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Ich bin hier bloß das Pony


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Informationen zum Buch
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  Extras

Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Ich bin hier bloß das Pony Es gibt so viele Kinderbücher mit Ponys und die meisten sind auf Mädchen gemünzt. Das aber ist anders, man könnte fast schon sagen, es ist eine Ponygeschichte für Jungs. Denn die wahren Reiter in der Geschichte sind zwei kleine Brüder. Schon das macht das Buch zu etwas Besonderem, aber auch die Erzähltechnik, dazu später mehr. Das Buch hat eine Altersempfehlung für Kinder von 8-10 Jahren. Das ist vom Inhalt her etwas hoch gegriffen, für Erzählstil und Wortwahl hingegen passt es. Protagonistin des Kinderbuchs ist die Ponydame Gillian, auch Sweety genannt. Sie kommt aus Schottland, sodass wenn die Sprache auf ihre Großmutter kommt, diese natürlich „Grandma“ genannt werden muss. Auf dem Ponyhof geht es üblicherweise gemächlich und gemütlich zu, Kinder zockeln mal schneller, mal langsamer ihre Runden und ab und an gibt es einen Ausritt. Aber was Gillian diesmal widerfährt, sprengt ihre bisherige Erlebniswelt auf dem Ponyhof völlig. Denn zusätzlich zu den normalen Reitkindern Sara und Wilma kommt zunächst deren Cowboy-Bruder William mit, der seinen Ritt prompt mit einem Lassowurf unfreiwillig verkürzt. Die Krone setzt dann aber der kleinste Bruder Danny auf, der sich nur „Weißer Büffel“ nennt und in Indianerkurzsprech samt „Howgh!“-Ausrufen mit seiner Umwelt kommuniziert. Der ist aber wider Erwarten ein natürlich begnadeter Reiter, was Gillian sofort bemerkt und mit ihm durch- und ausbricht: vom Hof in den Wald, quer hindurch bis sie irgendwann auf den gemeinen Waldbesitzer samt störrischem kleinen Kläffer treffen und es einen kleinen Showdown inmitten einer Kuhherde des Nachbarhofes gibt. Natürlich sind die anderen nicht untätig: William verfolgt die beiden auf einem weiteren Pferd und auch die Mutter samt Reitlehrerin machen sich auf den Weg, die Ausreißer einzufangen. Die beiden Mädchen sollen eigentlich zurückbleiben, doch Fiona, das ehemalige Zirkuspony, denkt gar nicht daran, die beiden und vor allem sich von der wilden Jagd auszuschließen und prescht mit den beiden ebenfalls munter hinterher. Dabei passiert natürlich so allerlei, sodass es trotz der überschaubaren Handlung nie langweilig wird. Das alles wird in erstaunlicher Breite erzählt, immerhin sind es fast 130 Seiten Geschichte. Eine Herausforderung für die kindlichen Leser und Zuhörer ist dabei die schon genannte Erzähltechnik, die natürlich Erwachsene längst aus Romanen kennen: die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, zwar immer von Gillian, die dann aber Teile der Geschichte, die sie selbst nicht mitbekommen hat, als Erzählungen der anderen wiedergibt und so die Geschichte vervollständigt: Fiona, Freddy oder die Katze Minzi. Diese verschiedenen Blickwinkel sind für das Verständnis der Geschichte insofern anstrengend, dass man sich immer wieder an bestimmte Stellen zurückdenken und dort wieder einsetzen bzw. das vorherige Geschehen vervollständigen muss. Diesen Punkt finde ich persönlich ganz hervorragend und eine tolle Herausforderung für kindliche Leser im Grundschulalter. Für dieses Kinderbuch kann ich deshalb eine ganz klare Leseempfehlung – jedenfalls innerhalb der genannten Zielgruppe und für sprachbegabte jüngere Kinder – abgeben.

Es gibt so viele Kinderbücher mit Ponys und die meisten sind auf Mädchen gemünzt. Das aber ist anders, man könnte fast schon sagen, es ist eine Ponygeschichte für Jungs. Denn die wahren Reiter in der Geschichte sind zwei kleine Brüder. Schon das macht das Buch zu etwas Besonderem, aber auch die Erzähltechnik, dazu später mehr. Das Buch hat eine Altersempfehlung für Kinder von 8-10 Jahren. Das ist vom Inhalt her etwas hoch gegriffen, für Erzählstil und Wortwahl hingegen passt es.

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Protagonistin des Kinderbuchs ist die Ponydame Gillian, auch Sweety genannt. Sie kommt aus Schottland, sodass wenn die Sprache auf ihre Großmutter kommt, diese natürlich „Grandma“ genannt werden muss. Auf dem Ponyhof geht es üblicherweise gemächlich und gemütlich zu, Kinder zockeln mal schneller, mal langsamer ihre Runden und ab und an gibt es einen Ausritt. Aber was Gillian diesmal widerfährt, sprengt ihre bisherige Erlebniswelt auf dem Ponyhof völlig. Denn zusätzlich zu den normalen Reitkindern Sara und Wilma kommt zunächst deren Cowboy-Bruder William mit, der seinen Ritt prompt mit einem Lassowurf unfreiwillig verkürzt. Die Krone setzt dann aber der kleinste Bruder Danny auf, der sich nur „Weißer Büffel“ nennt und in Indianerkurzsprech samt „Howgh!“-Ausrufen mit seiner Umwelt kommuniziert. Der ist aber wider Erwarten ein natürlich begnadeter Reiter, was Gillian sofort bemerkt und mit ihm durch- und ausbricht: vom Hof in den Wald, quer hindurch bis sie irgendwann auf den gemeinen Waldbesitzer samt störrischem kleinen Kläffer treffen und es einen kleinen Showdown inmitten einer Kuhherde des Nachbarhofes gibt. Natürlich sind die anderen nicht untätig: William verfolgt die beiden auf einem weiteren Pferd und auch die Mutter samt Reitlehrerin machen sich auf den Weg, die Ausreißer einzufangen. Die beiden Mädchen sollen eigentlich zurückbleiben, doch Fiona, das ehemalige Zirkuspony, denkt gar nicht daran, die beiden und vor allem sich von der wilden Jagd auszuschließen und prescht mit den beiden ebenfalls munter hinterher. Dabei passiert natürlich so allerlei, sodass es trotz der überschaubaren Handlung nie langweilig wird.

Das alles wird in erstaunlicher Breite erzählt, immerhin sind es fast 130 Seiten Geschichte. Eine Herausforderung für die kindlichen Leser und Zuhörer ist dabei die schon genannte Erzähltechnik, die natürlich Erwachsene längst aus Romanen kennen: die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, zwar immer von Gillian, die dann aber Teile der Geschichte, die sie selbst nicht mitbekommen hat, als Erzählungen der anderen wiedergibt und so die Geschichte vervollständigt: Fiona, Freddy oder die Katze Minzi. Diese verschiedenen Blickwinkel sind für das Verständnis der Geschichte insofern anstrengend, dass man sich immer wieder an bestimmte Stellen zurückdenken und dort wieder einsetzen bzw. das vorherige Geschehen vervollständigen muss. Diesen Punkt finde ich persönlich ganz hervorragend und eine tolle Herausforderung für kindliche Leser im Grundschulalter.

Für dieses Kinderbuch kann ich deshalb eine ganz klare Leseempfehlung – jedenfalls innerhalb der genannten Zielgruppe und für sprachbegabte jüngere Kinder – abgeben.

geschrieben am 11.08.2015 | 464 Wörter | 2710 Zeichen

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