ISBN | 3962511695 | |
Autor | Martin Hock | |
Verlag | Frankfurter Allgemeine Buch | |
Sprache | deutsch | |
Seiten | 256 | |
Erscheinungsjahr | 2024 | |
Extras | - |
Obwohl die Zahl der AktionĂ€re von 5,3 Millionen im Jahr 2002 auf zuletzt rund 12,3 Millionen im Jahr 2022 gestiegen ist, gilt Deutschland im europĂ€ischen Vergleich nach wie vor als ein Entwicklungsland. Denn wĂ€hrend bei unseren Nachbarn fĂŒr einen GroĂteil der Bevölkerung der Umgang mit Aktien und anderen Finanzprodukten lĂ€ngst zum Alltag dazugehört, investieren in Deutschland gerade einmal 15 Prozent der BĂŒrger an der Börse.
Ăber die GrĂŒnde, wieso der Anteil der AktionĂ€re in Deutschland gegenĂŒber den statistischen Zahlen von 2002 sogar leicht rĂŒcklĂ€ufig ist und angesichts der drohenden Altersarmut fĂŒr einen GroĂteil der BundesbĂŒrger in den vergangenen Jahren nicht kontinuierlich gestiegen ist, lĂ€sst sich nur spekulieren. Sicher ist jedoch, dass neben einem ausgeprĂ€gten Desinteresse und einem fehlenden VerstĂ€ndnis fĂŒr Finanz- und Wirtschaftsthemen, vor allem der sehr hĂ€ufig als nicht zu durchdringende Dschungel der zahllosen Fachbegriffe viele Menschen vor dem Investieren an der Börse abschrecken dĂŒrfte. Denn wenn es um Themen wie Altersvorsorge, Kapitalanlage und Vermögensaufbau geht, wird jeder frĂŒher oder spĂ€ter mit einer ganzen Reihe von Finanzbegriffen konfrontiert, die sich nicht immer auf Anhieb erschlieĂen lassen. Zwar besteht die Möglichkeit das eigene, hart verdiente Geld einem unbekannten Dritten zu ĂŒberlassen und in diesem Zusammenhang auf eine Vermehrung zu hoffen. Doch dies geht nicht ohne einen Kontrollverlust einher, der obendrein dadurch noch verschĂ€rft wird, dass der Dritte von dem Thema der Kapitalanlage womöglich selbst kaum mehr versteht, als man selbst. Zumindest lassen dies eine ganze Reihe von negativen Beispielen aus der jĂŒngeren Vergangenheit vermuten, bei denen Anleger und Sparer durch Sparkassen und andere namhafte Institutionen um ihre Ersparnisse gebracht wurden.
Dass die meisten Menschen den Zugang zur Geldanlage als schwierig empfinden, ist ihnen allerdings nicht vorzuwerfen. Ganz im Gegenteil sogar. Denn wer sich intensiver mit der Börse beschĂ€ftigt, und dabei ist noch nicht einmal das Zusammenspiel der internationalen KapitalmĂ€rkte berĂŒcksichtigt, der benötigt nicht nur ein solides betriebs- und volkswirtschaftliches GrundverstĂ€ndnis, sondern hĂ€ufig auch mathematische und statistische Kenntnisse, die bisweilen weit ĂŒber einfache Grundrechenarten hinausgehen können. Zudem verpasst sich die Finanzbranche mit ihrer fĂŒr die allermeisten Menschen alltagsfremden und oft kryptisch anmutenden Begrifflichkeiten ein esoterisches Image: Sie erwecken den Anschein, dass es sich um geheimes oder verborgenes Wissen handelt, das oft nur Eingeweihten zugĂ€nglich ist oder lediglich von Experten verstanden werden kann. Doch das dem nicht so ist, zeigen eine ganze Reihe von erfolgreichen Kleinanlegern, die aus allen Gesellschaftsschichten kommen. Eine der bekanntesten unter ihnen dĂŒrfte die im September 2020 verstorbene deutsche Realschul- und Volkshochschullehrerin Beate Sander sein, die nach eigenen Ausgaben einst mit einem Startkapital von rund 60.000 DM an der Börse zu investieren begann und mit diesem bis zu ihrem