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Die Witwe der Brüder van Gogh


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Rezension von

Ragan Tanger

Die Witwe der Brüder van Gogh Nichts geht ohne die bessere Hälfte Frauen haben und hatten es in einer männerdominierten Welt nicht leicht. Häufig bleibt Ihnen der Platz an der Seite der großen Denker - die Geschichte des europäischen Abendlandes ist voll von weiblichen Randfiguren, die eigentlich als Hauptpersonen tituliert werden müssten. Treffendes Beispiel ist Johanna van Gogh-Bonger, Schwägerin des berühmten Malers Vincent van Gogh. Ihr Ehemann Theo war einer der wenigen Zeitgenossen, der seinen Bruder unterstützte und im Jahr 1890 von dessen Selbstmord so betroffen war, dass er nur kurz später selbst verstarb. Genau zu jener Zeit setzt die Handlung des spannenden und informativen Romans des spanischen Autors Camilo Sanchez ein, der sich tief in die Archive gewagt hat und das faszinierende Erbe der späteren Kunsthändlerin nacherzählt. Es ist eine beklemmende und zugleich befreiende Fabel über die Möglichkeiten, sich in einer männlich zementierten und mit Glaubenssätzen festgezurrten Moderne zu behaupten. Der Hörer darf nachempfinden, wie und warum der Maler Van Gogh überhaupt den Ruhm erlangt hat, der ihm heute zuteil wird. Ohne seine Schwägerin wäre er der traurige, depressive, geniale, aber verschollene Charakter geblieben, der er zu Lebzeiten war. Mit eben jener unterschwelligen Verve übernimmt die Schauspielerin Doris Wolters die Hörbuchfassung. Bisweilen lethargisch-monoton und besonders mit dem Fokus auf sentimentale und melancholische Präsentation. Das passt wunderbar zu Van Gogh selbst, der in seinen Selbstzeugnissen ähnliche Stimmungen produziert hat. Die vier CDs sind vom SWR produziert und bei Steinbach Sprechende Bücher aufgelegt. Das Hörbuch ist eine feine Mischung aus historischem Roman und weiblicher Autobiographie, gebunden an einen der größten Künstler der Welt. Eine rundum gelungene Produktion.

Nichts geht ohne die bessere Hälfte

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Frauen haben und hatten es in einer männerdominierten Welt nicht leicht. Häufig bleibt Ihnen der Platz an der Seite der großen Denker - die Geschichte des europäischen Abendlandes ist voll von weiblichen Randfiguren, die eigentlich als Hauptpersonen tituliert werden müssten. Treffendes Beispiel ist Johanna van Gogh-Bonger, Schwägerin des berühmten Malers Vincent van Gogh. Ihr Ehemann Theo war einer der wenigen Zeitgenossen, der seinen Bruder unterstützte und im Jahr 1890 von dessen Selbstmord so betroffen war, dass er nur kurz später selbst verstarb.

Genau zu jener Zeit setzt die Handlung des spannenden und informativen Romans des spanischen Autors Camilo Sanchez ein, der sich tief in die Archive gewagt hat und das faszinierende Erbe der späteren Kunsthändlerin nacherzählt. Es ist eine beklemmende und zugleich befreiende Fabel über die Möglichkeiten, sich in einer männlich zementierten und mit Glaubenssätzen festgezurrten Moderne zu behaupten. Der Hörer darf nachempfinden, wie und warum der Maler Van Gogh überhaupt den Ruhm erlangt hat, der ihm heute zuteil wird. Ohne seine Schwägerin wäre er der traurige, depressive, geniale, aber verschollene Charakter geblieben, der er zu Lebzeiten war.

Mit eben jener unterschwelligen Verve übernimmt die Schauspielerin Doris Wolters die Hörbuchfassung. Bisweilen lethargisch-monoton und besonders mit dem Fokus auf sentimentale und melancholische Präsentation. Das passt wunderbar zu Van Gogh selbst, der in seinen Selbstzeugnissen ähnliche Stimmungen produziert hat.

Die vier CDs sind vom SWR produziert und bei Steinbach Sprechende Bücher aufgelegt. Das Hörbuch ist eine feine Mischung aus historischem Roman und weiblicher Autobiographie, gebunden an einen der größten Künstler der Welt. Eine rundum gelungene Produktion.

geschrieben am 29.07.2015 | 259 Wörter | 1558 Zeichen

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