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Edition Avalon: Dunkeltann


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Informationen zum Buch
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Rezension von

Alexander Rosell

Dunkeltann In einer Welt, in der das Licht dem Dunkel schon lange Platz gemacht hat, in der Heldentum nur noch eine Erinnerung und keine Tugend mehr ist, befindet sich der legendäre Dunkeltann - ein Wald, so dunkel wie seine Geheimnisse, um den sich die Geschichten so zahlreich wie seine Jahre ranken. Dieser Wald hat schon viele Helden und Tyrannen kommen und gehen sehen. So bestand er auch bereits, als vor unsagbar langen Zeiten das Dunkel zum letzten Mal das Licht zu bezwingen versuchte. Was damals noch vom ewigen Feuergott Imer und seinen Priestern verhindert werden konnte, scheint nun unabwendbar zu sein. Imers Anhängerschaft ist klein und seine Macht schon lange vergessen. Ganz im Gegenteil dazu verhält es sich jedoch mit seinem ewigen Kontrahenten. Damals wie heute hallt ein Name unverändert furchtbar über die Lichtungen: Der Name des tecles-pharn. Der körperlose Dämon alter Tage hat nach seiner ersten Niederlage gegen das Licht wieder Kraft und Anhänger gewonnen. Er setzt nun endgültig den letzten Anhängern Imers nach. Was vielleicht nach dem letzten großen Kampf nur noch eine Legende war, scheint nun die unabwendbare Zukunft zu sein. Düster und trostlos gestaltet sich der zweite Roman von Florian Wendland, der schon alleine mit dem Hauptmotiv, dem Dunkeltann, eine bedrückende Stimmung geschaffen hat. Man kann als Leser förmlich spüren, wie das Dunkel nach der Welt greift. Zu Beginn des Buches ist die Dunkelheit noch flächendeckend. Glanzlos wird im ersten Kapitel die Verfolgung einer Familie Imer-Treuer geschildert, die von ihren Häschern hemmungslos niedergestreckt werden. Einzig die Tochter der Familie kann von einem Unbekannten gerettet werden, der sich später als Harat’horn zu erkennen geben wird - ein unfreiwilliger Held, der sich jedoch als erster aus der ihn umgebenden Dunkelheit befreit. Der blasse Funke wächst nur langsam. Alle Streiter gegen das als tecles-pharn personifizierte Böse erwachen nur langsam aus ihrer Ohnmacht, entschließen aber dennoch gegen ihr Schicksal anzukämpfen. So treten sie den langen Gang bis zum letzten Gefecht an. Aus den Einzelpersonen lässt der Autor eine blühende Gemeinschaft erwachsen. Und siehe da, es wird wieder heller in der Welt. Eine ganz neue Dynamik breitet sich auch im Schreibstil des Autors aus. Die endlosen Entbehrungen der Streiter des Guten scheinen in weite Ferne zu rücken. Euphorie breitet sich aus, wo noch vor wenigen Seiten eine unabwendbare Zukunft stand. Aber dennoch bleibt die düstere Grundstimmung irgendwie gegenwärtig. Mag es an den kaum vergessenen Entbehrungen oder dem nahenden Gefecht liegen, die demütige und fromme Einstellung der Protagonisten trägt jodoch mit Sicherheit ihren Teil dazu bei. Alle Charaktere, die sich gegen den tecles-pharn stellen, vereinen sich in ihrem Glauben an den alten Feuergott Imer, dessen Religion zu großen Teilen aus Demut und Selbstzüchtigung besteht. So verhindert der Autor auf seine Art die euphorischen Momente, die in anderen Fantasy Romanen stets zum Tragen kommen, sobald eine Schlacht gewonnen oder ein Hindernis beseitigt wurde. Die Geschichte findet jedenfalls ihr würdiges Ende. Und schon wieder wurde im „Dunkeltann“ der ewige Kampf des Lichts gegen das Dunkel vom Autor, Florian Wendland, thematisiert. Die düstere und bedrohliche Welt hält sich dabei an alle Regeln der klassischen Fantasy, indem weitestgehend in Altdeutsch erzählt und eine mittelalterliche Welt mit Königreichen, Schwertern und Bögen aufgemalt wird. Die Geschichte zieht einen gerade wegen den ausgeprägten Charakteren aller Protagonisten in ihren Bann. Manche Szenen leben förmlich auf, wenn ein Protagonist hinzukommt und auf seine ihm typische Art die Situation zu meistern versucht. Aber da ist noch mehr; die Welt des Dunkeltanns lebt auch ohne ihre Charaktere. Es werden viele Bilder gemalt, die sich einem bewusst oder unterbewusst einprägen. Sei es der reißende Fluss Naranurn, die gewaltige Stadt Ce’lort oder das einfache Dorf der Imer’ladris. Der Autor versteht es, seine Welt zu zeigen. Trotz des vielen Lobs fallen einem aber auch hin und wieder Ecken und Kanten auf. Nicht jede Textpassage ist so leichtfüßig, wie die markanten, die die Geschichte ausmachen. Manches ist gar experimentell, wie der Dialog von Licht und Dunkel, der zum Ende des Buches hin die Geschichte aufklärt. Im Endeffekt muss sich jeder seine eigene Meinung darüber bilden - interessant genug ist der „Dunkeltann“ jedenfalls.

