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Systematisches Requirements Engineering und Management


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Rezension von

Marc-Florian Wendland

Systematisches Requirements Engineering und Management Requirements Engineering beschreibt die Tätigkeit, projektrelevante Anforderungen und Bedürfnisse zu identifizieren, zu formalisieren und zu verwalten. Neben diesen scheinbar offensichtlichen Aktivitäten umfasst RE aber eine ganze Menge mehr. Kundenwünsche und -bedürfnisse müssen mitunter dem Kunden regelrecht entlockt werden, Änderungen wollen koordiniert und gewissenhaft durchgeführt werden. An diesem Punkt sieht Dr. Ebert (laut mehrerer Studien zurecht) Nachholbedarf. Er legt dabei ein sehr ehrgeiziges und ambitioniertes Werk vor, um seinen Lesern die „Kunst“ und seine Sicht auf strukturiertes/systematisches RE umfassend zu vermitteln. Durch eine intelligent gewählte, fachfremde und doch überaus imposante Metapher schafft der Autor binnen eines Satzes, die Notwendigkeit strukturierter Anforderungsermittlung zu exponieren: „Wer sein Ziel nicht kennt, kann jeden Weg gehen!“ Das Buch gliedert sich in 12 Kapitel, die sich wiederum in drei Themenbereiche klassifizieren lassen. Die Kapitel eins bis vier befassen sich mit grundlegenden Erklärungen und Diskussionen rund um die Ingenieursdisziplin „Requirements Engineering“. Nach einer Einführung, in der unter anderem das durchgängige Businessszenario erläutert wird, widmet sich Dr. Ebert nachfolgend vor allem dem Aufbau einer einheitlichen, eindeutigen Terminologie. Ein Überblick über aktuelle RE-Prozesse, sowie der Rollenverteilung runden den ersten Themenbereich ab. Im zweiten inhaltlichen Block (Kapitel 5 – 10) dreht sich alles um die Anforderungen selbst. In aufeinander aufbauenden Kapiteln befasst sich Dr. Ebert ausführlich mit den essentiellen Aktivitäten des RE. Diese reichen von der Ermittlung und Spezifikation über die Verifikation bis hin zur Verwaltung von Anforderungen und deren Änderungen. Der letzte Block (Kapitel 11 – 13) gibt Auskunft über die aktuelle Lage der Werkzeugunterstützung für das RE und fasst State-of-the-Art-Technologien und -Methoden des RE zusammen. Ein ordinärer Appendix rundet das Buch letztendlich ab. Eines vorweg: Dr. Ebert arbeitet sehr gründlich; er gönnt seinen Thesen viel Zeit und Zeichen. Insbesondere zu Beginn des Buches finden sich vergleichsweise wenig Schaubilder. Die Ausführlichkeit, mit der Ebert aufwartet, hat mich positiv überrascht. Bestechend an diesem Buch ist der inhärente Praxisbezug, der durch die jahrelange Erfahrung des Autors fundiert vermittelt wird. Der Autor weiß genau, wovor er seine Rezipienten warnen muss (keine kleinen Änderungen am Telefon besprechen etc.). Gleichzeitig gibt er dem in die Praxis involvierten Leser Maße und Kennzahlen an die Hand, mittels derer sich eigene Projekte überprüfen lassen. Dies stellt einen besonderen Vorteil des Buches. Da Metriken alleinstehend und ohne Erfahrung kaum hilfreiche Informationen beinhalten, greift der Autor seinen Lesern unter die Arme und bewertet die von ihm aufgestellten Schaubilder und Maße nachvollziehbar. Am Ende eines jeden Kapitels fasst der Autor die wichtigsten Thesen und Stichpunkte der so eben besprochenen Thematiken konzis zusammen, und listet zudem „Fragen für die Praxis“ auf, die die praktischen Arbeiten unterstützen. Das Buch stellt eine gelungene Symbiose zwischen wissenschaftlicher Theorie und praxisrelevanter Erfahrungsvermittlung dar. Dr. Ebert versteht es aus dem reichhaltigen Fundus beider Welten (Wissenschaft/Forschung und Industrie), sowohl aufgrund seiner vorhandenen Berufserfahrung als auch mit wissenschaftlicher Akribie, gekonnt zu selektieren, aufzubereiten und zu vermitteln. Aus diesem Grund ist das Buch weniger geeignet, um sich rasch einen oberflächlichen Überblick über RE zu verschaffen. Zu diesem Zweck wurde es gewiss nicht konzipiert. Dem interessierten Leser jedoch, der sich zwecks bevorstehender oder sich bereits im Ablauf befindender Projekte, intensiv mit der Thematik beschäftigen, dazu einen Blick über den Tellerrand hinaus wagen oder sich umfangreich beraten lassen möchte, wird (so meine Einschätzung) das diskutierte Buch hervorragende Dienste erbringen. Die Schreibe des Autors ist routiniert und angenehm. Essentielle Kernaussage werden halbfett ausgezeichnet, wodurch sich auch in längeren Absätzen die Quintessenz schnell identifizieren lässt. Der Anspruch des Textes ist sowohl für Studenten als auch für erfahrenere Entwickler/Projektleiter adäquat. Meines Erachtens rückt das Buch ein Stück mehr in Richtung Management als in den Entwicklungsbereich. Diese Einschätzung resultiert unter anderem aus der Tatsache, dass Dr. Ebert neben der eigentlich RE-Thematik interessante Aspekte des Produkt-, Projekt- und Prozessmanagement, sowie die vor allem für Projektleitung wichtigen Prozesse der Validation und Verifikation fokussiert. Fazit: „Systematisches Requirements Engineering und Management“ ist ein ambitioniertes Buch, das neben dem grundsätzlichen Handwerkszeug vor allem durch den stringenten Praxisbezug gewinnt. Dr. Ebert reicht dem Leser – seien es nun Studenten, Lehrende oder Berufstätige in den entsprechenden Bereichen – das notwendige theoretische Rüstzeug an die Hand, um sich eine fundierte wissenschaftliche Basis anzueignen. Als Nachttischlektüre ist das Buch nicht zu empfehlen, da die Thematiken vom Autor sehr erschöpfend behandelt werden. Wer jedoch intensiv im wichtigen Bereich des RE arbeitet, dem sei „Systematisches Requirements Engineering und Management“ von Dr. Christof Ebert wärmstens empfohlen.

