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Verbrechen lohnt sich doch!


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Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Verbrechen lohnt sich doch! Simsalabim - wer nennt schon so sein Kind? Die Mutter der 8-jĂ€hrigen Protagonistin, die nun Erzie gerufen wird, tut wirklich alles um Erzie einen möglichst schlechten Start ins Leben zu geben. Sie weiß nicht, von wem das Kind ist und sie will es nicht. In lakonischem Ton wird das Leiden der kleinen Erzie fast beilĂ€ufig geschildert, die Misshandlungen, das tagelange Aussperren auf dem Balkon, das zu Hospitalismus fĂŒhrt und viele andere Grausamkeiten. Es ist kaum zu glauben, wie lebenstauglich die hochbegabte Erzie durch ihr Leben schreitet. Sie wird nach der Einweisung ihrer Mutter in eine Entziehungsanstalt zu ihrem Opa nach Berlin verschickt, wo sie Liebe und FĂŒrsorge erfĂ€hrt. Sie bemĂŒht sich, ihrem Opa das GefĂŒhl zu geben, dass sein aus Erziehungsratgebern stammendes pĂ€dagogisches Konzept funktioniert. Sie gerĂ€t an ihrer Grundschule zwischen die Fronten von mafiösen Teenager-Banden und schlĂ€gt sich ohne jedwede Hilfe eines Erwachsenen durch den Alltag. Dabei muss sie die fĂŒr eine 8-jĂ€hrige unmenschliche Anstrengung unternehmen, einen monatlichen Betrag von mehreren Hundert Euro zu beschaffen, den sie fĂŒr die UnterstĂŒtzung ihres im JugendgefĂ€ngnis sitzenden Bruders benötigt, der damit seine Schutzgeldzahlungen leistet. Als sich einige von Erzies Problemen endlich gelöst zu haben scheinen, gerĂ€t sie in die FĂ€nge des Vaters zweier ihrer Schulfreundinnen, der sich zunĂ€chst als rettender Engel prĂ€sentiert - dann aber als PĂ€dophiler, dem sie hilflos ausgeliefert ist. Es ist zu viel. Es ist zu viel fĂŒr ein Hörbuch und es ist zu viel fĂŒr den Hörer, aber es ist nicht zu viel fĂŒr die kleine, toughe Erzie. Sie schafft es mit Mut und List und der Hilfe ihres treuen Hundes, ihren Peiniger zur Strecke zu bringen - im wahrsten Sinne des Wortes. Am Ende steht sie als strahlende Siegerin da und als Hörer gönnt man ihr den Sieg, man ist so erleichtert, dass es tatsĂ€chlich ein Happy End gibt, denn man hat so gelitten, dass man nicht in das Hörbuch springen konnte um Erzie zu helfen und beizustehen. Um diese ganzen mit sich selbst befassten Erwachsenen wachzurĂŒtteln und darauf aufmerksam zu machen, was hier gerade mit Erzie geschieht. Wie leichtfertig Lehrer, Verwandte, Nachbarn ĂŒber das Schicksal der kleinen Erzie hinwegsehen; wie sie nicht erkennen, was direkt vor ihrer Nase passiert. Und man kommt als Hörer ins GrĂŒbeln. Ist die Handlung wirklich zu vollgepackt mit Schrecklichkeiten? Ist das wirklich so weit hergeholt? Oder gibt es nicht um die Ecke tausende solcher FĂ€lle? Verschließt man selbst leichtfertig die Augen vor dem, was man lieber nicht so genau sehen mag? Und neben all dem Sozialrealismus und Schlimmen - das Hörbuch ist zudem nicht nur furchtbar spannend, sondern auch noch witzig! Wie Erzie Gartenzwerge kidnappt und damit ihre fiese und prĂŒgelnde Oma ins Grab bringt oder wie der tote Peiniger am Ende als einbetonierte Springbrunnenfigur an Erzies Swimmingpool landet. Herrlich! Man hofft, dass es Erzie am Ende fĂŒr immer gut ergehen mag. Denn das ist die einzige Schwachstelle an diesem Hörbuch, dass zum Schluss bei der AufzĂ€hlung, wie es fĂŒr alle Beteiligten ausgeht, Erzies Schicksal nur in einem Satz erwĂ€hnt wird. Aber man kann sich sicher sein - Erzie schlĂ€gt sich schon durch. Denn wenn es eine schafft, dann sie!

