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John Tiffany, Bd. 1: Das Geheimnis des Glücks


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Rezension von

Frank Drehmel

Das Geheimnis des Glücks John Tiffanys Ruf als Kopfgeldjäger ist geradezu legendär und das einträgliche Geschäft sichert ihm einen Lebensstandard, den er durch weniger blutige Jobs nur schwer erreichte. Unversehens wird jedoch der Jäger zum Gejagten, als ihm ein Kollege in einer Bar in Mexiko eröffnet, dass 800.000 Dollar auf seinen Kopf ausgesetzt seien, er gedenke, die Prämie zu kassieren, und diesbezüglich vor der Tür auf Tiffany warte. Allerdings wäre John in diesem blutigen und brutalen Geschäft nicht so erfolgreich gewesen, könnte er keinem Möchtegern-Häscher entkommen. Und in der Tat gelingt Tiffany recht spektakulär die Flucht, wobei zwei zentrale Fragen im Raum stehen: Wer hat das Kopfgeld auf ihn ausgesetzt? Waren es die Verwandten eines pakistanischen Waffenhändlers und Terroristen, den er vor einiger Zeit zur Strecke brachte – ein Job, der ihm anderthalb Millionen Dollar in die Kasse spülte -, oder war es der „Besitzer“ von Magdalena, jener hochgebildeten „Hure“, deren Dienste er drei Monate in Anspruch nahm und in die er sich unsterblich verliebte? Woran sich zweite Frage anschließt: welcher seiner vier Freunde, die als einzige von seinem Mexiko-Aufenthalt wussten, hat ihn verraten? War es Magdalena oder Reverend Lovejoy, der Geistliche, dessen Name quasi Programm ist und in dem John stets einen moralischen Fürsprecher für sein blutiges Handwerk fand, war es sein chinesischer Freund Wan Chao, ein begnadeter Hacker, der jede beliebige Information aus dem weltweiten Datennetz extrahieren kann, oder war es doch Dorothy Parker, eine knallharte, rassistische Law-and-Order-Apologetin, die ihm während seiner Jobs mit ihrer Feuerkraft mehr als nur den Rücken freihält. Die Antwort auf seine Fragen erhält John früh genug, als er in eine Falle tappt und an einem Stahlhaken hängend aus einer Ohnmacht erwacht. In „John Tiffany“ trifft Europa in Person des belgischen Autors Desberg auf Amerika, personifiziert durch Panosian. Beide Kreative blicken auf viele Jahre erfolgreichen Comic-Schaffens zurück, sind also bei weitem keine „Rookies“, sodass man mindestens ein routiniertes Album erwarten darf. Und diese Erwartungen werden nicht enttäuscht. Zwar ist die Story nicht sonderlich originell – schon der Anfang erinnert augenfällig an den Film „Assassins – Die Killer“ -, zwar sind Figuren und Setting vergleichsweise klischeehaft und wenig vielschichtig, zwar könnten die Dialoge ausgefeilter sein, dennoch bietet das Album unterhaltsame Popcorn-Action mit einem Anflug von Humor und Ironie. Das, was das Comic im Endeffekt lesens- oder – besser – sehenswert macht, ist Panosians Artwork: cineastisch, cool und stylish setzt er mit feinem, kantigen Strich die Figuren in Szene. Den abwechslungsreichen Perspektiven und Einstellungsgrößen wohnt eine Dynamik, ein Flow inne, der die Schwächen der Handlung schlichtweg vergessen macht. Der exzellent satte Druck und das hochwertige Papier bringen darüber hinaus die eher dunkle, extreme Farbkontraste vermeidende, kühle Kolorierung voll zur Geltung und runden die visuell stimmige Atmosphäre ab. Fazit: Viel Action und Dynamik sowie und ein saucooles Artwork trösten über leichte Schwächen in Plot und Figurenzeichnung vollends hinweg. Daher: Uneingeschränkt empfehlenswert!

