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Ghostface 01


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Rezension von

Thomas Stumpf

Ghostface 01 Völlig isoliert und abgeschnitten vom asiatischen Festland liegt die Insel Sodo. Es ist keine Insel mit Strand und Palmen, wie man vielleicht beim ersten Gedanken an eine Insel assoziiert, sondern eher eine Insel im Stile Manhattans. Riesengroß, mit Wolkenkratzern, Strassenschluchten und Hinterhöfen. Auf dieser Insel leben Schwerverbrecher und Schwerstkriminelle, Vergewaltiger, Mörder, Schlachter, Massen- und Serienmörder. Seit über einem halben Jahrhundert werden sie dorthin geschickt und leben dort ohne Aufsicht, Überwachung oder Sicherheitsmaßnahmen in unbehelligter Freiheit. Einer Strafverfolgung sind sie nicht ausgesetzt. Alle bis dahin begangenen Verbrechen sind irrelevant. Allerdings hat das ganze einen kleinen Haken: Wer einmal die Insel betreten hat, verlässt sie nie wieder. Wer es dennoch versucht, wird zum abtrünnigen Verräter, einem Ghostface, und damit vogelfrei. Jeder auf der Insel darf ihn willkürlich töten. Und auf der Insel heißt es: Fressen und gefressen werden, nur der Stärkere überlebt. Der gesellschaftliche Kosmos auf der Insel ist ein ganz spezieller, die Gewalttätigsten herrschen, Clans haben sich Teile der Stadt aufgeteilt, einer schlimmer als der andere. Einer jedoch wagt es, die Insel zu verlassen und das Festland aufzusuchen. Er könnte einfach fliehen, doch das tut er nicht. Sein Ziel ist der Pharma-Konzern Kuriger. Der Killer dringt in das Unternehmen ein und stiehlt das Medikament Terex-50, wobei er zudem ein entsetzliches Blutbad unter dem Sicherheitspersonal anrichtet. Dieses Medikament darf es offiziell gar nicht geben, es ist die illegale Fortsetzung eines offiziell eingestellten Forschungsprojekts und der Konzern hat keinerlei Interesse daran, dass das an die Öffentlichkeit gelangt. Doch auch jetzt ergreift der fremde Killer nicht etwa die Flucht in die Freiheit, sondern er kehrt bewusst auf die Insel Sodo zurück. Der Konzern entsendet einen Spezialtrupp unter Leitung der geheimnisvollen und kompromisslosen Agentin Naomi auf die Insel. Kaum auf der Insel angetroffen, steht das Team unter Beobachtung durch verschiedene Clans. Agentin Naomi stößt auf den Dieb. Er hat das Medikament schon eingenommen und es verleiht ihm übermenschliche Fähigkeiten. Es endet in einem Massaker und am Ende gibt es einen unerwarteten Cliffhanger, denn Naomi scheint eine ganz persönliche Verbindung zur Insel zu haben. Damit endet der Auftaktband einer interessanten Comicreihe des leider bei uns noch nicht sehr bekannten südkoreanischen Autors Min-Woo Hyung. Die Story ist extrem cool umgesetzt. Das Artwork ist für europäische Augen eher ungewöhnlich, was an den teils stilisierten, teils stark überzogenen gezeichneten Figuren liegt, aber auch an den überraschenden Blickperspektiven, die geboten werden. Die Seiten sind großzügig, beinahe verschwenderisch belegt, teilweise finden sich nur zwei oder drei Panels pro Seite, was die Überzeichnung der Figuren noch deutlich unterstreicht. Insgesamt ein inhaltlich und optisch sehr düsterer Comic. Die Insel selbst liegt immer unter Dunst oder im Nebel oder es herrscht Nacht oder alles zusammen. Die Insel sieht aus wie eine ausgestorbene Riesenmetropole nach einer Katastrophe, ohne Menschen, ohne Leben, Straßen und Gebäude leer, wie in einem Endzeitszenario. Doch sie lauert und die daraus erwachsende Spannung ist toll eingefangen. Die Farben sind stets gedeckt gehalten, nichts sticht hervor. Der Comic geizt nicht mit Gewalt, bei den dynamisch umgesetzten Kampfszenen handelt es sich schlicht um rasende Schlachterei, Körperteile und Köpfe fliegen nur so durch die Gegend, es wird ordentlich gesplattert. Auf dem Rückeinband ist der Comic mit einer entsprechenden Leseempfehlung 15+ ausgesprochen, was durchaus sinnvoll ist. Der Comic funktioniert mit überraschend wenig Text, die Optik ist umso beeindruckender. Sehr schöner Comic.

