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Green Lantern Paperback, Bd. 3: Die dritte Armee


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Rezension von

Frank Drehmel

Die dritte Armee Wie soll man die Handlung der 18 Einzelhefte, die in diesem gigantischen Tradepaperback zusammengefunden haben bzw. zusammengestellt wurden, kurz, knackig und präzise zusammenfassen? Gar nicht: zumindest die Genauigkeit muss – aus Platz- und Zeitgründen – auf der Strecke, sodass eine eher allgemeiner Überblick über die komplexe, von zahllosen Protagonisten getragene und an vielen Orten spielende Handlung reichen soll: In den Nachwehen der zahlreichen Auseinandersetzungen, in welche die Lanterns verwickelt gewesen sind und die die Galaxie – wenn nicht sogar das gesamte Universums – ein ums andere Mal an den Rand einer Katastrophe oder der totalen Auslöschung führten – angefangen beim „Sinistro Corps War“ über die „Blackest Night“ und den „Brightest Day“ bis hin zum „War of the Green Lanterns“ - glauben die Wächter von Oa – die Deorollerköpfe oder Blauschrumpel, wie Guy Gardner sie verhohnepiepelnd nennt – in niederen Instinkten und zügellosen Emotionen eines jeden Lebewesens die Ursachen für die permanente Gefahr ausgemacht zu haben. Als Konsequenz erschaffen sie eine Armee emotionsloser Kreaturen, die in der Lage sind, Lebewesen zu assimilieren und in einen der ihren zu verwandeln. Da der perfide Verrat der Wächter an ihren früheren Idealen und damit an ihren Kriegern – den Lanterns – nicht ohne Widerstand hingenommen werden wird, sind die blauen Gnome gezwungen, ihren Plan zu verschleiern. Neben den ganz gewöhnlichen Manipulationen und Intrigen bedienen sie sich dabei der unvorstellbaren Macht der Ersten Lantern, Volthoom, die sie eingekerkert habt und von der sie glauben, sie benutzen zu können. Ein zentraler Teil ihres Vorhabens ist die „Deaktivierung“ Guy Gardners, den sie auch tatsächlich dazu bringen, seinen Ring und sein Amt niederzulegen. Dennoch erhebt sich an allen Ecken des Lantern-Kosmos' erbitterter Widerstand: zunächst ist da Kyle Rayner, der mit Hilfe von Star Sapphire Carol Ferris das gesamte emotionale Ring-Spektrum zu meistern versucht – Zorn, Habgier, Furcht, Willenskraft, Hoffnung, Mitgefühl und Liebe –, um dadurch zur weißen Lantern zu werden. Dann sind da Atrocitus und seine Red Lanterns, die zwar aus sich heraus schon ein großes Gewaltpotenzial besitzen, deren Macht dennoch nicht ausreicht, um dauerhaft der Dritten Armee zu widerstehen, sodass sich Atrocitus gezwungen sieht, die Manhunter, jenen mechanischen Wesen, die einst nicht nur seine Welt zerstörten und den Grund dafür lieferten, dass er zur Red Lantern wurde, sondern die auch Trilliarden von Lebewesen töteten, in eine gewaltige Schlacht zu führen. Hal Jordan und Sinestro hingegen müssen in einer dunklen Sphäre, der Toten Zone, Schulter an Schulter einen ganz eigenen Kampf führen. Und schlussendlich ist da noch als unbekannter Faktor Simon Baz, eine neugeborene irdische Green Lantern, die jedoch erst einmal das eigene Leben auf die Reihe bringen und Vertrauen in den Ring erlangen muss, bevor sie mit Kräften, die sich entscheidend von denen anderer Grüner abheben, in den Kampf eingreifen kann. Mit „Die Dritte Armee“ geht das Lantern-Pantheon in eine weitere große Crossover-Runde. Vier Serien, eine erkleckliche Anzahl von Einzelheften, mehrere Autoren, eine Vielzahl von Zeichnern, Inkern und Koloristen bedeuten einen ganzen Haufen Feinabstimmungsarbeit, um den Story-Arc übersichtlich oder wenigstens verständlich zu halten. Bedauerlicherweise gelingt es zumindest den Autoren nicht, Ordnung in das Chaos zu bringen bzw. die einzelnen Serien fest miteinander zu verzahnen. Über weite Strecken agieren die Protagonisten eher nebeneinander, statt miteinander, zieht jede wichtige Lantern nicht nur ihr eigenes Ding durch, sondern der dramaturgische, erzählerische Ansatz ist auch sehr unterschiedlich. Während Baz – von dem man sich ohnehin fragt, ob und warum diese neue Lantern wirklich sein musste – und Gardner eher für die Laberei und Charaktermomente stehen, sorgen die Reds für furiose Action, Jordan respektive Sinestro für ein klein wenig Horror und Rayner für episches Heldentum. Zwischen diesem ganzen Hin- und Hergespringe und Abgeschweife kommt unterm Strich erstaunlicherweise sowohl die Dritte Armee deutlich zu kurz, auch wenn sie als Bedrohung über allem schwebt, als auch die Wächter, die so blass bleiben wie das Blau ihrer Haut blau. Ein Vorteil dieser ausufernden Handlung mit ihren diversen Akzenten ist, dass für jeden Leser etwas dabei ist, wobei ich selbst gerne auf den Baz- und Gardner-Handlungsbogen zugunsten epischer, kosmischer Space-Opera-Action verzichtet hätte. Am Artwork gibt es nichts auszusetzen: zwar sind deutliche Unterschiede hinsichtlich des Strich-Duktus', des Detailgrades sowie Seitenkomposition erkennbar, aber unterm Strich liefert jeder der beteiligten Künstler jenen gefälligen, dynamischen Mainstream ab, der die Lantern-Serien des Post-52'er-Relaunches generell auszeichnet. Fazit: Obgleich die Handlung – euphemistisch ausgedrückt – zerfranst wirkt, überzeugt nicht nur das tadellose Preis-Leistungs-Verhältnis diese gigantischen Sammelbandes, sondern auch neben dem gefälligen Artwork die Tatsache, dass für jeden Fan irgendetwas dabei ist, seien es Horror, Action, Charaktermomente oder kosmische Epik.

