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Lady Gaga x Terry Richardson


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Informationen zum Buch
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  Extras

Rezension von

Matthias Pierre Lubinsky

Lady Gaga x Terry Richardson Lady Gaga ist ein Superlativ: Nachdem im Februar 2011 die erste Single-Auskopplung Born This Way aus ihrer neuen Platte veröffentlicht worden war, kam das Lied innerhalb weniger Stunden auf Platz eins verschiedener Downloadportale und hatte alle iTunes-Charts in den 23 Ländern erobert, wo es sie gibt. Der Song erreichte den Status des erfolgreichsten Debuts einer weiblichen Künstlerin aller Zeiten. Diese Aufzählung ließe sich mühelos fortsetzen. Dennoch gilt die US-amerikanische Sängerin als ‚umstritten‘: Ihre Musik sei schlecht, sagen die Kritiker. Vielen ist die Künstlerin zu exhibitionistisch und auf den schnellen, plakativen Erfolg aus. Ähnliches gilt für den Photographen Terry Richardson: Er ist einer der meistgebuchten Fashion-Photographen der Welt, und dennoch genießt er nicht die allgemeine Anerkennung wie seine Kollegen. Die Kritiker stoßen sich an seinem Stil, viel nackte Haut zu zeigen. Richardson bringt sich gern in seine Bilder mit den Models mit ein. Präsentiert seine Tätowierungen neben dem anderen perfekten Körper. Gibt sich exhibitionistisch, lacht und grölt in die Kamera. Terry Richardson hat Lady Gaga beinahe ein Jahr lang begleitet. Er reiste mit zu den Konzerten, wohnte im selben Hotel. Er photographierte die Skandal-Musikerin backstage, onstage. Im Bett und im Restaurant. Der opulente Bildband, der daraus entstand, ist Ende vergangenen Jahres auch in Deutsch erschienen: Sage und schreibe 450 Farb- und Schwarz-Weß-Photos sind darin versammelt. Doch wer gehofft hatte, die Nähe der beiden Durchgeknallten wäre eine Garantie für den Voyeurismus des Betrachters, - wird enttäuscht. Lady Gaga ist nicht auf einem einzigen Photo wirklich entblößt. Und noch eines macht dieses schwere Buch aus: Es gewährt tatsächlich einen Einblick in die Person der Lady Gaga, die natürlich eine Rolle ist. Die meisten Bilder sind gestellt. Sie sind deshalb nicht schlecht; sie zeigen ein verspieltes, zeigefreudiges Gör, das Spaß an der Provokation hat und sich vermutlich wundert, wie einfach die immer wieder gelingt. Auf anderen Photos ist ein Spiel festgehalten, die Folge einer Aufforderung des Portraitisten, für’s Photo zu posen. In einem intelligenten Vorwort zu dem Band schreibt die 25-Jährige: »Terry entdeckt an den schwierigsten und unauffälligsten Orten Schönheit (…) Dass er Momente einfängt, die mich künstlerisch und zugleich menschlich ganz genau treffen, überzeugt mich davon, dass wir die Grenzen der Kunst durch Liebe und Hingabe erweitern müssen …« Es entstand ein Behind the Scenes-Portrait auf nicht geringem Niveau. Der erstaunlich günstige Preis mag den Kritikern ein weiteres Dorn im Auge sein.

Lady Gaga ist ein Superlativ: Nachdem im Februar 2011 die erste Single-Auskopplung Born This Way aus ihrer neuen Platte veröffentlicht worden war, kam das Lied innerhalb weniger Stunden auf Platz eins verschiedener Downloadportale und hatte alle iTunes-Charts in den 23 Ländern erobert, wo es sie gibt. Der Song erreichte den Status des erfolgreichsten Debuts einer weiblichen Künstlerin aller Zeiten.

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Diese Aufzählung ließe sich mühelos fortsetzen. Dennoch gilt die US-amerikanische Sängerin als ‚umstritten‘: Ihre Musik sei schlecht, sagen die Kritiker. Vielen ist die Künstlerin zu exhibitionistisch und auf den schnellen, plakativen Erfolg aus.

Ähnliches gilt für den Photographen Terry Richardson: Er ist einer der meistgebuchten Fashion-Photographen der Welt, und dennoch genießt er nicht die allgemeine Anerkennung wie seine Kollegen. Die Kritiker stoßen sich an seinem Stil, viel nackte Haut zu zeigen. Richardson bringt sich gern in seine Bilder mit den Models mit ein. Präsentiert seine Tätowierungen neben dem anderen perfekten Körper. Gibt sich exhibitionistisch, lacht und grölt in die Kamera.

Terry Richardson hat Lady Gaga beinahe ein Jahr lang begleitet. Er reiste mit zu den Konzerten, wohnte im selben Hotel. Er photographierte die Skandal-Musikerin backstage, onstage. Im Bett und im Restaurant. Der opulente Bildband, der daraus entstand, ist Ende vergangenen Jahres auch in Deutsch erschienen: Sage und schreibe 450 Farb- und Schwarz-Weß-Photos sind darin versammelt.

Doch wer gehofft hatte, die Nähe der beiden Durchgeknallten wäre eine Garantie für den Voyeurismus des Betrachters, - wird enttäuscht. Lady Gaga ist nicht auf einem einzigen Photo wirklich entblößt.

Und noch eines macht dieses schwere Buch aus: Es gewährt tatsächlich einen Einblick in die Person der Lady Gaga, die natürlich eine Rolle ist. Die meisten Bilder sind gestellt. Sie sind deshalb nicht schlecht; sie zeigen ein verspieltes, zeigefreudiges Gör, das Spaß an der Provokation hat und sich vermutlich wundert, wie einfach die immer wieder gelingt. Auf anderen Photos ist ein Spiel festgehalten, die Folge einer Aufforderung des Portraitisten, für’s Photo zu posen. In einem intelligenten Vorwort zu dem Band schreibt die 25-Jährige:

»Terry entdeckt an den schwierigsten und unauffälligsten Orten Schönheit (…) Dass er Momente einfängt, die mich künstlerisch und zugleich menschlich ganz genau treffen, überzeugt mich davon, dass wir die Grenzen der Kunst durch Liebe und Hingabe erweitern müssen …«

Es entstand ein Behind the Scenes-Portrait auf nicht geringem Niveau. Der erstaunlich günstige Preis mag den Kritikern ein weiteres Dorn im Auge sein.

geschrieben am 20.03.2012 | 388 Wörter | 2307 Zeichen

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