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Marcos und der Zauber des Augenblicks


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Rezension von

Anna Kneisel

Marcos und der Zauber des Augenblicks Marcos ist nach dem Tod seiner geliebten Mutter im Begriff, sein Leben von Grund auf zu Ă€ndern: Er will sich eine Anti-Schlaf-Spritze setzen und so fĂŒr immer auf seine TrĂ€ume verzichten. Im letzten Moment schiebt er die Entscheidung aber noch einmal auf, als er eine junge Frau auf dem Platz unterhalb seines Balkons erblickt. Da wird er von seinem Chef zur Arbeit bei der Madrider Polizei gerufen: Marcos soll seine besondere Gabe, mit der er Menschen und deren zwölf wichtigste Momente im Leben durchschauen kann, an einem außergewöhnlichen Jungen ausprobieren. Doch in dieser Nacht scheint ihn diese Gabe das erste Mal im Stich zu lassen. Er sieht zunĂ€chst
 absolut nichts. Keinen GlĂŒcksmoment, kein Erlebnis mit tiefer Traurigkeit. Stattdessen kann der Fremdling seinerseits Marcos durchschauen, weiß von seinem Schmerz infolge des Verlustes seiner Mutter und rĂ€t ihm, die unbekannte junge Frau, die er eben erst gesehen hat, auf jeden Fall anzusprechen, weil dies wichtig fĂŒr sein weiteres Leben sei. Es stellt sich fĂŒr Marcos die drĂ€ngende Frage: Wer ist dieser Junge, den Marcos‘ Vorgesetzter nur den „Fremdling“ nennt? Kommt er wirklich von einem anderen Planeten? Was hat er vor? Und was soll Marcos jetzt tun? Der spanische Autor Albert Espinosa nimmt den Leser mit seinem kurzen Roman mit auf eine nachdenkliche, fantastische Reise durch die Vergangenheit und die Gedanken seines ErzĂ€hlers Marcos. Er zeigt die menschliche Natur in ihren zahlreichen Facetten, von großem GlĂŒck bis hin zu abgrundtiefer Bosheit. Er lĂ€sst seinen ErzĂ€hler die Richtigkeit seines Handelns hinterfragen, bestĂ€ndig nach dem tieferen Sinn seines Lebens suchen, nach seinem Ursprung und seiner Zukunft. Die Beziehung zur Mutter ist ein zentrales Thema, ebenso aber auch die Frage, ob nach dem Tod fĂŒr uns eigentlich noch etwas kommt und was der Sinn unseres Daseins ist, wie wir mit anderen Menschen verbunden sind und was uns ausmacht. Wer Action sucht, ist hier fehl am Platz, aber Leser mit einer Vorliebe fĂŒr tiefgrĂŒndige Dialoge, Lebensweisheiten und trĂ€umerische Bilder werden sich in dieser Geschichte verlieren können. An manchen Stellen wĂ€re eine detailliertere Ausarbeitung vielleicht von Vorteil gewesen, aber insgesamt ein angenehm zu lesender, nachdenklich stimmender Roman.

Marcos ist nach dem Tod seiner geliebten Mutter im Begriff, sein Leben von Grund auf zu Àndern:

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Er will sich eine Anti-Schlaf-Spritze setzen und so fĂŒr immer auf seine TrĂ€ume verzichten. Im letzten Moment schiebt er die Entscheidung aber noch einmal auf, als er eine junge Frau auf dem Platz unterhalb seines Balkons erblickt. Da wird er von seinem Chef zur Arbeit bei der Madrider Polizei gerufen: Marcos soll seine besondere Gabe, mit der er Menschen und deren zwölf wichtigste Momente im Leben durchschauen kann, an einem außergewöhnlichen Jungen ausprobieren. Doch in dieser Nacht scheint ihn diese Gabe das erste Mal im Stich zu lassen. Er sieht zunĂ€chst
 absolut nichts. Keinen GlĂŒcksmoment, kein Erlebnis mit tiefer Traurigkeit. Stattdessen kann der Fremdling seinerseits Marcos durchschauen, weiß von seinem Schmerz infolge des Verlustes seiner Mutter und rĂ€t ihm, die unbekannte junge Frau, die er eben erst gesehen hat, auf jeden Fall anzusprechen, weil dies wichtig fĂŒr sein weiteres Leben sei.

Es stellt sich fĂŒr Marcos die drĂ€ngende Frage: Wer ist dieser Junge, den Marcos‘ Vorgesetzter nur den „Fremdling“ nennt? Kommt er wirklich von einem anderen Planeten? Was hat er vor? Und was soll Marcos jetzt tun?

Der spanische Autor Albert Espinosa nimmt den Leser mit seinem kurzen Roman mit auf eine nachdenkliche, fantastische Reise durch die Vergangenheit und die Gedanken seines ErzĂ€hlers Marcos. Er zeigt die menschliche Natur in ihren zahlreichen Facetten, von großem GlĂŒck bis hin zu abgrundtiefer Bosheit. Er lĂ€sst seinen ErzĂ€hler die Richtigkeit seines Handelns hinterfragen, bestĂ€ndig nach dem tieferen Sinn seines Lebens suchen, nach seinem Ursprung und seiner Zukunft. Die Beziehung zur Mutter ist ein zentrales Thema, ebenso aber auch die Frage, ob nach dem Tod fĂŒr uns eigentlich noch etwas kommt und was der Sinn unseres Daseins ist, wie wir mit anderen Menschen verbunden sind und was uns ausmacht.

Wer Action sucht, ist hier fehl am Platz, aber Leser mit einer Vorliebe fĂŒr tiefgrĂŒndige Dialoge, Lebensweisheiten und trĂ€umerische Bilder werden sich in dieser Geschichte verlieren können. An manchen Stellen wĂ€re eine detailliertere Ausarbeitung vielleicht von Vorteil gewesen, aber insgesamt ein angenehm zu lesender, nachdenklich stimmender Roman.

geschrieben am 24.04.2014 | 349 Wörter | 1958 Zeichen

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