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Hauptwerke der politischen Theorie


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Rezension von

Daniel Bigalke

Hauptwerke der politischen Theorie Die Politische Ideengeschichte ist das geistige Archiv der Politikwissenschaft. Alte Theorien werden mit neuen Zutaten versetzt und weiter entwickelt. Sie bildet das Zentrum der Wissenschaft und muss die Forschungskomponenten immer wieder zusammenfĂŒgen und theoretisch-integrativ vereinen. Seit der GrĂŒndung antiker Stadtstaaten ist die politische Ideengeschichte immer wieder ihren Weg weitergegangen. Und immer noch wird ĂŒber die Frage der besten Verfassung des Gemeinwesens gestritten. Die „Utopia“ des Thomas Morus, der „Sonnenstaat“ Campanellas, Rousseaus „Gesellschaftsvertrag“ oder Fichtes „Geschlossner Handelsstaat“ sind Meilensteine dieser Auseinandersetzung. Dieses Lexikon erschließt 160 Hauptwerke der politischen Theorie in knappen, allgemein verstĂ€ndlichen Artikeln. Die auf den europĂ€ischen und nordamerikanischen Raum konzentrierte Auswahl bietet einen reprĂ€sentativen Überblick ĂŒber alle Epochen politischen Denkens und ist ein optimales Nachschlagewerk von höchster Spannung, da es alle prĂ€genden Konfigurationen politischen Denkens enthĂ€lt. Ob es das Spannungsfeld von Gewalt und Sittlichkeit - kratos und ethos – ist, die in der Machtpolitik gipfelnde politische Verzweiflung Machiavellis oder die PrĂ€ferenz fĂŒr archivarische Ideengeschichtsschreibung - bewegte Zeiten werden die Entscheidung fĂŒr starke eigene Fragestellungen infolge eigener politischer Reflexion begĂŒnstigen und auch dafĂŒr gibt das Buch viele Beispiele ab. Die politische Idee ist Meinecke zufolge die Verdichtung der Wahrnehmungen von Problemen und der VorschlĂ€ge zu ihrer Bearbeitung. StĂ€rker hat Mannheim die soziale Situierung der Ideenproduzenten ins Auge gefasst und dabei soziale Lagen und politische Konflikte als formative Rahmungen fĂŒr Entstehung, Rezeption und Durchsetzung politischer Ideen in die Überlegungen einbezogen. Anders Gramsci. Er begriff z.B. die Revolutionierung entwickelter Gesellschaften wesentlich als einen Kampf um die intellektuelle Hegemonie im Staate. Die SchwĂ€chung des Staates im Gefolge der Globalisierung hat aber auch die Seite des Interesses an Hobbes und seinem Konzept zum Schutz des Lebens durch Abgabe der SouverĂ€nitĂ€t an eine höhere Instanz verstĂ€rkt. Bei J. Lockes tritt zum Leben allein noch das Eigentum hinzu, bei Rousseau die Freiheit und bei John Stuart Mill die FĂŒrsorglichkeit unverschuldet in Not Geratener, die das Staatsziel nach Wohlbefinden oder Sicherheit nicht mehr erfassen konnte. Das Vertrauen in den Fortschritt, in die Evolution der Staatsziele kann schwinden, aber ebenso kann die Zuversicht erodieren, dass das Gemeinwohl mit politischen Mitteln angestrebt werden und erreicht werden kann. Je stĂ€rker die Politikwissenschaft ideengeschichtlich belehrt ist, d.h. sich de politischen Theorien vergegenwĂ€rtigt, desto offener ist sie fĂŒr VerĂ€nderungen, und desto flexibler vermag sie diese zu erfassen. Sie ist das Innovationszentrum des Faches. Deshalb sind die vorgestellten SchlĂŒsselwerke konservativen, liberalen, sozialistischen oder feministischen Denkens im vorliegenden Buch so außerordentlich wichtig. Es gibt prĂ€zise Auskunft ĂŒber Entstehungsbedingungen, Inhalt und Wirkung der Werke, ĂŒber die maßgeblichen Ausgaben und ForschungsbeitrĂ€ge. Mit chronologischem Werkverzeichnis, Sach- und Titelregister liegt ein spannendes Werk vor!