Tod ein kleines Vermögen von fast drei Millionen Euro zusammentragen konnte. Diejenigen, die sich vorgenommen haben, die Börse langfristig zu erschlieĂen, selbst aber kein betriebs- und volkswirtschaftliches sowie mathematisches Vorwissen besitzen, sollten also keine BerĂŒhrungsĂ€ngste mit der zu Beginn hĂ€ufig als komplex empfundenen Finanzthematik haben. SchlieĂlich existieren bereits eine Vielzahl von gut und verstĂ€ndlich geschriebenen Publikationen, mit denen sich die Kapitalanlage unkompliziert ergrĂŒnden lĂ€sst. Eine dieser Veröffentlichungen ist das erst kĂŒrzlich bei Frankfurter Allgemeine Buch erschienene âF.A.Z. Börsenlexikonâ des renommierten Finanz- und Wirtschaftsjournalisten Dr. Martin Hock (Hrsg.), der seit 2005 fĂŒr die Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) tĂ€tig ist. In diesem werden auf 256 Seiten die gĂ€ngigsten und wichtigsten Finanzbegriffe unter BerĂŒcksichtigung aktueller Entwicklungen an der Börse erlĂ€utert und in neuen und erweiterten EintrĂ€gen zusammengefasst. Diese reichen von A wie âAktienâ oder âAnleihenâ ĂŒber D wie âDividendeâ bis hin zu W wie âWertpapiereâ und Z wie âZinsenâ, wobei Themenbereiche abgedeckt werden, die neben den gĂ€ngigsten Indizes, die fundamentale und die technische Wertpapieranalyse sowie eine Reihe von Finanzinstitutionen wie die Bundesanstalt fĂŒr Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), die EuropĂ€ische Zentralbank (EZB) oder die Federal Reserve (Fed) auch auf eine Vielzahl von Begriffen abdecken, die im Umgang mit den einzelnen Anlageformen wie Aktien, Anleihen, Rohstoffen oder sogar KryptowĂ€hrungen in Erscheinung treten. Auf diesem Wege werden insgesamt 726 Fachbegriffe erlĂ€utert, die sich wie folgt alphabetisch zusammensetzen: A (59 Begriffe), B (61 Begriffe), C (24 Begriffe), D (40 Begriffe), E (53 Begriffe), F (31 Begriffe), G (31 Begriffe), H (21 Begriffe), I (30 Begriffe), J (5 Begriffe), K (49 Begriffe), L (22 Begriffe), M (31 Begriffe), N (25 Begriffe), O (18 Begriffe), P (34 Begriffe), Q (2 Begriffe), R (30 Begriffe), S (51 Begriffe), T (37 Begriffe), U (14 Begriffe), V (21 Begriffe), W (12 Begriffe), X (1 Begriff), Y (2 Begriffe) und Z (22 Begriffe). Dadurch gelingt es zum einen Einsteigern einen leicht verstĂ€ndlichen Zugang zur Börse zu ermöglichen, wĂ€hrend zum anderen Fortgeschritten ein Nachschlagewerk zur VerfĂŒgung gestellt wird, dessen Inhalt sich so schnell nicht ĂŒberholen dĂŒrfte.
Obwohl jedes Jahr aus Neue viele Menschen versuchen, die Börse fĂŒr sich zu ergrĂŒnden, tun sich die allermeisten von ihnen schwer, sich im Dschungel der zahllosen Finanzbegriffe zurecht zu finden. Das bei Frankfurter Allgemeine Buch erschienene âF.A.Z. Börsenlexikonâ des renommierten Finanz- und Wirtschaftsjournalisten Dr. Martin Hock (Hrsg.) kann dabei eine nĂŒtzliche Hilfestellung bieten und im weiteren Verlauf der eignen Anlagehistorie sogar als Nachschlagewerk genutzt werden. Die leicht verstĂ€ndlichen ErlĂ€uterungen können dabei ebenso ĂŒberzeugen, wie die Auswahl der Fachbegriffe, die in ihrer Gesamtheit einen breiten Ăberblick ĂŒber die verschiedenen Möglichkeiten eröffnen, die die Kapitalanlage an der Börse bietet.
geschrieben am 10.02.2024 | 858 Wörter | 5457 Zeichen
Kommentare zur Rezension (0)
Platz für Anregungen und Ergänzungen