Requirements Engineering beschreibt die Tätigkeit, projektrelevante Anforderungen und Bedürfnisse zu identifizieren, zu formalisieren und zu verwalten. Neben diesen scheinbar offensichtlichen Aktivitäten umfasst RE aber eine ganze Menge mehr. Kundenwünsche und -bedürfnisse müssen mitunter dem Kunden regelrecht entlockt werden, Änderungen wollen koordiniert und gewissenhaft durchgeführt werden. An diesem Punkt sieht Dr. Ebert (laut mehrerer Studien zurecht) Nachholbedarf. Er legt dabei ein sehr ehrgeiziges und ambitioniertes Werk vor, um seinen Lesern die „Kunst“ und seine Sicht auf strukturiertes/systematisches RE umfassend zu vermitteln. Durch eine intelligent gewählte, fachfremde und doch überaus imposante Metapher schafft der Autor binnen eines Satzes, die Notwendigkeit strukturierter Anforderungsermittlung zu exponieren: „Wer sein Ziel nicht kennt, kann jeden Weg gehen!“

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Das Buch gliedert sich in 12 Kapitel, die sich wiederum in drei Themenbereiche klassifizieren lassen. Die Kapitel eins bis vier befassen sich mit grundlegenden Erklärungen und Diskussionen rund um die Ingenieursdisziplin „Requirements Engineering“. Nach einer Einführung, in der unter anderem das durchgängige Businessszenario erläutert wird, widmet sich Dr. Ebert nachfolgend vor allem dem Aufbau einer einheitlichen, eindeutigen Terminologie. Ein Überblick über aktuelle RE-Prozesse, sowie der Rollenverteilung runden den ersten Themenbereich ab.

Im zweiten inhaltlichen Block (Kapitel 5 – 10) dreht sich alles um die Anforderungen selbst. In aufeinander aufbauenden Kapiteln befasst sich Dr. Ebert ausführlich mit den essentiellen Aktivitäten des RE. Diese reichen von der Ermittlung und Spezifikation über die Verifikation bis hin zur Verwaltung von Anforderungen und deren Änderungen.