Wie soll man die Handlung der 18 Einzelhefte, die in diesem gigantischen Tradepaperback zusammengefunden haben bzw. zusammengestellt wurden, kurz, knackig und präzise zusammenfassen? Gar nicht: zumindest die Genauigkeit muss – aus Platz- und Zeitgründen – auf der Strecke, sodass eine eher allgemeiner Überblick über die komplexe, von zahllosen Protagonisten getragene und an vielen Orten spielende Handlung reichen soll:

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rezensiert seit
Buchtitel
1
18.02.2018
4
18.02.2018
5
18.02.2018

In den Nachwehen der zahlreichen Auseinandersetzungen, in welche die Lanterns verwickelt gewesen sind und die die Galaxie – wenn nicht sogar das gesamte Universums – ein ums andere Mal an den Rand einer Katastrophe oder der totalen Auslöschung führten – angefangen beim „Sinistro Corps War“ über die „Blackest Night“ und den „Brightest Day“ bis hin zum „War of the Green Lanterns“ - glauben die Wächter von Oa – die Deorollerköpfe oder Blauschrumpel, wie Guy Gardner sie verhohnepiepelnd nennt – in niederen Instinkten und zügellosen Emotionen eines jeden Lebewesens die Ursachen für die permanente Gefahr ausgemacht zu haben.

Als Konsequenz erschaffen sie eine Armee emotionsloser Kreaturen, die in der Lage sind, Lebewesen zu assimilieren und in einen der ihren zu verwandeln. Da der perfide Verrat der Wächter an ihren früheren Idealen und damit an ihren Kriegern – den Lanterns – nicht ohne Widerstand hingenommen werden wird, sind die blauen Gnome gezwungen, ihren Plan zu verschleiern. Neben den ganz gewöhnlichen Manipulationen und Intrigen bedienen sie sich dabei der unvorstellbaren Macht der Ersten Lantern, Volthoom, die sie eingekerkert habt und von der sie glauben, sie benutzen zu können. Ein zentraler Teil ihres Vorhabens ist die „Deaktivierung“ Guy Gardners, den sie auch tatsächlich dazu bringen, seinen Ring und sein Amt niederzulegen.

