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Karl der Kühne (1433-1477): Kunst, Krieg und Hofkultur


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Rezension von

Hiram Kümper

Karl der Kühne (1433-1477): Kunst, Krieg und Hofkultur Als der Burgunderherzog Karl, genannt der Kühne, 1477 bei Nancy fiel, nahm der rasche Aufstieg des Herzogtums zu den vordersten Rängen der politischen Bühne Westeuropas ein jähes Ende – der Mythos Karl aber war zu dieser Zeit schon nicht mehr tot zu kriegen. Burgund gilt seitdem und bis heute als das Musterbeispiel spätmittelalterlich-höfischer Prachtentfaltung. Burgundische Kunst und Kultur haben das Leben an Adelshöfen ebenso nachhaltig beeinflusst wie in Kirchenbauten und Bürgerhäusern in ganz Europa. Unter den berühmten Herzögen aus dem Geschlecht der Valois, die Burgund zu solcher Blüte geführt haben, ist Karl vielleicht die schillerndste Gestalt. Vom Meisterstrategen und humanistisch interessierten Kunstmäzen bis zum größenwahnsinnigen Despoten reichen die Facetten seiner Persönlichkeit, die zu je unterschiedlichen Anlässen von der Geschichtsschreibung – und auch schon von den Zeitgenossen – ins Licht gerückt werden. Auf viele dieser oft widersprüchlichen, eigentlich immer aber faszinierenden Facetten wirft der vorliegende Katalogband nun glanzvolle Schlaglichter. Die opulente Bildausstattung spiegelt die Opulenz der Berner Ausstellung, die nun bald in Brügge zu sehen sein wird, gut wieder. Was hier an Exponaten zusammengetragen wurde, ist bemerkenswert – und das dokumentiert auch der Katalogband sehr gut. Eingehende Kommentierungen, die zum Teil deutlich über sonst übliche Ausstellungs- und Katalogtexte hinausgehen, informieren gründlich über das gezeigte. Voran gehen vier Aufsätze, von denen besonders Werner Paravicinis ausgewogenes Portrait („Vernünftiger Wahnsinn“, S. 38-49) des so vielschichtigen Burgunderherzogs Erwähnung verdient. Insgesamt ist dieser Katalog eine vorbildliche Arbeit von hoher Qualität in Inhalt und Produktion, die der Ausstellung absolut gerecht wird. Er vermag aber vor allem auch eines: zu faszinieren. Bei dieser Ausstellung, möchte man meinen, kein Wunder.

Als der Burgunderherzog Karl, genannt der Kühne, 1477 bei Nancy fiel, nahm der rasche Aufstieg des Herzogtums zu den vordersten Rängen der politischen Bühne Westeuropas ein jähes Ende – der Mythos Karl aber war zu dieser Zeit schon nicht mehr tot zu kriegen. Burgund gilt seitdem und bis heute als das Musterbeispiel spätmittelalterlich-höfischer Prachtentfaltung. Burgundische Kunst und Kultur haben das Leben an Adelshöfen ebenso nachhaltig beeinflusst wie in Kirchenbauten und Bürgerhäusern in ganz Europa. Unter den berühmten Herzögen aus dem Geschlecht der Valois, die Burgund zu solcher Blüte geführt haben, ist Karl vielleicht die schillerndste Gestalt. Vom Meisterstrategen und humanistisch interessierten Kunstmäzen bis zum größenwahnsinnigen Despoten reichen die Facetten seiner Persönlichkeit, die zu je unterschiedlichen Anlässen von der Geschichtsschreibung – und auch schon von den Zeitgenossen – ins Licht gerückt werden. Auf viele dieser oft widersprüchlichen, eigentlich immer aber faszinierenden Facetten wirft der vorliegende Katalogband nun glanzvolle Schlaglichter. Die opulente Bildausstattung spiegelt die Opulenz der Berner Ausstellung, die nun bald in Brügge zu sehen sein wird, gut wieder. Was hier an Exponaten zusammengetragen wurde, ist bemerkenswert – und das dokumentiert auch der Katalogband sehr gut. Eingehende Kommentierungen, die zum Teil deutlich über sonst übliche Ausstellungs- und Katalogtexte hinausgehen, informieren gründlich über das gezeigte. Voran gehen vier Aufsätze, von denen besonders Werner Paravicinis ausgewogenes Portrait („Vernünftiger Wahnsinn“, S. 38-49) des so vielschichtigen Burgunderherzogs Erwähnung verdient. Insgesamt ist dieser Katalog eine vorbildliche Arbeit von hoher Qualität in Inhalt und Produktion, die der Ausstellung absolut gerecht wird. Er vermag aber vor allem auch eines: zu faszinieren. Bei dieser Ausstellung, möchte man meinen, kein Wunder.

geschrieben am 09.08.2008 | 261 Wörter | 1703 Zeichen

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