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Herr Nashorn macht Urlaub


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Informationen zum Buch
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  Extras

Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Herr Nashorn macht Urlaub Das Kinderbuch „Herr Nashorn macht Urlaub“ ist in der französischen Originalausgabe bereits im Jahr 2012 erschienen. Nun kommt die deutsche Übersetzung im Jahr 2016 in KinderhĂ€nde. Die Illustratorin AurĂ©lie Neyret ist auch durch weitere von ihr gestaltete Titel bekannt, nĂ€mlich durch die Serie „Crissis TagebĂŒcher“. Bereits zu Beginn soll der Fokus der Besprechung auf die graphische Ausarbeitung des Kinderbuches gelegt werden, denn die ist einfach wunderschön. Die doppelseitigen großformatigen Bebilderungen spielen in harmonischer Abstimmung mit FarbflĂ€chen und Details, sodass nicht nur die (spĂ€rliche) Geschichte begleitet wird, sondern die enthaltenen emotionalen Schattierungen auch gut zur Geltung kommen. Schon die Abschiedsszene bei Reiseantritt ist toll anzusehen und fĂŒr Kinder ein Schatz an Betrachtungsmöglichkeiten. Gleiches gilt fĂŒr die Einzelheiten der Reise in Zug und Flugzeug, die das comichafte eben nicht ĂŒberstrapazieren, sondern nur pointierte Gags setzen. Die Illustration des Urlaubs in „Afrika“ selbst ist dann besonders schön, gerade wenn Herr Nashorn in der Savanne ein Nickerchen macht oder wenn sich Schmetterlinge auf ihm niederlassen, als er ein Bad im See nimmt. Das Nachtbild ist ohnehin eine Augenweide. So begeistert ist von den Illustrationen bin, so enttĂ€uscht bin ich von der Geschichte an sich. NatĂŒrlich sind KinderbĂŒcher, die wie das vorliegende eine Zielgruppe im Alter von vier bis sechs Jahren erreichen sollen, auf eine in der Regel simple Abfolge von Handlungen herunterzubrechen, um die kleinen Leser nicht zu ĂŒberfordern. Aber die Simplifizierung der Handlung hier ist schon fast grotesk: Herr Nashorn macht Urlaub, fĂ€hrt dorthin, verbringt dort Zeit, fĂ€hrt zurĂŒck, Willkommensfeier. Das wars. Man hĂ€tte aus der Geschichte so viel machen können, aber das passiert einfach nicht. Schon die Einleitung, dass auch Zootiere wie Menschen mal Urlaub machen. Warum eigentlich? Wenn man in KinderbĂŒcher schon Unwahrheiten als Fiktion verpackt, muss das doch auch irgendeine witzige oder wenigstens schlĂŒssige BegrĂŒndung haben. Kinder sind doch nicht dumm. Dann wird beim Kofferpacken gefragt: „Was muss er alles mitnehmen?“. Wird aber nicht beantwortet! Und auf dem Bild sieht man nur, wie das Nashorn ein KleidungsstĂŒck zusammenfaltet. Auch die Reise wird nur beschrieben, nicht mit Details lebhaft erzĂ€hlt. Was könnte man alles draus machen, wie ein Nashorn U-Bahn fĂ€hrt oder das Flugzeug benutzt. Aber: nichts. Der Gipfel ist dann der Urlaub selbst: zwei Seiten ganz ohne Text. Das ist beim Vorlesen fast schon unertrĂ€glich und auch die betrachtenden Kinder fragen, was denn da nun eigentlich los ist. Ein Buch ist aber nicht dazu da, dass der Leser / Vorleser die Geschichte erfindet, gerade wenn sie wie hier ein so großes Potential hĂ€tte. Insgesamt kann ich dem Buch deshalb nur eine mittelmĂ€ĂŸige Bewertung geben, und das auch nur deshalb, weil die Illustrationen einfach toll sind. Die Geschichte aber ist einfach nur langweilig.

