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Disney: Entenhausen-Edition Donald Bd. 03


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Rezension von

Ragan Tanger

Disney: Entenhausen-Edition Donald Bd. 03 Meisterwerke der Comicliteratur Es ist ein schönes Bild, das den dritten Teil der Entenhausen-Edition, die den König der Enten, Donald Duck, in ihrem Zentrum stehen hat, einleitet. Carl Barks, der Erfinder von Donald, im Übrigen auch der Stadt Entenhausen und vielen weiteren uns vertrauten Bewohnern, sitzt auf diesem ins Gespräch vertieft mit Dr. Erika Fuchs, der kongenialen Übersetzerin eines Großteils seiner Geschichten ins Deutsche. Beide vereint, ein Methusalem-Alter (nämlich 99 Jahre) erreicht zu haben und vom ersten Jahrzehnt des 20. bis zum ersten des 21. Jahrhunderts gelebt zu haben. Als dritten, für uns gewichtigsten Teil der Zusammenarbeit, sind ungezählte, legendäre Entenhausener Comics entstanden, von denen besonders tolle in dieser Spezialausgabe versammelt sind. Während in Europa Bomben fielen und sämtliches kulturelle Leben zusammenbrach, war en die 40er Jahre in den USA eine Blütezeit künstlerischen Schaffens. Charlie Chaplins Meisterwerke der Postmoderne oder die Entwicklung des Rhythm and Blues sind in jener Periode ebenso zu verorten wie einige Sahnestückchen aus der Barksschen Meisterfeder. Fünf von ihnen, die erstmalig von März bis Juli 1944 in den USA erschienen sind, erwarten die Leser in diesem Sonderband. Onkel Dagobert, der tausendfache Milliardär wird von Barks erst drei Jahre später erfunden, und so sind Donald und seine drei Neffen die Hauptprotagonisten dieser komischen Erzählungen. Als Drachensteiger, Mondfahrer, Kameramann oder Bootsfahrer – Donald macht immer und überall eine schrecklich komische und tollpatschige Figur. Obwohl die Cartoons, was ihren Aufbau, ihre bildliche Gestaltung und ihre Motivverliebtheit angeht, zum Teil weit hinter den Geschichten der Moderne zurückreichen, steckt in ihnen ein ungewöhnlicher Zauber, eine Magie, die von Barks selbst auszugehen schien. Die diebische List Onkel Donalds aber auch die Wut der drei Neffen konnte niemand so überzeugend mit wenigen Strichen darstellen. Überhaupt fällt auf, dass die heutige Schablonisierung von Tick, Trick und Track als immer hilfsbereite und gut gelaunte Fieselschweife zu jener Zeit noch nicht so festgefahren war. Emotionaler und revolutionärer hat man die Neffen nie mehr gesehen. Apropos gesehen: Auch Kater Karlo taucht in einer Geschichte auf; auch ihn dürfte man so, es sei denn man wäre schon seit einem halben Jahrhundert Fan, noch nicht gesehen haben. Neben dem Genuss der Geschichten begeistert in der Erzählung natürlich auch der historische Aspekt, nämlich die Vorstellungswelt der 1940er Jahre eines Carl Barks. Mondgefährte waren zu jener Zeit noch nicht einmal erdacht und so ist es interessant zu beobachten, wie der Autor jene Vision konstruiert. Ein bisschen was von Jules Verne steckte in jedem dieser literarischen Erfinder. Als ein Meisterwerk der Comic-Literatur umschreibt der Ehapa-Verlag diese Edition. Dem kann und will man nicht widersprechen, sondern nur zustimmen.

Meisterwerke der Comicliteratur

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Es ist ein schönes Bild, das den dritten Teil der Entenhausen-Edition, die den König der Enten, Donald Duck, in ihrem Zentrum stehen hat, einleitet. Carl Barks, der Erfinder von Donald, im Übrigen auch der Stadt Entenhausen und vielen weiteren uns vertrauten Bewohnern, sitzt auf diesem ins Gespräch vertieft mit Dr. Erika Fuchs, der kongenialen Übersetzerin eines Großteils seiner Geschichten ins Deutsche. Beide vereint, ein Methusalem-Alter (nämlich 99 Jahre) erreicht zu haben und vom ersten Jahrzehnt des 20. bis zum ersten des 21. Jahrhunderts gelebt zu haben. Als dritten, für uns gewichtigsten Teil der Zusammenarbeit, sind ungezählte, legendäre Entenhausener Comics entstanden, von denen besonders tolle in dieser Spezialausgabe versammelt sind.

Während in Europa Bomben fielen und sämtliches kulturelle Leben zusammenbrach, war en die 40er Jahre in den USA eine Blütezeit künstlerischen Schaffens. Charlie Chaplins Meisterwerke der Postmoderne oder die Entwicklung des Rhythm and Blues sind in jener Periode ebenso zu verorten wie einige Sahnestückchen aus der Barksschen Meisterfeder. Fünf von ihnen, die erstmalig von März bis Juli 1944 in den USA erschienen sind, erwarten die Leser in diesem Sonderband.

Onkel Dagobert, der tausendfache Milliardär wird von Barks erst drei Jahre später erfunden, und so sind Donald und seine drei Neffen die Hauptprotagonisten dieser komischen Erzählungen. Als Drachensteiger, Mondfahrer, Kameramann oder Bootsfahrer – Donald macht immer und überall eine schrecklich komische und tollpatschige Figur. Obwohl die Cartoons, was ihren Aufbau, ihre bildliche Gestaltung und ihre Motivverliebtheit angeht, zum Teil weit hinter den Geschichten der Moderne zurückreichen, steckt in ihnen ein ungewöhnlicher Zauber, eine Magie, die von Barks selbst auszugehen schien.

Die diebische List Onkel Donalds aber auch die Wut der drei Neffen konnte niemand so überzeugend mit wenigen Strichen darstellen. Überhaupt fällt auf, dass die heutige Schablonisierung von Tick, Trick und Track als immer hilfsbereite und gut gelaunte Fieselschweife zu jener Zeit noch nicht so festgefahren war. Emotionaler und revolutionärer hat man die Neffen nie mehr gesehen. Apropos gesehen: Auch Kater Karlo taucht in einer Geschichte auf; auch ihn dürfte man so, es sei denn man wäre schon seit einem halben Jahrhundert Fan, noch nicht gesehen haben.

Neben dem Genuss der Geschichten begeistert in der Erzählung natürlich auch der historische Aspekt, nämlich die Vorstellungswelt der 1940er Jahre eines Carl Barks. Mondgefährte waren zu jener Zeit noch nicht einmal erdacht und so ist es interessant zu beobachten, wie der Autor jene Vision konstruiert. Ein bisschen was von Jules Verne steckte in jedem dieser literarischen Erfinder. Als ein Meisterwerk der Comic-Literatur umschreibt der Ehapa-Verlag diese Edition. Dem kann und will man nicht widersprechen, sondern nur zustimmen.

geschrieben am 15.08.2010 | 425 Wörter | 2540 Zeichen

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