ISBN | 3952338001 | |
Autor | Regina Keller | |
Verlag | Cleverkids | |
Sprache | deutsch | |
Seiten | - | |
Erscheinungsjahr | 2019 | |
Extras | - |
Die Grundidee der CD ist sehr gut: mittels einer netten Geschichte werden kleine Hörerinnen und Hörer, das Hörspiel soll Kinder zwischen 5 und 10 Jahren ansprechen, behutsam an die englische Sprache herangefĂŒhrt. Leider hat mir die konkrete Umsetzung nicht ganz so gut gefallen, aber den Testhörern zwischen 7 und 10 Jahren, denen ich die CD vorgespielt hatte, leider gar nicht.
ZunĂ€chst zum Drumherum: es geht um die RĂŒckfĂŒhrung zweier kleiner Gespensterchen, die in einer Burg bei Augsburg ihr Unwesen treiben. MuseumswĂ€rter Sepp fĂ€ngt die kleinen Wesen ein und möchte sie nach England zurĂŒckschaffen, wo sie seiner Meinung nach eher hingehören. Sowohl die Suche nach einem geeigneten Ort als auch die Reise dorthin wird natĂŒrlich nicht so ganz einfach wie Sepp das gerne gehabt hĂ€tte. Die Geschichte von Sepp und den Gespenstern ist aber quasi nur ein Buch im Buch, denn erzĂ€hlt wird sie von Heather, einem weiteren Gespenst, das vom Weg abgekommen ist und in MĂŒnchen in der Wohnung von Lukas und Paula gelandet ist. Bis der Wind dreht (Mary Poppins lĂ€sst grĂŒĂen) und Heather ihrerseits nach Augsburg weiterreisen kann, erzĂ€hlt sie den beiden Kindern peu a peu die Geschichte von Sepp.
In den Dialogen und ErzĂ€hlungen werden in die deutschen SĂ€tze zuerst einzelne englische Wörter eingeflochten, spĂ€ter dann VersatzstĂŒcke und Redewendungen bis hin zu ganzen SĂ€tzen und GesprĂ€chen. Ganz im Sinne einer klassischen Audio-Lern-CD (listen and repeat) werden dann ganze Passagen wiederholt, indem Lukas und Paula die ErzĂ€hlung von Heather noch einmal im Traum verarbeiten, natĂŒrlich besonders die englischen Teile. Diese Redundanz hat leider fĂŒr heftiges Augenrollen bei den Testhörern gesorgt. Als erwachsener Zuhörer muss man eher schmunzeln, da man das Prinzip ja von Hör-Sprachkursen kennt. Peinlich wurde es dann aber, als die Gesangseinlagen kamen: die FĂ€hre, mit der Sepp ĂŒber den Kanal setzt darf ein rein englisches Lied schmettern, im Pub in Dover erwartet Sepp ein ebenfalls rein englisches Willkommenslied und spĂ€ter singt Sepp auch noch selbst in einem verqueren Denglisch. Leider zum einen zum FremdschĂ€men, zum anderen kontrĂ€r zum vorherigen Ansatz der stĂŒckweisen HeranfĂŒhrung.
Sehr anstrengend sind die gekĂŒnstelten Dialoge zwischen Lukas und Paula, die sich z.B. darum streiten, wer denn nun schon besser englisch könne und das in einer Art word slam zu ergrĂŒnden versuchen. Das hat eine Facepalm verdient, um in deren Slang zu bleiben.
Hinzu kommen andere UnzulĂ€nglichkeiten: die Stimmen von Lukas und Paula sind schwer zu unterscheiden, Sepp benutzt oftmals merkwĂŒrdigste AusdrĂŒcke (z.B. ein VorhĂ€ngeschloss âaufmurksenâ u.a.) und die Klischeehaftigkeit der Geschichte in der Geschichte ist oft erdrĂŒckend.
Also: Vom Prinzip her finde ich die Idee gut, aber die AusfĂŒhrung gefĂ€llt mir nicht so gut. Die Geschichte rund um die Gespensterchen ist liebevoll, auch die Verortung innerhalb der ErzĂ€hlung von Heather ist ein gutes Konzept. Die Traum-Wiederholungen, das Gesinge und die unangenehmen Charaktere Lukas und Paula geben dem Ganzen aber einen negativen Anstrich. Wer sich daran nicht stört, wird viel SpaĂ an der CD haben.
geschrieben am 12.08.2019 | 482 Wörter | 2722 Zeichen
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