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Der Krieg der Spinnenkönigin: Verdammung


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Rezension von

Frank Drehmel

Verdammung Da nicht jeder die beiden ersten BĂ€nde des Zyklus aus der (Rollen)Spielwelt der “Forgotten Realms” ((A)D&D) gelesen hat, hier eine kurze Zusammenfassung. Und zuerst -auszugsweise- die Dramatis Personae: Quenthel Baenre, Priesterin von Lolth Jeggred, Draegloth, halb Drow, halb DĂ€mon, Quenthel bedingungslos ergeben Pharaun, Magier und Meister Sorceres Ryld Argith, Waffenmeister Melee-Magtheres Valas Hune, SpĂ€her, Mitglied von Bregan DÂŽaerthe Halisstra Melarn, Priesterin Lolths und eine der BaeÂŽqeshel Telphraezzar, der “FlĂŒsterer der Dunklen Königin” Danifae Yauntyrr, Halisstras Sklavin Lolth, die Spinnengöttin der Drow, entzog ihren AnhĂ€ngern ihre Gunst. Die Priesterinnen der Dunkelelfen sind nicht lĂ€nger in der Lage, klerikale Magie zu wirken. Damit droht das matriarchalische Gesellschaftssystem der unterirdischen Enklaven zu kollabieren. Also schickt Triel Baenre, die Mutter Oberin Menzoberranzans, der grĂ¶ĂŸten und mĂ€chtigsten aller Drow-StĂ€dte, fĂŒnf ihrer Leute auf die Suche nach der Ursache fĂŒr Lolths Verstummen, wĂ€hrend sich in der Stadt die Sklaven der Drow gegen ihre Peiniger erheben. Die Quest fĂŒhrt die Helden nach Ched Nasad, der Stadt der schimmernden Netze. Doch dort lassen RĂ€nkespiele zwischen den mĂ€chtigsten HĂ€usern die Stadt in Chaos und Krieg versinken. Kurz bevor Ched Nasad untergeht gelingt es den fĂŒnf Suchenden aus Menzoberranzan und ihren zwei Gefangenen -Hallistra und Danifae- durch ein magisches Portal zu entkommen (siehe Band 1: Zersetzung, Richard Lee Byers ISBN 3-935282-84-2; Band 2: Empörung, Thomas M. Reid ISBN 3-937255-05-2). ... und landen etwa 800 km östlich ihres Ausgangsortes auf der OberflĂ€che FaerĂ»ns in der WĂŒste Anauroch, einem gerade fĂŒr Dunkelelfen in höchstem Maße feindlichen Lebensraum. Als die Gruppe kurz darauf auch noch von Lamien angegriffen wird, mĂŒssen sie erneut fliehen indem sie sich der FĂ€higkeit des Schattenwandels -des Reisens am Rande der RealitĂ€t- bedienen. Ihr neues Ziel liegt weit entfernt in den Tiefen des Unterreichs, in einem Labyrinth, in welchem -wie sie annehmen- ein Drow-Priester des Gottes Vhaeraum lebt, der möglicherweise Aufschluss ĂŒber Lolths Schweigen geben könnte. Der Weg dorthin fĂŒhrt sie durch eine Stadt der Dunkelzwerge, Gracklstugh. Die hier lebenden Duergar sind zwar grundsĂ€tzlich weltoffen solange es um Handel geht, haben jedoch gegenĂŒber den Reisenden unerklĂ€rliche Vorbehalte, ja zeigen sogar offene Feindseligkeit. Auch dieser Aufenthalt endet in einer ĂŒberstĂŒrzten Flucht. Als sie ihr Ziel schließlich erreichen, erkennen sie, dass der Priester und seine AnhĂ€nger schon vor Jahrzehnten ihr Domizil verlassen mussten. WĂ€hrend es die Suchenden von einem Ort zum nĂ€chsten treibt, spitzt sich die Lage in und um Menzoberranzan zu. Nimor Imphraezl, eine gesalbte Klinge und damit Meisterassassine des vergessenen Hauses Jaezred Chaulssin spinnt im Auftrag seines Patriarchen ein Geflecht aus LĂŒgen, Mord und Intrigen mit dem Ziel, Dunkelelfen, Duergar und die Geknechtete Legion des HalbdĂ€mons Kaanyr Vhok in einer gewaltigen Schlacht gegeneinander zu hetzen. Bei den SĂ€ulen des Leids prallen die Armeen aufeinander und die