Simsalabim - wer nennt schon so sein Kind? Die Mutter der 8-jĂ€hrigen Protagonistin, die nun Erzie gerufen wird, tut wirklich alles um Erzie einen möglichst schlechten Start ins Leben zu geben. Sie weiß nicht, von wem das Kind ist und sie will es nicht. In lakonischem Ton wird das Leiden der kleinen Erzie fast beilĂ€ufig geschildert, die Misshandlungen, das tagelange Aussperren auf dem Balkon, das zu Hospitalismus fĂŒhrt und viele andere Grausamkeiten. Es ist kaum zu glauben, wie lebenstauglich die hochbegabte Erzie durch ihr Leben schreitet. Sie wird nach der Einweisung ihrer Mutter in eine Entziehungsanstalt zu ihrem Opa nach Berlin verschickt, wo sie Liebe und FĂŒrsorge erfĂ€hrt. Sie bemĂŒht sich, ihrem Opa das GefĂŒhl zu geben, dass sein aus Erziehungsratgebern stammendes pĂ€dagogisches Konzept funktioniert. Sie gerĂ€t an ihrer Grundschule zwischen die Fronten von mafiösen Teenager-Banden und schlĂ€gt sich ohne jedwede Hilfe eines Erwachsenen durch den Alltag. Dabei muss sie die fĂŒr eine 8-jĂ€hrige unmenschliche Anstrengung unternehmen, einen monatlichen Betrag von mehreren Hundert Euro zu beschaffen, den sie fĂŒr die UnterstĂŒtzung ihres im JugendgefĂ€ngnis sitzenden Bruders benötigt, der damit seine Schutzgeldzahlungen leistet. Als sich einige von Erzies Problemen endlich gelöst zu haben scheinen, gerĂ€t sie in die FĂ€nge des Vaters zweier ihrer Schulfreundinnen, der sich zunĂ€chst als rettender Engel prĂ€sentiert - dann aber als PĂ€dophiler, dem sie hilflos ausgeliefert ist. Es ist zu viel. Es ist zu viel fĂŒr ein Hörbuch und es ist zu viel fĂŒr den Hörer, aber es ist nicht zu viel fĂŒr die kleine, toughe Erzie. Sie schafft es mit Mut und List und der Hilfe ihres treuen Hundes, ihren Peiniger zur Strecke zu bringen - im wahrsten Sinne des Wortes. Am Ende steht sie als strahlende Siegerin da und als Hörer gönnt man ihr den Sieg, man ist so erleichtert, dass es tatsĂ€chlich ein Happy End gibt, denn man hat so gelitten, dass man nicht in das Hörbuch springen konnte um Erzie zu helfen und beizustehen. Um diese ganzen mit sich selbst befassten Erwachsenen wachzurĂŒtteln und darauf aufmerksam zu machen, was hier gerade mit Erzie geschieht. Wie leichtfertig Lehrer, Verwandte, Nachbarn ĂŒber das Schicksal der kleinen Erzie hinwegsehen; wie sie nicht erkennen, was direkt vor ihrer Nase passiert.

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Und man kommt als Hörer ins GrĂŒbeln. Ist die Handlung wirklich zu vollgepackt mit Schrecklichkeiten? Ist das wirklich so weit hergeholt? Oder gibt es nicht um die Ecke tausende solcher FĂ€lle? Verschließt man selbst leichtfertig die Augen vor dem, was man lieber nicht so genau sehen mag?

Und neben all dem Sozialrealismus und Schlimmen - das Hörbuch ist zudem nicht nur furchtbar spannend, sondern auch noch witzig! Wie Erzie Gartenzwerge kidnappt und damit ihre fiese und prĂŒgelnde Oma ins Grab bringt oder wie der tote Peiniger am Ende als einbetonierte Springbrunnenfigur an Erzies Swimmingpool landet. Herrlich!

Man hofft, dass es Erzie am Ende fĂŒr immer gut ergehen mag. Denn das ist die einzige Schwachstelle an diesem Hörbuch, dass zum Schluss bei der AufzĂ€hlung, wie es fĂŒr alle Beteiligten ausgeht, Erzies Schicksal nur in einem Satz erwĂ€hnt wird. Aber man kann sich sicher sein - Erzie schlĂ€gt sich schon durch. Denn wenn es eine schafft, dann sie!

geschrieben am 22.04.2013 | 514 Wörter | 2798 Zeichen

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