Dennoch erhebt sich an allen Ecken des Lantern-Kosmos' erbitterter Widerstand: zunächst ist da Kyle Rayner, der mit Hilfe von Star Sapphire Carol Ferris das gesamte emotionale Ring-Spektrum zu meistern versucht – Zorn, Habgier, Furcht, Willenskraft, Hoffnung, Mitgefühl und Liebe –, um dadurch zur weißen Lantern zu werden. Dann sind da Atrocitus und seine Red Lanterns, die zwar aus sich heraus schon ein großes Gewaltpotenzial besitzen, deren Macht dennoch nicht ausreicht, um dauerhaft der Dritten Armee zu widerstehen, sodass sich Atrocitus gezwungen sieht, die Manhunter, jenen mechanischen Wesen, die einst nicht nur seine Welt zerstörten und den Grund dafür lieferten, dass er zur Red Lantern wurde, sondern die auch Trilliarden von Lebewesen töteten, in eine gewaltige Schlacht zu führen. Hal Jordan und Sinestro hingegen müssen in einer dunklen Sphäre, der Toten Zone, Schulter an Schulter einen ganz eigenen Kampf führen. Und schlussendlich ist da noch als unbekannter Faktor Simon Baz, eine neugeborene irdische Green Lantern, die jedoch erst einmal das eigene Leben auf die Reihe bringen und Vertrauen in den Ring erlangen muss, bevor sie mit Kräften, die sich entscheidend von denen anderer Grüner abheben, in den Kampf eingreifen kann.

Mit „Die Dritte Armee“ geht das Lantern-Pantheon in eine weitere große Crossover-Runde. Vier Serien, eine erkleckliche Anzahl von Einzelheften, mehrere Autoren, eine Vielzahl von Zeichnern, Inkern und Koloristen bedeuten einen ganzen Haufen Feinabstimmungsarbeit, um den Story-Arc übersichtlich oder wenigstens verständlich zu halten. Bedauerlicherweise gelingt es zumindest den Autoren nicht, Ordnung in das Chaos zu bringen bzw. die einzelnen Serien fest miteinander zu verzahnen. Über weite Strecken agieren die Protagonisten eher nebeneinander, statt miteinander, zieht jede wichtige Lantern nicht nur ihr eigenes Ding durch, sondern der dramaturgische, erzählerische Ansatz ist auch sehr unterschiedlich. Während Baz – von dem man sich ohnehin fragt, ob und warum diese neue Lantern wirklich sein musste – und Gardner eher für die Laberei und Charaktermomente stehen, sorgen die Reds für furiose Action, Jordan respektive Sinestro für ein klein wenig Horror und Rayner für episches Heldentum. Zwischen diesem ganzen Hin- und Hergespringe und Abgeschweife kommt unterm Strich erstaunlicherweise sowohl die Dritte Armee deutlich zu kurz, auch wenn sie als Bedrohung über allem schwebt, als auch die Wächter, die so blass bleiben wie das Blau ihrer Haut blau.

Ein Vorteil dieser ausufernden Handlung mit ihren diversen Akzenten ist, dass für jeden Leser etwas dabei ist, wobei ich selbst gerne auf den Baz- und Gardner-Handlungsbogen zugunsten epischer, kosmischer Space-Opera-Action verzichtet hätte.

Am Artwork gibt es nichts auszusetzen: zwar sind deutliche Unterschiede hinsichtlich des Strich-Duktus', des Detailgrades sowie Seitenkomposition erkennbar, aber unterm Strich liefert jeder der beteiligten Künstler jenen gefälligen, dynamischen Mainstream ab, der die Lantern-Serien des Post-52'er-Relaunches generell auszeichnet.

Fazit: Obgleich die Handlung – euphemistisch ausgedrückt – zerfranst wirkt, überzeugt nicht nur das tadellose Preis-Leistungs-Verhältnis diese gigantischen Sammelbandes, sondern auch neben dem gefälligen Artwork die Tatsache, dass für jeden Fan irgendetwas dabei ist, seien es Horror, Action, Charaktermomente oder kosmische Epik.

geschrieben am 12.09.2015 | 745 Wörter | 4447 Zeichen

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