Mezoberranzanyr mĂŒssen erkennen, dass sie mehr als einen VerrĂ€ter in ihren Reihen haben. Da die HandlungsstrĂ€nge der beiden ersten beiden Romane konsequent weitergefĂŒhrt werden, ist es fĂŒr das VerstĂ€ndnis unerlĂ€sslich, diese gelesen zu haben. Und natĂŒrlich schadet es auch nicht, wenn man auf weitere Informationsquellen (z.B. Eric L. Boyd, Das Unterreich, ISBN 3-933171-31-8 oder Ed Greenwood & Jeff Grubb, Kampagnen-Set: Die vergessenen Reiche, ISBN 3-933171-04-0) zurĂŒckgreifen kann, obwohl dieses natĂŒrlich nicht zwingend nötig ist. Verdammung ist nicht nur der bisher beste Roman des Zyklus, sondern er lĂ€sst qualitativ auch die neueren Forgotten Realms-Romane des “Vaters” der Dunkelelfen, R.A. Salvatore, weit hinter sich. Wo Salvatore nur noch sich selbst zitiert und die Stories sich in endlosen Kreisen aus stereotypem Gemetzel und Beziehungskisten um das Zentrum Drizzt DoÂŽUrden drehen, liefert Richard Baker einen mitreißenden Mix aus Drama, Action, Magie, garniert mit Fakten ĂŒber das Unterreich und die Oberwelt von FaerĂ»n. NatĂŒrlich sind auf Grund der standardmĂ€ĂŸig chaotisch-bösen Gesinnung der Drow viele Konflikte und Konfliktlösungen -auch innerhalb der Gruppe- vorgezeichnet und das Repertoire an Handlungsoptionen eher auf den kriegerischen, intriganten und rĂŒcksichtslosen Teil beschrĂ€nkt. Doch dadurch, dass der Autor jeweils einen Protagonisten aus jedem der beiden großen HandlungsstrĂ€nge in den Mittelpunkt seiner Geschichte rĂŒckt -ohne dabei die anderen Charaktere ganz zu vernachlĂ€ssigen-, werden selbst diese finsteren Elfen zu SympathietrĂ€gern und Identifikationsfiguren. So ist Halisstra weit differenzierter als man es von einer Priesterin Lolths erwarten kann und Nimor nicht einfach nur ein gnadenloser Assassine des Jaezred Chaulssin. Trotz all des Lobes gibt es eine Sache, die mich persönlich etwas stört: die Gruppe der Helden ist zu mĂ€chtig -angefangen ĂŒber Pharauns meisterhafte Magie, Halisstras Talent der dunklen Bardinnen bis hin zu Jeggereds Körperkraft und Valas SpĂ€herfĂ€higkeiten. Zwar entsteht ein großer Teil der Spannung dieses Romans aus den Konflikten innerhalb der Gruppe, aber sobald diese auf Ă€ußere Feinde trifft, macht sich ein gewisser “Monster-Overkill” bemerkbar (Dutzende von Lamien und Minotauren, ganze Heerscharen Dunkelzwerge usw.). Das ist a) nicht immer ganz “regelkonform” (“Lamia: [...] Organisation: EinzelgĂ€nger, Paar oder Haufen (2-4) [...]” aus Monte Cook e.a., Monster Handbuch, Dietzenbach, 2002, S. 144; jaja, ich weiß, normalerweise mache ich mich ĂŒber Regel-ErbsenzĂ€hler lustig) und b) wirkt es auf Dauer etwas einfallslos und ermĂŒdend. Zwar hebt sich allmĂ€hlich der dunkle Schleier, der die Geschehnisse der beiden ersten BĂ€nde umgab und weitere Protagonisten betreten die BĂŒhne, doch letztendlich werden mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet. Und so bleibt dem Leser nichts anderes ĂŒbrig, als dem vierten Band (Zerstörung von Lisa Smedman) entgegen zu fiebern Ein Wort noch zur Aufmachung des Buches: exzellentes Cover-Design (Farbgestaltung, Schriftsatz, Bild) in Verbindung mit hochwertigem Papier und einem guten Lektorat machen diesen Roman nicht nur inhaltlich zu einem VergnĂŒgen. Fazit: Ein atmosphĂ€risch dichtes, spannungsgeladenes Buch, das jedem Fantasy- und Drow-Fan einige genussvolle Lesestunden bescheren wird.