John Tiffanys Ruf als Kopfgeldjäger ist geradezu legendär und das einträgliche Geschäft sichert ihm einen Lebensstandard, den er durch weniger blutige Jobs nur schwer erreichte.

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18.02.2018

Unversehens wird jedoch der Jäger zum Gejagten, als ihm ein Kollege in einer Bar in Mexiko eröffnet, dass 800.000 Dollar auf seinen Kopf ausgesetzt seien, er gedenke, die Prämie zu kassieren, und diesbezüglich vor der Tür auf Tiffany warte.

Allerdings wäre John in diesem blutigen und brutalen Geschäft nicht so erfolgreich gewesen, könnte er keinem Möchtegern-Häscher entkommen. Und in der Tat gelingt Tiffany recht spektakulär die Flucht, wobei zwei zentrale Fragen im Raum stehen:

Wer hat das Kopfgeld auf ihn ausgesetzt? Waren es die Verwandten eines pakistanischen Waffenhändlers und Terroristen, den er vor einiger Zeit zur Strecke brachte – ein Job, der ihm anderthalb Millionen Dollar in die Kasse spülte -, oder war es der „Besitzer“ von Magdalena, jener hochgebildeten „Hure“, deren Dienste er drei Monate in Anspruch nahm und in die er sich unsterblich verliebte?

Woran sich zweite Frage anschließt: welcher seiner vier Freunde, die als einzige von seinem Mexiko-Aufenthalt wussten, hat ihn verraten? War es Magdalena oder Reverend Lovejoy, der Geistliche, dessen Name quasi Programm ist und in dem John stets einen moralischen Fürsprecher für sein blutiges Handwerk fand, war es sein chinesischer Freund Wan Chao, ein begnadeter Hacker, der jede beliebige Information aus dem weltweiten Datennetz extrahieren kann, oder war es doch Dorothy Parker, eine knallharte, rassistische Law-and-Order-Apologetin, die ihm während seiner Jobs mit ihrer Feuerkraft mehr als nur den Rücken freihält.

Die Antwort auf seine Fragen erhält John früh genug, als er in eine Falle tappt und an einem Stahlhaken hängend aus einer Ohnmacht erwacht.

In „John Tiffany“ trifft Europa in Person des belgischen Autors Desberg auf Amerika, personifiziert durch Panosian. Beide Kreative blicken auf viele Jahre erfolgreichen Comic-Schaffens zurück, sind also bei weitem keine „Rookies“, sodass man mindestens ein routiniertes Album erwarten darf. Und diese Erwartungen werden nicht enttäuscht.

Zwar ist die Story nicht sonderlich originell – schon der Anfang erinnert augenfällig an den Film „Assassins – Die Killer“ -, zwar sind Figuren und Setting vergleichsweise klischeehaft und wenig vielschichtig, zwar könnten die Dialoge ausgefeilter sein, dennoch bietet das Album unterhaltsame Popcorn-Action mit einem Anflug von Humor und Ironie.

Das, was das Comic im Endeffekt lesens- oder – besser – sehenswert macht, ist Panosians Artwork: cineastisch, cool und stylish setzt er mit feinem, kantigen Strich die Figuren in Szene. Den abwechslungsreichen Perspektiven und Einstellungsgrößen wohnt eine Dynamik, ein Flow inne, der die Schwächen der Handlung schlichtweg vergessen macht. Der exzellent satte Druck und das hochwertige Papier bringen darüber hinaus die eher dunkle, extreme Farbkontraste vermeidende, kühle Kolorierung voll zur Geltung und runden die visuell stimmige Atmosphäre ab.

Fazit: Viel Action und Dynamik sowie und ein saucooles Artwork trösten über leichte Schwächen in Plot und Figurenzeichnung vollends hinweg. Daher: Uneingeschränkt empfehlenswert!

geschrieben am 26.09.2015 | 468 Wörter | 2832 Zeichen

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