Navigation

Seiten der Rubrik "Bücher"


Google Anzeigen

Anzeigen

Bücher

Dracula


Statistiken
  • 1926 Aufrufe

Informationen zum Buch
  ISBN
  Autoren
  Verlag
  Sprache
  Seiten
  Erscheinungsjahr
  Extras

Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Dracula Eine so oft verfilmte und nacherzĂ€hlte, verfremdete und persiflierte Geschichte wie die des Grafen Dracula neu zu ĂŒbersetzen, wirkt auf den ersten Blick wie ein vergebliches Werk. Doch, und dies empfehle ich jedem Leser, wer das Nachwort des Übersetzers Andreas Nohl zuerst liest und sich dann der Geschichte widmet, wird sich dieser mit anderen Augen und mit einer gewissen gespannten Ernsthaftigkeit widmen, um zum einen der Arbeit des Übersetzers seinen Respekt zu erweisen, zum anderen um die Nuancen, die eine solche NeuĂŒbersetzung zwangsweise birgt, nicht zu verpassen. Und da sind einige. Der Universalgelehrte Van Helsing, der mit seinen Kenntnissen und FĂ€higkeiten natĂŒrlich einige Male wie der deus ex machina wirken muss, wird im Gegensatz zum englischen Original nicht mit Sprachfehler in die Welt hinausgeschickt, sondern allenfalls mit einem Hang zum Schwafeln und zu umstĂ€ndlichen Formulierungen, was seinem Charakter und seiner Rolle jedoch bestens zupass kommt, aber auch zur Differenzierung von den ĂŒbrigen Beteiligten beitrĂ€gt, die, der Zeit der Handlung eingedenk, nicht minder verklausulierte und geschwollene RedebeitrĂ€ge liefern. Nebenrollen wie die des Seemanns Mr. Swales werden im norddeutschen Platt angelegt, um die notwendige AuthentizitĂ€t zu gewĂ€hrleisten, eine kleine aber feine Verbesserung im Vergleich zu anderen Übersetzungen. Und auch die Dramatik, die durch die Tagebuch-ErzĂ€hlung geschaffen wird, der stete Perspektivwechsel, die Beobachtung derselben Szene aus verschiedenem Blickwinkel, wird durch die Übersetzung gut aufgegriffen. Die Geschichte selbst ist, auch das ist vermeintlich ĂŒberraschend und womöglich durch den Eindruck der Verfilmungen verfĂ€lscht, viel weniger opulent als man dies zu glauben dachte. Wichtige Erkenntnisse kommen frĂŒh zu Tage, nur die Protagonisten ziehen erst im Lauf der Ermittlungen ihre SchlĂŒsse. Die Geschichte des ewig lebenden Untoten, des Grafen Dracula, der seine Burg in den Karpaten verlĂ€sst, um in London frisches Blut saugen und neue Untote schaffen zu können, birgt viele klassische Spannungselemente, so den Wettlauf gegen die Zeit, TĂ€uschung und GegentĂ€uschung, die EmotionalitĂ€t als Bremse fĂŒr das rationale Vorgehen und am Ende sogar ganz klassisch Verfolgungsjagd und gewaltsamen Showdown mit Todesopfer. Daneben beinhaltet der Roman aber auch viele komische Elemente, etwa wenn sich das Verfolgerteam Zutritt zu einem Stadthaus mitten in London verschaffen möchte. Das allseits bekannte Happy End bringt dann den Tod des Grafen, natĂŒrlich durch den Mann, dessen junge Ehefrau beinahe das nĂ€chste Opfer des Grafen geworden wĂ€re und der selbst im Schloss gefangen und gemartert wurde, Jonathan Harker. Durch die Sprache des Originals und die in der Zeit der Entstehung des Romans untypische Komposition des Werks entstehen natĂŒrlich LĂ€ngen, die aber auch eine Übersetzung nicht ausgleichen kann. Diese sind aber das einzige Manko des Buches, im Übrigen ist es ein empfehlenswertes und von viel Fleißarbeit veredeltes Werk, das es verdient, gelesen zu werden - selbst wenn man eigentlich denkt, die Geschichte schon zu kennen.