Da nicht jeder die beiden ersten BĂ€nde des Zyklus aus der (Rollen)Spielwelt der “Forgotten Realms” ((A)D&D) gelesen hat, hier eine kurze Zusammenfassung. Und zuerst -auszugsweise- die Dramatis Personae:

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1
18.02.2018
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18.02.2018
5
18.02.2018

Quenthel Baenre, Priesterin von Lolth

Jeggred, Draegloth, halb Drow, halb DĂ€mon, Quenthel bedingungslos ergeben

Pharaun, Magier und Meister Sorceres

Ryld Argith, Waffenmeister Melee-Magtheres

Valas Hune, SpÀher, Mitglied von Bregan DŽaerthe

Halisstra Melarn, Priesterin Lolths und eine der BaeÂŽqeshel Telphraezzar, der “FlĂŒsterer der Dunklen Königin”

Danifae Yauntyrr, Halisstras Sklavin

Lolth, die Spinnengöttin der Drow, entzog ihren AnhĂ€ngern ihre Gunst. Die Priesterinnen der Dunkelelfen sind nicht lĂ€nger in der Lage, klerikale Magie zu wirken. Damit droht das matriarchalische Gesellschaftssystem der unterirdischen Enklaven zu kollabieren. Also schickt Triel Baenre, die Mutter Oberin Menzoberranzans, der grĂ¶ĂŸten und mĂ€chtigsten aller Drow-StĂ€dte, fĂŒnf ihrer Leute auf die Suche nach der Ursache fĂŒr Lolths Verstummen, wĂ€hrend sich in der Stadt die Sklaven der Drow gegen ihre Peiniger erheben. Die Quest fĂŒhrt die Helden nach Ched Nasad, der Stadt der schimmernden Netze. Doch dort lassen RĂ€nkespiele zwischen den mĂ€chtigsten HĂ€usern die Stadt in Chaos und Krieg versinken.

Kurz bevor Ched Nasad untergeht gelingt es den fĂŒnf Suchenden aus Menzoberranzan und ihren zwei Gefangenen -Hallistra und Danifae- durch ein magisches Portal zu entkommen (siehe Band 1: Zersetzung, Richard Lee Byers ISBN 3-935282-84-2; Band 2: Empörung, Thomas M. Reid ISBN 3-937255-05-2).

... und landen etwa 800 km östlich ihres Ausgangsortes auf der OberflĂ€che FaerĂ»ns in der WĂŒste Anauroch, einem gerade fĂŒr Dunkelelfen in höchstem Maße feindlichen Lebensraum. Als die Gruppe kurz darauf auch noch von Lamien angegriffen wird, mĂŒssen sie erneut fliehen indem sie sich der FĂ€higkeit des Schattenwandels -des Reisens am Rande der RealitĂ€t- bedienen. Ihr neues Ziel liegt weit entfernt in den Tiefen des Unterreichs, in einem Labyrinth, in welchem -wie sie annehmen- ein Drow-Priester des Gottes Vhaeraum lebt, der möglicherweise Aufschluss ĂŒber Lolths Schweigen geben könnte. Der Weg dorthin fĂŒhrt sie durch eine Stadt der Dunkelzwerge, Gracklstugh. Die hier lebenden Duergar sind zwar grundsĂ€tzlich weltoffen solange es um Handel geht, haben jedoch gegenĂŒber den Reisenden unerklĂ€rliche Vorbehalte, ja zeigen sogar offene Feindseligkeit. Auch dieser Aufenthalt endet in einer ĂŒberstĂŒrzten Flucht. Als sie ihr Ziel schließlich erreichen, erkennen sie, dass der Priester und seine AnhĂ€nger schon vor Jahrzehnten ihr Domizil verlassen mussten.

WĂ€hrend es die Suchenden von einem Ort zum nĂ€chsten treibt, spitzt sich die Lage in und um Menzoberranzan zu. Nimor Imphraezl, eine gesalbte Klinge und damit Meisterassassine des vergessenen Hauses Jaezred Chaulssin spinnt im Auftrag seines Patriarchen ein Geflecht aus LĂŒgen, Mord und Intrigen mit dem Ziel, Dunkelelfen, Duergar und die Geknechtete Legion des HalbdĂ€mons Kaanyr Vhok in einer gewaltigen Schlacht gegeneinander zu hetzen. Bei den SĂ€ulen des Leids prallen die Armeen aufeinander und die Mezoberranzanyr mĂŒssen erkennen, dass sie mehr als einen VerrĂ€ter in ihren Reihen haben.

