen die sogenannten XML-Datenbanken an. Sie ermöglichen Mehrbenutzerverfügbarkeit, Transaktionsmanagement, Triggering, etc. – eigentlich alles, was sich seit Jahrzehnten in relationalen Datenbank-Systemen bewährt hat. Merkwürdigerweise sind XML-Datenbanken wenig verbreitet und auch nur wenig bekannt, obwohl sie seit knapp 5 Jahren verfügbar sind. Der junge Autor Bastian Gorke setzt mit seinem Buch genau an der zentralen aller Fragen an: Was leisten XML-Datenbanken in der Praxis?

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Der Bomots Verlag geht mit seiner Idee, Praxis vermittelnder Bücher im Bereich der OpenSource-Technologien zu veröffentlichen, einen interessanten Weg. Es sind zahlreiche gute OpenSource-Produkte verfügbar, bei denen es oftmals an der mangelnden Dokumentation hapert. Bei OpenSource-XML-Datenbanken ist dies nicht anders. Insofern hat mich das Buch – insbesondere, da es sich mit der von mir favorisierten Datenbank eXist befasst – sehr stark gereizt.

Das Buch „XML-Datenbanken in der Praxis“ gliedert sich in eine Einführung, acht folgende Kapitel und einen kurzen Anhang. Der Autor geht gezielt auf die zentralen Vorgehensweisen des XML-Parsing (DOM und SAX), auf die XML-Lokalisierungssprache XPath und

-Abfragesprache XQuery ein. Bevor der Themenschwerpunkt auf die XML-Datenbanken an sich (und eXist insbesondere) gelenkt wird, werden die verschiedenen Zugriffsprotokolle beleuchtet, die gemeinhin bei der Kommunikation mit einer XML-Datenbank verwendet werden. Abschließend beschreibt der Autor ein fiktives Projekt, um den praktischen Einsatz von eXist und dem Zusammenspielt zwischen eXist und Java bzw. PHP zu demonstrieren.

Sehr gut gelungen ist die Gegenüberstellung der zum Zeitpunkt des Drucks verfügbaren XML-Datenbanksystemen, sowie die Unterscheidung zwischen den nativen und den XML-erweiterten XML-Datenbanken. Hier kann der interessierte Leser sofort das Datenbank-System seiner Wahl festlegen, es herunterladen und loslegen. Die Beispiele, mit denen der Autor unter anderem die Abfragemöglichkeiten von XML-Dokumenten veranschaulicht sind plastisch und gut nachvollziehbar – treffenderweise beschreibt der Autor mit seinem XML-Dokument einen Baum, mit Ästen, Blättern und Raupen und verwendet die Jahreszeiten als Grundlage für den XSLT- und XQuery-Einsatz.

Sehr interessant empfand ich die Erläuterungen über die Zugriffarten auf XML-Datenbanksystemen. Hier hat der Autor die richtigen Worte gefunden um mit wenig Buchstaben viel zu sagen.

Das abschließende Projekt – eine Bilddatenbank mit eXist – spielt alle Abfragearten auf ein XML-Dokument einmal durch. Von XQuery, über XUpdate, bis hin zu XSLT. Das der Autor hier nur einfache Abfragen und Anwendungen verwendet hat ist aufgrund des relativ geringen Seitenumfangs des Buches nicht verwunderlich. Dennoch sind die Beispiele leicht nachzuvollziehen und ermuntern zum unmittelbaren Anwenden des eben Gelesenen.

Mir fehlte trotz der Kürze eine ausführlichere Besprechung – oder zumindest eine Aufzählung – der XML-APIs unter Java. Hier nur JAX-B kurz zu umreißen erschien mir doch zu wenig.

Für wen ist das Buch letztlich geeignet?

Ich denke, dass sich insbesondere Leser angesprochen fühlen, die sich bereits mit der Abfrage oder Adressierung von XML-Dokumenten auseinander gesetzt haben. Für alle Anderen sind die einfachen Abfragen der Beispiel-Dokumente sicherlich nachvollziehbar, spätestens bei eigenen, komplexeren Anfragen wird jedoch der Griff zu weiter führender Literatur unerlässlich sein. Das Buch erhebt nicht den Anspruch ein Referenzwerk aus diesem Gebiet zu werden, aber das versucht es auch gar nicht. Der Autor konzentriert sich auf das Kernthema, ohne übermäßig viel abzuschweifen und hat seinen Konkurrenzwerken vor allem durch die konsequente Praxisausrichtung einiges voraus.

Meines Erachtens ist das Buch für jeden geeignet, der das Prinzip – bzw. die Vorteile – von XML, seinem Zugriff und der Verarbeitung verstanden hat und nunmehr sich informieren möchte, welchen Weg er für die Speicherung und Verarbeitung seiner Dokumente einsetzen soll.

Fazit: Alles in allem ein erfrischend und locker geschriebenes Buch, das, auch aufgrund des flexiblen, handlichen Formats, sehr gut als „Reise“- bzw. „Nachttisch“-Lektüre geeignet ist.

geschrieben am 14.12.2006 | 608 Wörter | 3832 Zeichen

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