Völlig isoliert und abgeschnitten vom asiatischen Festland liegt die Insel Sodo. Es ist keine Insel mit Strand und Palmen, wie man vielleicht beim ersten Gedanken an eine Insel assoziiert, sondern eher eine Insel im Stile Manhattans. Riesengroß, mit Wolkenkratzern, Strassenschluchten und Hinterhöfen. Auf dieser Insel leben Schwerverbrecher und Schwerstkriminelle, Vergewaltiger, Mörder, Schlachter, Massen- und Serienmörder. Seit über einem halben Jahrhundert werden sie dorthin geschickt und leben dort ohne Aufsicht, Überwachung oder Sicherheitsmaßnahmen in unbehelligter Freiheit. Einer Strafverfolgung sind sie nicht ausgesetzt. Alle bis dahin begangenen Verbrechen sind irrelevant. Allerdings hat das ganze einen kleinen Haken: Wer einmal die Insel betreten hat, verlässt sie nie wieder. Wer es dennoch versucht, wird zum abtrünnigen Verräter, einem Ghostface, und damit vogelfrei. Jeder auf der Insel darf ihn willkürlich töten. Und auf der Insel heißt es: Fressen und gefressen werden, nur der Stärkere überlebt. Der gesellschaftliche Kosmos auf der Insel ist ein ganz spezieller, die Gewalttätigsten herrschen, Clans haben sich Teile der Stadt aufgeteilt, einer schlimmer als der andere.

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Einer jedoch wagt es, die Insel zu verlassen und das Festland aufzusuchen. Er könnte einfach fliehen, doch das tut er nicht. Sein Ziel ist der Pharma-Konzern Kuriger. Der Killer dringt in das Unternehmen ein und stiehlt das Medikament Terex-50, wobei er zudem ein entsetzliches Blutbad unter dem Sicherheitspersonal anrichtet. Dieses Medikament darf es offiziell gar nicht geben, es ist die illegale Fortsetzung eines offiziell eingestellten Forschungsprojekts und der Konzern hat keinerlei Interesse daran, dass das an die Öffentlichkeit gelangt. Doch auch jetzt ergreift der fremde Killer nicht etwa die Flucht in die Freiheit, sondern er kehrt bewusst auf die Insel Sodo zurück. Der Konzern entsendet einen Spezialtrupp unter Leitung der geheimnisvollen und kompromisslosen Agentin Naomi auf die Insel. Kaum auf der Insel angetroffen, steht das Team unter Beobachtung durch verschiedene Clans. Agentin Naomi stößt auf den Dieb. Er hat das Medikament schon eingenommen und es verleiht ihm übermenschliche Fähigkeiten. Es endet in einem Massaker und am Ende gibt es einen unerwarteten Cliffhanger, denn Naomi scheint eine ganz persönliche Verbindung zur Insel zu haben.

Damit endet der Auftaktband einer interessanten Comicreihe des leider bei uns noch nicht sehr bekannten südkoreanischen Autors Min-Woo Hyung. Die Story ist extrem cool umgesetzt. Das Artwork ist für europäische Augen eher ungewöhnlich, was an den teils stilisierten, teils stark überzogenen gezeichneten Figuren liegt, aber auch an den überraschenden Blickperspektiven, die geboten werden. Die Seiten sind großzügig, beinahe verschwenderisch belegt, teilweise finden sich nur zwei oder drei Panels pro Seite, was die Überzeichnung der Figuren noch deutlich unterstreicht. Insgesamt ein inhaltlich und optisch sehr düsterer Comic. Die Insel selbst liegt immer unter Dunst oder im Nebel oder es herrscht Nacht oder alles zusammen. Die Insel sieht aus wie eine ausgestorbene Riesenmetropole nach einer Katastrophe, ohne Menschen, ohne Leben, Straßen und Gebäude leer, wie in einem Endzeitszenario. Doch sie lauert und die daraus erwachsende Spannung ist toll eingefangen. Die Farben sind stets gedeckt gehalten, nichts sticht hervor. Der Comic geizt nicht mit Gewalt, bei den dynamisch umgesetzten Kampfszenen handelt es sich schlicht um rasende Schlachterei, Körperteile und Köpfe fliegen nur so durch die Gegend, es wird ordentlich gesplattert. Auf dem Rückeinband ist der Comic mit einer entsprechenden Leseempfehlung 15+ ausgesprochen, was durchaus sinnvoll ist. Der Comic funktioniert mit überraschend wenig Text, die Optik ist umso beeindruckender. Sehr schöner Comic.

geschrieben am 10.04.2017 | 546 Wörter | 3337 Zeichen

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