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Psychotrauma


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Rezension von

Dr. Hermann Joosten

Psychotrauma Das Buch enthält 17 Arbeiten österreichischer Autorinnen und Autoren, die ihre Erfahrungen und Forschungsergebnisse aus 10-20 Jahren klinischer und theoretischer Arbeit vorstellen. Es handelt sich also um kein Lehrbuch, sondern um eine Darlegung zu den wichtigsten Themenbereichen der Psychotraumatologie. Für den überwiegend naturwissenschaftlich ausgebildeten Arzt dürfte die Arbeit über die Biologie der postraumatischen Belastungsstörung von Interesse sein. Hier wird aufgezeigt, dass ein Psychotrauma zu anhaltenden biochemischen und hirnanatomischen Veränderungen führt. Die grundsätzliche Bedeutung dieser Befunde geht natürlich über den Bereich der Psychotraumatologie weit hinaus. Eine Reihe von Arbeiten geben eine Übersicht über die Therapie (präklinische Maßnahmen, Psychotherapie, Psychopharmaka) und Aspekte spezieller Traumatisierungen (z. B. Verfolgung, Folter, Missbrauch). Zur Veranschaulichung verhelfen die Fallvignetten. Sicherlich kann man nun bei diesem Werk Listen dessen bilden, was man vermisst. Die Begrenzung des Seitenumfangs zwingt jedoch zur Zentrierung auf das Wesentliche und macht das Buch gerade als Einführung in die Thematik für alle Ärzte und Psychotherapeuten geeignet. Aber auch Politikern und Juristen sei das Buch anempfohlen, da die Thematik von aktueller politischer Bedeutung ist (Asylverfahren) und zivil- und sozialrechtliche Entschädigungsansprüche durch Traumatisierungsfolgen entstehen. Eine Anmerkung allgemeiner Art sei aber noch gemacht: Die Zentrierung auf die massiven Traumata läßt schnell übersehen, daß kumulative „mittelgradige“ Traumatisierungen durch Geschehnisse und Erlebnisse besonders in der Kindheit, aber auch bei Erwachsenen, zu psychischen und organischen Schädigungen führen können. Weil diese Form der Traumatisierung forschungsmethodisch schwer bzw. nur mit hohem Ressourceneinsatz zu erfassen ist, werden diese nicht so medienwirksamen Traumatisierungen in der gängigen Literatur wie auch in diesem Buch meist „vergessen“.

Das Buch enthält 17 Arbeiten österreichischer Autorinnen und Autoren, die ihre Erfahrungen und Forschungsergebnisse aus 10-20 Jahren klinischer und theoretischer Arbeit vorstellen. Es handelt sich also um kein Lehrbuch, sondern um eine Darlegung zu den wichtigsten Themenbereichen der Psychotraumatologie.

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Für den überwiegend naturwissenschaftlich ausgebildeten Arzt dürfte die Arbeit über die Biologie der postraumatischen Belastungsstörung von Interesse sein. Hier wird aufgezeigt, dass ein Psychotrauma zu anhaltenden biochemischen und hirnanatomischen Veränderungen führt. Die grundsätzliche Bedeutung dieser Befunde geht natürlich über den Bereich der Psychotraumatologie weit hinaus. Eine Reihe von Arbeiten geben eine Übersicht über die Therapie (präklinische Maßnahmen, Psychotherapie, Psychopharmaka) und Aspekte spezieller Traumatisierungen (z. B. Verfolgung, Folter, Missbrauch). Zur Veranschaulichung verhelfen die Fallvignetten.

Sicherlich kann man nun bei diesem Werk Listen dessen bilden, was man vermisst. Die Begrenzung des Seitenumfangs zwingt jedoch zur Zentrierung auf das Wesentliche und macht das Buch gerade als Einführung in die Thematik für alle Ärzte und Psychotherapeuten geeignet. Aber auch Politikern und Juristen sei das Buch anempfohlen, da die Thematik von aktueller politischer Bedeutung ist (Asylverfahren) und zivil- und sozialrechtliche Entschädigungsansprüche durch Traumatisierungsfolgen entstehen.

Eine Anmerkung allgemeiner Art sei aber noch gemacht: Die Zentrierung auf die massiven Traumata läßt schnell übersehen, daß kumulative „mittelgradige“ Traumatisierungen durch Geschehnisse und Erlebnisse besonders in der Kindheit, aber auch bei Erwachsenen, zu psychischen und organischen Schädigungen führen können. Weil diese Form der Traumatisierung forschungsmethodisch schwer bzw. nur mit hohem Ressourceneinsatz zu erfassen ist, werden diese nicht so medienwirksamen Traumatisierungen in der gängigen Literatur wie auch in diesem Buch meist „vergessen“.

geschrieben am 07.05.2007 | 250 Wörter | 1746 Zeichen

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