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Das Ende von Alice


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Rezension von

Letterschming

Das Ende von Alice „Das Ende von Alice“ von der US-amerikanischen Autorin Amy Michael Homes erschien im April 2012 in gebundener Form beim Verlag Kiepenheuer&Witsch. Chappy sitzt seit dreiundzwanzig Jahren im Gefängnis. Die lebenslange Haftstrafe erhielt er für den Mord an einem zwölfjährigen Mädchen, Alice Somerfield. Während er im Gefängnis sitzt, erhält er immer wieder Briefe von einem neunzehnjährigen Mädchen. Sie ist offenbar ein Fan von Chappy und erzählt ihm von dem zwölfjährigen Nachbarsjungen, auf den sie schon länger ein Auge geworfen hat. Zwischen ihr und Chappy entsteht ein reger Briefwechsel, in dem sie sich gegenseitig von ihren Fantasien erzählen. Schon 1996 erschien „Das Ende von Alice“ in den USA und löste dort einen Skandal aus. Daher wurde es auch erst jetzt in die deutsche Sprache übersetzt. Die direkten Schilderungen von perversen Fantasien und die ungewohnte Perspektive, nämlich die des völlig von seinem Tun überzeugten Täters, haben die Leserschaft in zwei Lager gespalten. Dass „Das Ende von Alice“ für rege Diskussionen sorgte, ist schon nach den ersten Kapiteln nicht mehr verwunderlich. Die Autorin hält sich hier wirklich strickt an den Charakter ihrer Figuren. Tabus halten sie nicht auf, sehr detailliert das Innenleben der Personen zu beschreiben. Dabei kann man schnell eine Gänsehaut kriegen, aber Ekel und Entsetzen beim Leser hervorzurufen ist ja genau das, was die Autorin mit dem Roman bezweckt. Man vergisst vollkommen, dass der Text in erster Linie fiktiv ist, so überzeugend versetzt sich die Autorin in die Figuren hinein. Mit den Charakteren mitfühlen kann man in diesem Buch nicht – glücklicherweise. Obwohl die Autorin so real beschreibt, sind die Gedanken und Gefühle der Hauptpersonen doch an vielen Stellen nicht nachvollziehbar für den normalen Leser. Man möchte sich an den Kopf fassen, wenn man liest, was nicht nur in Chappys Gedankenwelt, sondern auch schon in der von dem jungen Mädchen vor sich geht. Die Autorin versucht hier nicht, die Gedanken und Handlungen der Figuren zu vermenschlichen oder zu rechtfertigen, sondern bringt dem Leser einfach nur die kalte, sachliche Wahrheit nahe, die für sich schon beunruhigend genug ist. Fazit: „Das Ende von Alice“ ist keine leichte Lektüre für zwischendurch. Wer sich den Roman trotzdem vornehmen möchte, sollte sich schon darauf einstellen, dass ihn die Thematik so schnell nicht mehr loslässt. Auch über die Lektüre hinaus bleibt das Buch in Erinnerung und bringt einen immer wieder zum Nachdenken. Der Autorin ist hier ein aufrührendes und sehr empfehlenswertes Werk gelungen.

„Das Ende von Alice“ von der US-amerikanischen Autorin Amy Michael Homes erschien im April 2012 in gebundener Form beim Verlag Kiepenheuer&Witsch.

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Chappy sitzt seit dreiundzwanzig Jahren im Gefängnis. Die lebenslange Haftstrafe erhielt er für den Mord an einem zwölfjährigen Mädchen, Alice Somerfield. Während er im Gefängnis sitzt, erhält er immer wieder Briefe von einem neunzehnjährigen Mädchen. Sie ist offenbar ein Fan von Chappy und erzählt ihm von dem zwölfjährigen Nachbarsjungen, auf den sie schon länger ein Auge geworfen hat. Zwischen ihr und Chappy entsteht ein reger Briefwechsel, in dem sie sich gegenseitig von ihren Fantasien erzählen.

Schon 1996 erschien „Das Ende von Alice“ in den USA und löste dort einen Skandal aus. Daher wurde es auch erst jetzt in die deutsche Sprache übersetzt. Die direkten Schilderungen von perversen Fantasien und die ungewohnte Perspektive, nämlich die des völlig von seinem Tun überzeugten Täters, haben die Leserschaft in zwei Lager gespalten.

Dass „Das Ende von Alice“ für rege Diskussionen sorgte, ist schon nach den ersten Kapiteln nicht mehr verwunderlich. Die Autorin hält sich hier wirklich strickt an den Charakter ihrer Figuren. Tabus halten sie nicht auf, sehr detailliert das Innenleben der Personen zu beschreiben. Dabei kann man schnell eine Gänsehaut kriegen, aber Ekel und Entsetzen beim Leser hervorzurufen ist ja genau das, was die Autorin mit dem Roman bezweckt. Man vergisst vollkommen, dass der Text in erster Linie fiktiv ist, so überzeugend versetzt sich die Autorin in die Figuren hinein.

Mit den Charakteren mitfühlen kann man in diesem Buch nicht – glücklicherweise. Obwohl die Autorin so real beschreibt, sind die Gedanken und Gefühle der Hauptpersonen doch an vielen Stellen nicht nachvollziehbar für den normalen Leser. Man möchte sich an den Kopf fassen, wenn man liest, was nicht nur in Chappys Gedankenwelt, sondern auch schon in der von dem jungen Mädchen vor sich geht. Die Autorin versucht hier nicht, die Gedanken und Handlungen der Figuren zu vermenschlichen oder zu rechtfertigen, sondern bringt dem Leser einfach nur die kalte, sachliche Wahrheit nahe, die für sich schon beunruhigend genug ist.

Fazit: „Das Ende von Alice“ ist keine leichte Lektüre für zwischendurch. Wer sich den Roman trotzdem vornehmen möchte, sollte sich schon darauf einstellen, dass ihn die Thematik so schnell nicht mehr loslässt. Auch über die Lektüre hinaus bleibt das Buch in Erinnerung und bringt einen immer wieder zum Nachdenken. Der Autorin ist hier ein aufrührendes und sehr empfehlenswertes Werk gelungen.

geschrieben am 13.10.2012 | 395 Wörter | 2237 Zeichen

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