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Geschichten vom Firmament


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Rezension von

Andrea Schütze

Geschichten vom Firmament Unser Zeitalter leidet unter zahlreichen Verschmutzungsformen, vom Ölschlamm auf dem Meeresboden bis zum gefährlichen Weltraumschrott, und selbst in bislang untypische Bereiche dringt unser Zivilisationsschmutz vor, wovon Elektrosmog, informationelle Vermüllung und Lichtverschmutzung zeugen. Gerade für terrestrische Himmelsbeobachtungen stellt letztere eine zunehmende Herausforderung dar. Sie bildet allerdings kein Problem, das allein Wissenschaftler beträfe, sondern droht uns alle eines Kulturschatzes zu berauben, der – über Jahrtausende gepflegt und entwickelt – unseren Vorfahren lebenswichtig war: Es sind die Sternbilder und ihre Geschichten. Die von Hajo Banzhaf vorgelegte Mythensammlung behandelt nur die Sternbilder der nördlichen Hemisphäre. Bebildert wird das Buch vornehmlich durch Illustrationen von Jan Hoffmann, die auch aus dem Internet heruntergeladen werden können. Diesen Illustrationen wiederum liegt ein Deckenfresko aus dem Palazzo Farnese in Caprarola zugrunde. Beschreibungen der Himmelsbilder sind nicht gerade selten und es gibt – verglichen mit diesem Buch – sicherlich umfangreichere und detailreichere Abhandlungen. Dennoch kann Banzhafs Buch mit den meisten auf Augenhöhe treten, weil es ihm in ganz ansprechender Weise gelungen ist, den stellaren Handlungsfluss einzufangen: So wie am Firmament die Sternbilder auf- und untergehen, ineinander übergehen und mit ihren Geschichten dem Betrachter einen ständigen Handlungsverlauf bieten, so lässt Banzhaf mit viel erzählerischem Geschick vor dem Leser einen Reigen klassischer Mythen ablaufen, immer unterlegt mit Ausblicken in die astrologisch-astronomische Deutung anderer Kulturen. Hinzukommt die Erklärung von Namensbedeutungen der jeweiligen Sterne und ihrer Konstellationen. So wird das Lesen zu einer recht kurzweiligen Angelegenheit. Zwar fehlen unterteilende Kapitel, jedoch ermöglichen die korrespondierenden Abbildungen, sowie eine Übersicht der klassischen Sternbilder im Anhang, eine leichte Orientierung. Diese enthält neben dem deutschen auch den lateinischen Namen des Sternbildes, sowie die davon abgeleitete wissenschaftliche Abkürzung und den jeweiligen Hauptstern des Bildes. Die dem Leser im Anschluss an die Erzählung mitgegebene Anleitung zum Auffinden der Sternbilder mag allerdings nur für den bereits Eingeweihten eine „einfache“ sein. Einem echten Einsteiger seien hier als bessere Alternativen klassische Sternenkarten oder moderne IT-Lösungen empfohlen. Weiter darf die Liste der mythologischen Namen und ihrer Bedeutungen als gelungen bezeichnet werden. Das Literaturverzeichnis wäre zwar noch ergänzungsfähig gewesen, wird aber dem Umfang des Buches durchaus gerecht. In summa kann das Büchlein als recht gelungene und durchaus empfehlenswerte Kurzeinführung in die Welt der Sternbilder bezeichnet werden. Der Autor, der selbst Astrologe war (der Autor ist 2009 verstorben), mischt immer wieder astrologische Bedeutungen hinzu, was dem Büchlein auch aus historischer Warte einen Augenmerk verdienen lässt: Wer die Geschichte der Sternbilder betrachtet, darf nicht allein ihre unterhaltsame mythologische Seite berücksichtigen, sondern muss sich auch ihren astronomischen und astrologischen Dimensionen stellen, die ihre Wirkung bis in den damaligen Alltag hinein zeitigten und Teil einer Weltwahrnehmung waren, die vom Altertum bis zur Neuzeit reichte.

Unser Zeitalter leidet unter zahlreichen Verschmutzungsformen, vom Ölschlamm auf dem Meeresboden bis zum gefährlichen Weltraumschrott, und selbst in bislang untypische Bereiche dringt unser Zivilisationsschmutz vor, wovon Elektrosmog, informationelle Vermüllung und Lichtverschmutzung zeugen. Gerade für terrestrische Himmelsbeobachtungen stellt letztere eine zunehmende Herausforderung dar. Sie bildet allerdings kein Problem, das allein Wissenschaftler beträfe, sondern droht uns alle eines Kulturschatzes zu berauben, der – über Jahrtausende gepflegt und entwickelt – unseren Vorfahren lebenswichtig war: Es sind die Sternbilder und ihre Geschichten.

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Beschreibungen der Himmelsbilder sind nicht gerade selten und es gibt – verglichen mit diesem Buch – sicherlich umfangreichere und detailreichere Abhandlungen. Dennoch kann Banzhafs Buch mit den meisten auf Augenhöhe treten, weil es ihm in ganz ansprechender Weise gelungen ist, den stellaren Handlungsfluss einzufangen: So wie am Firmament die Sternbilder auf- und untergehen, ineinander übergehen und mit ihren Geschichten dem Betrachter einen ständigen Handlungsverlauf bieten, so lässt Banzhaf mit viel erzählerischem Geschick vor dem Leser einen Reigen klassischer Mythen ablaufen, immer unterlegt mit Ausblicken in die astrologisch-astronomische Deutung anderer Kulturen. Hinzukommt die Erklärung von Namensbedeutungen der jeweiligen Sterne und ihrer Konstellationen. So wird das Lesen zu einer recht kurzweiligen Angelegenheit.

Zwar fehlen unterteilende Kapitel, jedoch ermöglichen die korrespondierenden Abbildungen, sowie eine Übersicht der klassischen Sternbilder im Anhang, eine leichte Orientierung. Diese enthält neben dem deutschen auch den lateinischen Namen des Sternbildes, sowie die davon abgeleitete wissenschaftliche Abkürzung und den jeweiligen Hauptstern des Bildes.

Die dem Leser im Anschluss an die Erzählung mitgegebene Anleitung zum Auffinden der Sternbilder mag allerdings nur für den bereits Eingeweihten eine „einfache“ sein. Einem echten Einsteiger seien hier als bessere Alternativen klassische Sternenkarten oder moderne IT-Lösungen empfohlen.

Weiter darf die Liste der mythologischen Namen und ihrer Bedeutungen als gelungen bezeichnet werden. Das Literaturverzeichnis wäre zwar noch ergänzungsfähig gewesen, wird aber dem Umfang des Buches durchaus gerecht.

In summa kann das Büchlein als recht gelungene und durchaus empfehlenswerte Kurzeinführung in die Welt der Sternbilder bezeichnet werden. Der Autor, der selbst Astrologe war (der Autor ist 2009 verstorben), mischt immer wieder astrologische Bedeutungen hinzu, was dem Büchlein auch aus historischer Warte einen Augenmerk verdienen lässt: Wer die Geschichte der Sternbilder betrachtet, darf nicht allein ihre unterhaltsame mythologische Seite berücksichtigen, sondern muss sich auch ihren astronomischen und astrologischen Dimensionen stellen, die ihre Wirkung bis in den damaligen Alltag hinein zeitigten und Teil einer Weltwahrnehmung waren, die vom Altertum bis zur Neuzeit reichte.

geschrieben am 26.09.2010 | 435 Wörter | 2933 Zeichen

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