Das Kinderbuch „Herr Nashorn macht Urlaub“ ist in der französischen Originalausgabe bereits im Jahr 2012 erschienen. Nun kommt die deutsche Übersetzung im Jahr 2016 in KinderhĂ€nde. Die Illustratorin AurĂ©lie Neyret ist auch durch weitere von ihr gestaltete Titel bekannt, nĂ€mlich durch die Serie „Crissis TagebĂŒcher“.

weitere Rezensionen von Dr. Benjamin Krenberger


Bereits zu Beginn soll der Fokus der Besprechung auf die graphische Ausarbeitung des Kinderbuches gelegt werden, denn die ist einfach wunderschön. Die doppelseitigen großformatigen Bebilderungen spielen in harmonischer Abstimmung mit FarbflĂ€chen und Details, sodass nicht nur die (spĂ€rliche) Geschichte begleitet wird, sondern die enthaltenen emotionalen Schattierungen auch gut zur Geltung kommen. Schon die Abschiedsszene bei Reiseantritt ist toll anzusehen und fĂŒr Kinder ein Schatz an Betrachtungsmöglichkeiten. Gleiches gilt fĂŒr die Einzelheiten der Reise in Zug und Flugzeug, die das comichafte eben nicht ĂŒberstrapazieren, sondern nur pointierte Gags setzen. Die Illustration des Urlaubs in „Afrika“ selbst ist dann besonders schön, gerade wenn Herr Nashorn in der Savanne ein Nickerchen macht oder wenn sich Schmetterlinge auf ihm niederlassen, als er ein Bad im See nimmt. Das Nachtbild ist ohnehin eine Augenweide.

So begeistert ist von den Illustrationen bin, so enttĂ€uscht bin ich von der Geschichte an sich. NatĂŒrlich sind KinderbĂŒcher, die wie das vorliegende eine Zielgruppe im Alter von vier bis sechs Jahren erreichen sollen, auf eine in der Regel simple Abfolge von Handlungen herunterzubrechen, um die kleinen Leser nicht zu ĂŒberfordern. Aber die Simplifizierung der Handlung hier ist schon fast grotesk: Herr Nashorn macht Urlaub, fĂ€hrt dorthin, verbringt dort Zeit, fĂ€hrt zurĂŒck, Willkommensfeier. Das wars.

Man hĂ€tte aus der Geschichte so viel machen können, aber das passiert einfach nicht. Schon die Einleitung, dass auch Zootiere wie Menschen mal Urlaub machen. Warum eigentlich? Wenn man in KinderbĂŒcher schon Unwahrheiten als Fiktion verpackt, muss das doch auch irgendeine witzige oder wenigstens schlĂŒssige BegrĂŒndung haben. Kinder sind doch nicht dumm. Dann wird beim Kofferpacken gefragt: „Was muss er alles mitnehmen?“. Wird aber nicht beantwortet! Und auf dem Bild sieht man nur, wie das Nashorn ein KleidungsstĂŒck zusammenfaltet. Auch die Reise wird nur beschrieben, nicht mit Details lebhaft erzĂ€hlt. Was könnte man alles draus machen, wie ein Nashorn U-Bahn fĂ€hrt oder das Flugzeug benutzt. Aber: nichts. Der Gipfel ist dann der Urlaub selbst: zwei Seiten ganz ohne Text. Das ist beim Vorlesen fast schon unertrĂ€glich und auch die betrachtenden Kinder fragen, was denn da nun eigentlich los ist. Ein Buch ist aber nicht dazu da, dass der Leser / Vorleser die Geschichte erfindet, gerade wenn sie wie hier ein so großes Potential hĂ€tte.

Insgesamt kann ich dem Buch deshalb nur eine mittelmĂ€ĂŸige Bewertung geben, und das auch nur deshalb, weil die Illustrationen einfach toll sind. Die Geschichte aber ist einfach nur langweilig.

geschrieben am 16.03.2016 | 441 Wörter | 2591 Zeichen

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