Die Politische Ideengeschichte ist das geistige Archiv der Politikwissenschaft. Alte Theorien werden mit neuen Zutaten versetzt und weiter entwickelt. Sie bildet das Zentrum der Wissenschaft und muss die Forschungskomponenten immer wieder zusammenfĂŒgen und theoretisch-integrativ vereinen. Seit der GrĂŒndung antiker Stadtstaaten ist die politische Ideengeschichte immer wieder ihren Weg weitergegangen. Und immer noch wird ĂŒber die Frage der besten Verfassung des Gemeinwesens gestritten. Die „Utopia“ des Thomas Morus, der „Sonnenstaat“ Campanellas, Rousseaus „Gesellschaftsvertrag“ oder Fichtes „Geschlossner Handelsstaat“ sind Meilensteine dieser Auseinandersetzung.

Dieses Lexikon erschließt 160 Hauptwerke der politischen Theorie in knappen, allgemein verstĂ€ndlichen Artikeln. Die auf den europĂ€ischen und nordamerikanischen Raum konzentrierte Auswahl bietet einen reprĂ€sentativen Überblick ĂŒber alle Epochen politischen Denkens und ist ein optimales Nachschlagewerk von höchster Spannung, da es alle prĂ€genden Konfigurationen politischen Denkens enthĂ€lt.

Ob es das Spannungsfeld von Gewalt und Sittlichkeit - kratos und ethos – ist, die in der Machtpolitik gipfelnde politische Verzweiflung Machiavellis oder die PrĂ€ferenz fĂŒr archivarische Ideengeschichtsschreibung - bewegte Zeiten werden die Entscheidung fĂŒr starke eigene Fragestellungen infolge eigener politischer Reflexion begĂŒnstigen und auch dafĂŒr gibt das Buch viele Beispiele ab. Die politische Idee ist Meinecke zufolge die Verdichtung der Wahrnehmungen von Problemen und der VorschlĂ€ge zu ihrer Bearbeitung. StĂ€rker hat Mannheim die soziale Situierung der Ideenproduzenten ins Auge gefasst und dabei soziale Lagen und politische Konflikte als formative Rahmungen fĂŒr Entstehung, Rezeption und Durchsetzung politischer Ideen in die Überlegungen einbezogen.

Anders Gramsci. Er begriff z.B. die Revolutionierung entwickelter Gesellschaften wesentlich als einen Kampf um die intellektuelle Hegemonie im Staate. Die SchwĂ€chung des Staates im Gefolge der Globalisierung hat aber auch die Seite des Interesses an Hobbes und seinem Konzept zum Schutz des Lebens durch Abgabe der SouverĂ€nitĂ€t an eine höhere Instanz verstĂ€rkt. Bei J. Lockes tritt zum Leben allein noch das Eigentum hinzu, bei Rousseau die Freiheit und bei John Stuart Mill die FĂŒrsorglichkeit unverschuldet in Not Geratener, die das Staatsziel nach Wohlbefinden oder Sicherheit nicht mehr erfassen konnte. Das Vertrauen in den Fortschritt, in die Evolution der Staatsziele kann schwinden, aber ebenso kann die Zuversicht erodieren, dass das Gemeinwohl mit politischen Mitteln angestrebt werden und erreicht werden kann.

Je stĂ€rker die Politikwissenschaft ideengeschichtlich belehrt ist, d.h. sich de politischen Theorien vergegenwĂ€rtigt, desto offener ist sie fĂŒr VerĂ€nderungen, und desto flexibler vermag sie diese zu erfassen. Sie ist das Innovationszentrum des Faches. Deshalb sind die vorgestellten SchlĂŒsselwerke konservativen, liberalen, sozialistischen oder feministischen Denkens im vorliegenden Buch so außerordentlich wichtig. Es gibt prĂ€zise Auskunft ĂŒber Entstehungsbedingungen, Inhalt und Wirkung der Werke, ĂŒber die maßgeblichen Ausgaben und ForschungsbeitrĂ€ge. Mit chronologischem Werkverzeichnis, Sach- und Titelregister liegt ein spannendes Werk vor!

geschrieben am 13.12.2008 | 424 Wörter | 2925 Zeichen

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