ISBN | 3896029053 | |
Autoren | Roland Galenza , Heinz Havemeister | |
Verlag | Schwarzkopf & Schwarzkopf | |
Sprache | deutsch | |
Seiten | 500 | |
Erscheinungsjahr | 2010 | |
Extras | - |
Die Punkrockband Feeling B wurde 1983 in Ost-Berlin gegründet. Am 23. November 2000 verstarb der Sänger und Bandkopf Aljoscha Rompe. Seinen Tod nahmen die beiden Journalisten Roland Galenza und Heinz Havemeister zum Anlass, ein Buch zu schreiben.
Inhalt des Buches "Feeling B – Mix mir einen Drink" ist der Lebensweg von Aljoscha und seiner Band. Wer eine ganz normale Bandbiografie erwartet, wird enttäuscht werden.
Es geht viel mehr darum, den Menschen, die die 80er in der DDR erlebt haben und Aljoscha kannten, zuzuhören, sich vielleicht selbst auch an diese Zeit zu erinnern.
Den Autoren war es wichtig, ein ehrliches Bild dieser Jahre und dieses Mannes aufzuzeichnen und nicht einen verklärten ostalgischen Blick zurück zu werfen. Dazu haben sie eng mit den ehemaligen Bandmitgliedern Flake und Paul Landers, die inzwischen mit Rammstein erfolgreich sind, und vielen anderen Freunden aus der damaligen Zeit zusammengearbeitet.
Das Bild, das man als Leser von Aljoscha erhält, ist ein sehr buntes, ein sehr lebendiges. Die Reaktionen der Befragten sind immer wieder heftig und gehen von Freude, leuchtenden Augen, Lobpreisen über Meckern und Lästern bis hin zum Trauern. Das Buch beschreibt sein intensives, ausgelassenes und unangepasstes Leben in der DDR. Seine Band Feeling B, das stand für Spaß und Party. „Sie beherrschten die Partisanentaktik, tauchten als Geurillatruppe plötzlich irgendwo auf, verzauberten ihre Umgebung und konnten sich unvermutet wieder zurückziehen.“ Es beschreibt aber auch sein Leben als Weltenbummler, der überall und nirgendwo zu Hause ist, nach der Wende, als sich die Ost-Band langsam auflöste.
Die Stärke des Buches liegt darin, dass Menschen zu Wort kommen, die eine Geschichte zu erzählen haben. Dass nicht die Discographie oder die Erfolge der Band im Mittelpunkt stehen, sondern die Menschen. Auch die Bilder verleihen der Geschichte Leben.
Es ist eine sehr persönliche Biographie, voll von Erinnerungen, guten ebenso wie schlechten.
Die Interviewform macht das Buch lebendig. Die Geschichten sind oft verwunderlich und bringen immer wieder zum Lachen.
"Feeling B – Mix mir einen Drink" ist ein Buch für alle, die mehr über die Band, deren Mitglieder oder einfach nur die Zeit wissen wollen. Wer diese Zeit live erlebt hat, wird an diesem Rückblick mehr Freude haben als an so mancher Ostalgieveranstaltung. Und wer sich eher für Rammstein als Feeling B interessiert und einfach etwas über die musikalischen Herkunft von Flake und Paul Landers erfahren will, kommt ebenfalls auf seine Kosten.
Das Buch schafft es die Aussage von Feeling B zu Beginn des Buches in Buch Form zu bringen.
„Wir haben uns nicht als Musiker gefühlt. Es hat uns nie gestört, wenn Musiker uns gehasst haben und beschimpft haben. Sie hatten Recht, aber wir hatten bessere Laune.“
geschrieben am 21.09.2010 | 434 Wörter | 2401 Zeichen
Kommentare zur Rezension (0)
Platz für Anregungen und Ergänzungen