Der letzte Block (Kapitel 11 – 13) gibt Auskunft über die aktuelle Lage der Werkzeugunterstützung für das RE und fasst State-of-the-Art-Technologien und -Methoden des RE zusammen.

Ein ordinärer Appendix rundet das Buch letztendlich ab.

Eines vorweg: Dr. Ebert arbeitet sehr gründlich; er gönnt seinen Thesen viel Zeit und Zeichen. Insbesondere zu Beginn des Buches finden sich vergleichsweise wenig Schaubilder. Die Ausführlichkeit, mit der Ebert aufwartet, hat mich positiv überrascht. Bestechend an diesem Buch ist der inhärente Praxisbezug, der durch die jahrelange Erfahrung des Autors fundiert vermittelt wird. Der Autor weiß genau, wovor er seine Rezipienten warnen muss (keine kleinen Änderungen am Telefon besprechen etc.). Gleichzeitig gibt er dem in die Praxis involvierten Leser Maße und Kennzahlen an die Hand, mittels derer sich eigene Projekte überprüfen lassen. Dies stellt einen besonderen Vorteil des Buches. Da Metriken alleinstehend und ohne Erfahrung kaum hilfreiche Informationen beinhalten, greift der Autor seinen Lesern unter die Arme und bewertet die von ihm aufgestellten Schaubilder und Maße nachvollziehbar. Am Ende eines jeden Kapitels fasst der Autor die wichtigsten Thesen und Stichpunkte der so eben besprochenen Thematiken konzis zusammen, und listet zudem „Fragen für die Praxis“ auf, die die praktischen Arbeiten unterstützen.

Das Buch stellt eine gelungene Symbiose zwischen wissenschaftlicher Theorie und praxisrelevanter Erfahrungsvermittlung dar. Dr. Ebert versteht es aus dem reichhaltigen Fundus beider Welten (Wissenschaft/Forschung und Industrie), sowohl aufgrund seiner vorhandenen Berufserfahrung als auch mit wissenschaftlicher Akribie, gekonnt zu selektieren, aufzubereiten und zu vermitteln. Aus diesem Grund ist das Buch weniger geeignet, um sich rasch einen oberflächlichen Überblick über RE zu verschaffen. Zu diesem Zweck wurde es gewiss nicht konzipiert. Dem interessierten Leser jedoch, der sich zwecks bevorstehender oder sich bereits im Ablauf befindender Projekte, intensiv mit der Thematik beschäftigen, dazu einen Blick über den Tellerrand hinaus wagen oder sich umfangreich beraten lassen möchte, wird (so meine Einschätzung) das diskutierte Buch hervorragende Dienste erbringen.

Die Schreibe des Autors ist routiniert und angenehm. Essentielle Kernaussage werden halbfett ausgezeichnet, wodurch sich auch in längeren Absätzen die Quintessenz schnell identifizieren lässt. Der Anspruch des Textes ist sowohl für Studenten als auch für erfahrenere Entwickler/Projektleiter adäquat. Meines Erachtens rückt das Buch ein Stück mehr in Richtung Management als in den Entwicklungsbereich. Diese Einschätzung resultiert unter anderem aus der Tatsache, dass Dr. Ebert neben der eigentlich RE-Thematik interessante Aspekte des Produkt-, Projekt- und Prozessmanagement, sowie die vor allem für Projektleitung wichtigen Prozesse der Validation und Verifikation fokussiert.

Fazit: „Systematisches Requirements Engineering und Management“ ist ein ambitioniertes Buch, das neben dem grundsätzlichen Handwerkszeug vor allem durch den stringenten Praxisbezug gewinnt. Dr. Ebert reicht dem Leser – seien es nun Studenten, Lehrende oder Berufstätige in den entsprechenden Bereichen – das notwendige theoretische Rüstzeug an die Hand, um sich eine fundierte wissenschaftliche Basis anzueignen. Als Nachttischlektüre ist das Buch nicht zu empfehlen, da die Thematiken vom Autor sehr erschöpfend behandelt werden. Wer jedoch intensiv im wichtigen Bereich des RE arbeitet, dem sei „Systematisches Requirements Engineering und Management“ von Dr. Christof Ebert wärmstens empfohlen.

geschrieben am 04.10.2009 | 719 Wörter | 4679 Zeichen

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