In einer Welt, in der das Licht dem Dunkel schon lange Platz gemacht hat, in der Heldentum nur noch eine Erinnerung und keine Tugend mehr ist, befindet sich der legendäre Dunkeltann - ein Wald, so dunkel wie seine Geheimnisse, um den sich die Geschichten so zahlreich wie seine Jahre ranken.

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Dieser Wald hat schon viele Helden und Tyrannen kommen und gehen sehen. So bestand er auch bereits, als vor unsagbar langen Zeiten das Dunkel zum letzten Mal das Licht zu bezwingen versuchte. Was damals noch vom ewigen Feuergott Imer und seinen Priestern verhindert werden konnte, scheint nun unabwendbar zu sein.

Imers Anhängerschaft ist klein und seine Macht schon lange vergessen. Ganz im Gegenteil dazu verhält es sich jedoch mit seinem ewigen Kontrahenten. Damals wie heute hallt ein Name unverändert furchtbar über die Lichtungen: Der Name des tecles-pharn.

Der körperlose Dämon alter Tage hat nach seiner ersten Niederlage gegen das Licht wieder Kraft und Anhänger gewonnen. Er setzt nun endgültig den letzten Anhängern Imers nach. Was vielleicht nach dem letzten großen Kampf nur noch eine Legende war, scheint nun die unabwendbare Zukunft zu sein.

Düster und trostlos gestaltet sich der zweite Roman von Florian Wendland, der schon alleine mit dem Hauptmotiv, dem Dunkeltann, eine bedrückende Stimmung geschaffen hat. Man kann als Leser förmlich spüren, wie das Dunkel nach der Welt greift.

Zu Beginn des Buches ist die Dunkelheit noch flächendeckend. Glanzlos wird im ersten Kapitel die Verfolgung einer Familie Imer-Treuer geschildert, die von ihren Häschern hemmungslos niedergestreckt werden. Einzig die Tochter der Familie kann von einem Unbekannten gerettet werden, der sich später als Harat’horn zu erkennen geben wird - ein unfreiwilliger Held, der sich jedoch als erster aus der ihn umgebenden Dunkelheit befreit.

Der blasse Funke wächst nur langsam. Alle Streiter gegen das als tecles-pharn personifizierte Böse erwachen nur langsam aus ihrer Ohnmacht, entschließen aber dennoch gegen ihr Schicksal anzukämpfen.

So treten sie den langen Gang bis zum letzten Gefecht an. Aus den Einzelpersonen lässt der Autor eine blühende Gemeinschaft erwachsen. Und siehe da, es wird wieder heller in der Welt. Eine ganz neue Dynamik breitet sich auch im Schreibstil des Autors aus. Die endlosen Entbehrungen der Streiter des Guten scheinen in weite Ferne zu rücken. Euphorie breitet sich aus, wo noch vor wenigen Seiten eine unabwendbare Zukunft stand.

Aber dennoch bleibt die düstere Grundstimmung irgendwie gegenwärtig. Mag es an den kaum vergessenen Entbehrungen oder dem nahenden Gefecht liegen, die demütige und fromme Einstellung der Protagonisten trägt jodoch mit Sicherheit ihren Teil dazu bei.

Alle Charaktere, die sich gegen den tecles-pharn stellen, vereinen sich in ihrem Glauben an den alten Feuergott Imer, dessen Religion zu großen Teilen aus Demut und Selbstzüchtigung besteht. So verhindert der Autor auf seine Art die euphorischen Momente, die in anderen Fantasy Romanen stets zum Tragen kommen, sobald eine Schlacht gewonnen oder ein Hindernis beseitigt wurde.

Die Geschichte findet jedenfalls ihr würdiges Ende. Und schon wieder wurde im „Dunkeltann“ der ewige Kampf des Lichts gegen das Dunkel vom Autor, Florian Wendland, thematisiert. Die düstere und bedrohliche Welt hält sich dabei an alle Regeln der klassischen Fantasy, indem weitestgehend in Altdeutsch erzählt und eine mittelalterliche Welt mit Königreichen, Schwertern und Bögen aufgemalt wird.

Die Geschichte zieht einen gerade wegen den ausgeprägten Charakteren aller Protagonisten in ihren Bann. Manche Szenen leben förmlich auf, wenn ein Protagonist hinzukommt und auf seine ihm typische Art die Situation zu meistern versucht.

Aber da ist noch mehr; die Welt des Dunkeltanns lebt auch ohne ihre Charaktere. Es werden viele Bilder gemalt, die sich einem bewusst oder unterbewusst einprägen. Sei es der reißende Fluss Naranurn, die gewaltige Stadt Ce’lort oder das einfache Dorf der Imer’ladris. Der Autor versteht es, seine Welt zu zeigen.

Trotz des vielen Lobs fallen einem aber auch hin und wieder Ecken und Kanten auf. Nicht jede Textpassage ist so leichtfüßig, wie die markanten, die die Geschichte ausmachen. Manches ist gar experimentell, wie der Dialog von Licht und Dunkel, der zum Ende des Buches hin die Geschichte aufklärt. Im Endeffekt muss sich jeder seine eigene Meinung darüber bilden - interessant genug ist der „Dunkeltann“ jedenfalls.

geschrieben am 16.01.2006 | 671 Wörter | 3760 Zeichen

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