Da die HandlungsstrĂ€nge der beiden ersten beiden Romane konsequent weitergefĂŒhrt werden, ist es fĂŒr das VerstĂ€ndnis unerlĂ€sslich, diese gelesen zu haben. Und natĂŒrlich schadet es auch nicht, wenn man auf weitere Informationsquellen (z.B. Eric L. Boyd, Das Unterreich, ISBN 3-933171-31-8 oder Ed Greenwood & Jeff Grubb, Kampagnen-Set: Die vergessenen Reiche, ISBN 3-933171-04-0) zurĂŒckgreifen kann, obwohl dieses natĂŒrlich nicht zwingend nötig ist.

Verdammung ist nicht nur der bisher beste Roman des Zyklus, sondern er lĂ€sst qualitativ auch die neueren Forgotten Realms-Romane des “Vaters” der Dunkelelfen, R.A. Salvatore, weit hinter sich. Wo Salvatore nur noch sich selbst zitiert und die Stories sich in endlosen Kreisen aus stereotypem Gemetzel und Beziehungskisten um das Zentrum Drizzt DoÂŽUrden drehen, liefert Richard Baker einen mitreißenden Mix aus Drama, Action, Magie, garniert mit Fakten ĂŒber das Unterreich und die Oberwelt von FaerĂ»n.

NatĂŒrlich sind auf Grund der standardmĂ€ĂŸig chaotisch-bösen Gesinnung der Drow viele Konflikte und Konfliktlösungen -auch innerhalb der Gruppe- vorgezeichnet und das Repertoire an Handlungsoptionen eher auf den kriegerischen, intriganten und rĂŒcksichtslosen Teil beschrĂ€nkt. Doch dadurch, dass der Autor jeweils einen Protagonisten aus jedem der beiden großen HandlungsstrĂ€nge in den Mittelpunkt seiner Geschichte rĂŒckt -ohne dabei die anderen Charaktere ganz zu vernachlĂ€ssigen-, werden selbst diese finsteren Elfen zu SympathietrĂ€gern und Identifikationsfiguren. So ist Halisstra weit differenzierter als man es von einer Priesterin Lolths erwarten kann und Nimor nicht einfach nur ein gnadenloser Assassine des Jaezred Chaulssin.

Trotz all des Lobes gibt es eine Sache, die mich persönlich etwas stört: die Gruppe der Helden ist zu mĂ€chtig -angefangen ĂŒber Pharauns meisterhafte Magie, Halisstras Talent der dunklen Bardinnen bis hin zu Jeggereds Körperkraft und Valas SpĂ€herfĂ€higkeiten. Zwar entsteht ein großer Teil der Spannung dieses Romans aus den Konflikten innerhalb der Gruppe, aber sobald diese auf Ă€ußere Feinde trifft, macht sich ein gewisser “Monster-Overkill” bemerkbar (Dutzende von Lamien und Minotauren, ganze Heerscharen Dunkelzwerge usw.). Das ist a) nicht immer ganz “regelkonform” (“Lamia: [...] Organisation: EinzelgĂ€nger, Paar oder Haufen (2-4) [...]” aus Monte Cook e.a., Monster Handbuch, Dietzenbach, 2002, S. 144; jaja, ich weiß, normalerweise mache ich mich ĂŒber Regel-ErbsenzĂ€hler lustig) und b) wirkt es auf Dauer etwas einfallslos und ermĂŒdend.

Zwar hebt sich allmĂ€hlich der dunkle Schleier, der die Geschehnisse der beiden ersten BĂ€nde umgab und weitere Protagonisten betreten die BĂŒhne, doch letztendlich werden mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet. Und so bleibt dem Leser nichts anderes ĂŒbrig, als dem vierten Band (Zerstörung von Lisa Smedman) entgegen zu fiebern

Ein Wort noch zur Aufmachung des Buches: exzellentes Cover-Design (Farbgestaltung, Schriftsatz, Bild) in Verbindung mit hochwertigem Papier und einem guten Lektorat machen diesen Roman nicht nur inhaltlich zu einem VergnĂŒgen.

Fazit: Ein atmosphÀrisch dichtes, spannungsgeladenes Buch, das jedem Fantasy- und Drow-Fan einige genussvolle Lesestunden bescheren wird.

geschrieben am 07.08.2004 | 902 Wörter | 5656 Zeichen

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