Eine so oft verfilmte und nacherzĂ€hlte, verfremdete und persiflierte Geschichte wie die des Grafen Dracula neu zu ĂŒbersetzen, wirkt auf den ersten Blick wie ein vergebliches Werk. Doch, und dies empfehle ich jedem Leser, wer das Nachwort des Übersetzers Andreas Nohl zuerst liest und sich dann der Geschichte widmet, wird sich dieser mit anderen Augen und mit einer gewissen gespannten Ernsthaftigkeit widmen, um zum einen der Arbeit des Übersetzers seinen Respekt zu erweisen, zum anderen um die Nuancen, die eine solche NeuĂŒbersetzung zwangsweise birgt, nicht zu verpassen. Und da sind einige. Der Universalgelehrte Van Helsing, der mit seinen Kenntnissen und FĂ€higkeiten natĂŒrlich einige Male wie der deus ex machina wirken muss, wird im Gegensatz zum englischen Original nicht mit Sprachfehler in die Welt hinausgeschickt, sondern allenfalls mit einem Hang zum Schwafeln und zu umstĂ€ndlichen Formulierungen, was seinem Charakter und seiner Rolle jedoch bestens zupass kommt, aber auch zur Differenzierung von den ĂŒbrigen Beteiligten beitrĂ€gt, die, der Zeit der Handlung eingedenk, nicht minder verklausulierte und geschwollene RedebeitrĂ€ge liefern. Nebenrollen wie die des Seemanns Mr. Swales werden im norddeutschen Platt angelegt, um die notwendige AuthentizitĂ€t zu gewĂ€hrleisten, eine kleine aber feine Verbesserung im Vergleich zu anderen Übersetzungen. Und auch die Dramatik, die durch die Tagebuch-ErzĂ€hlung geschaffen wird, der stete Perspektivwechsel, die Beobachtung derselben Szene aus verschiedenem Blickwinkel, wird durch die Übersetzung gut aufgegriffen.

weitere Rezensionen von Dr. Benjamin Krenberger


Die Geschichte selbst ist, auch das ist vermeintlich ĂŒberraschend und womöglich durch den Eindruck der Verfilmungen verfĂ€lscht, viel weniger opulent als man dies zu glauben dachte. Wichtige Erkenntnisse kommen frĂŒh zu Tage, nur die Protagonisten ziehen erst im Lauf der Ermittlungen ihre SchlĂŒsse. Die Geschichte des ewig lebenden Untoten, des Grafen Dracula, der seine Burg in den Karpaten verlĂ€sst, um in London frisches Blut saugen und neue Untote schaffen zu können, birgt viele klassische Spannungselemente, so den Wettlauf gegen die Zeit, TĂ€uschung und GegentĂ€uschung, die EmotionalitĂ€t als Bremse fĂŒr das rationale Vorgehen und am Ende sogar ganz klassisch Verfolgungsjagd und gewaltsamen Showdown mit Todesopfer. Daneben beinhaltet der Roman aber auch viele komische Elemente, etwa wenn sich das Verfolgerteam Zutritt zu einem Stadthaus mitten in London verschaffen möchte. Das allseits bekannte Happy End bringt dann den Tod des Grafen, natĂŒrlich durch den Mann, dessen junge Ehefrau beinahe das nĂ€chste Opfer des Grafen geworden wĂ€re und der selbst im Schloss gefangen und gemartert wurde, Jonathan Harker.

Durch die Sprache des Originals und die in der Zeit der Entstehung des Romans untypische Komposition des Werks entstehen natĂŒrlich LĂ€ngen, die aber auch eine Übersetzung nicht ausgleichen kann. Diese sind aber das einzige Manko des Buches, im Übrigen ist es ein empfehlenswertes und von viel Fleißarbeit veredeltes Werk, das es verdient, gelesen zu werden - selbst wenn man eigentlich denkt, die Geschichte schon zu kennen.

geschrieben am 01.05.2013 | 450 Wörter | 2698 Zeichen

Kommentare lesen Kommentar schreiben

Kommentare zur Rezension (0)

Platz für Anregungen und Ergänzungen