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Emma


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Rezension von

Heijenga Astrid

Emma Der Roman Emma ist der letzte Roman Jane Austens. Er erschien in der Originalausgabe im Jahr 1815. Wie bei fast allen Romanen Jane Austens handelt es sich auch bei diesem um eine ironisch erzählte Komödie, die in den Alltag des englischen Bürgertums des 19. Jahrhunderts führt. Im Zentrum dieses Romans steht die 21jährige Emma Woodhouse, hübsche und kluge Tochter aus reichem Elternhaus, die gemeinsam mit ihrem verwitweten Vater im ländlichen Highbury lebt. Während Emma sich eine Freude daraus macht, ihre männlichen und weiblichen Bekannten miteinander zu verheiraten und dabei ihrer Phantasie freien Lauf zu lassen, hat sie für sich selbst beschlossen, niemals heiraten zu wollen. Als ihre langjährige Erzieherin und Freundin Miss Taylor heiratet und somit den Landsitz der Familie verlässt, wähnt sich Emma an den Geschehnissen nicht ganz unbeteiligt. Durch diesen Erfolg bestätigt und aufgrund der Tatsache, dass sie nun alleine mit ihrem Vater den Landsitz bewohnt, sucht sie sich eine neue Aufgabe. Diese findet sie in Harriet Smith, die von ihr als ihre neue Begleiterin auserkoren wird. Emma möchte Harriet, die aus einfachen Verhältnissen stammt, in die gute Gesellschaft einführen – natürlich verfällt sie auch hier ganz schnell ihrem Vergnügen am Ehestiften. Dieses führt zu so manchen Missverständnissen, sie verstrickt sich, ohne es zu merken, in einem Netz aus Irrungen und Wirrungen, in dem sie zuletzt sogar Gefahr läuft sich um ihr eigenes Glück zu bringen. Im Gegensatz zur idealtypischen Darstellung junger Frauen im bürgerlichen England des 19. Jahrhunderts, wie sie in den zahlreichen courtesy books zu finden ist, besticht diese Protagonistin durch Selbstbewusstsein, Stolz und Keckheit, die sich sogar stellenweise zur Arroganz auswächst. Als Leser nimmt man ihr diese Ecken und Kanten jedoch nie krumm, da Jane Austen es in diesem Roman schafft, die typischen Erziehungstraktate dieser Zeit herrlich ironisch umzukehren und die Kontrastfigur mit den vermeintlich unwürdigen und unweiblichen Eigenschaften zur schillernden Hauptfigur zu machen, die mit ihrem ganz persönlichem happy ending belohnt wird. Als Leser fiebert man eben diesem entgegen, spätestens als Emma erkennt, dass ihr Gefühl und ihre Vorahnungen sie getäuscht haben, dass ihre Versuche des Ehestiftens ihren Mitmenschen Leiden und Kummer zugefügt haben, dass sie bei all dem match-making ihr eigenes Gefühl fast aus den Augen verloren hat. Was diesen Roman meiner Meinung außergewöhnlich gut macht, sind die wunderbar detailreich beschriebenen Charaktere der Randfiguren, die sich um Emma versammeln – dies führt schließlich dazu, dass auch Emmas Persönlichkeit hervorragend facettenreich gezeichnet ist. So zum Beispiel der empfindliche, hypochondrische Vater, der Emmas liebenswürdige Eigenschaften hervorruft, die geschwätzige und leicht dümmlich wirkende Bekannte des Hauses Miss Bates, die Emmas gereizte und arrogante Seite zum Vorschein bringt und schließlich vor allem Mr. Knightley, die einzige Person, die es schafft Emma auf Augenhöhe zu begegnen, indem er ihr mit seiner rationalen, erfahrenen und eher skeptischen Art immer wieder seine Meinung deutlich macht. So gehören die Dialoge zwischen Emma und Mr. Knightley meiner Meinung nach zu den besten Passagen des Buches. Das Zitat „Ich werde eine Heldin schaffen, die keiner außer mir besonders mögen wird” deutet schon an, mit welchem Witz und welcher Ironie Jane Austen diesen Roman schreibt – unbedingt lesenswert!

Der Roman Emma ist der letzte Roman Jane Austens. Er erschien in der Originalausgabe im Jahr 1815. Wie bei fast allen Romanen Jane Austens handelt es sich auch bei diesem um eine ironisch erzählte Komödie, die in den Alltag des englischen Bürgertums des 19. Jahrhunderts führt.

weitere Rezensionen von Heijenga Astrid

#
rezensiert seit
Buchtitel
1
13.09.2011

Im Zentrum dieses Romans steht die 21jährige Emma Woodhouse, hübsche und kluge Tochter aus reichem Elternhaus, die gemeinsam mit ihrem verwitweten Vater im ländlichen Highbury lebt. Während Emma sich eine Freude daraus macht, ihre männlichen und weiblichen Bekannten miteinander zu verheiraten und dabei ihrer Phantasie freien Lauf zu lassen, hat sie für sich selbst beschlossen, niemals heiraten zu wollen. Als ihre langjährige Erzieherin und Freundin Miss Taylor heiratet und somit den Landsitz der Familie verlässt, wähnt sich Emma an den Geschehnissen nicht ganz unbeteiligt. Durch diesen Erfolg bestätigt und aufgrund der Tatsache, dass sie nun alleine mit ihrem Vater den Landsitz bewohnt, sucht sie sich eine neue Aufgabe. Diese findet sie in Harriet Smith, die von ihr als ihre neue Begleiterin auserkoren wird. Emma möchte Harriet, die aus einfachen Verhältnissen stammt, in die gute Gesellschaft einführen – natürlich verfällt sie auch hier ganz schnell ihrem Vergnügen am Ehestiften. Dieses führt zu so manchen Missverständnissen, sie verstrickt sich, ohne es zu merken, in einem Netz aus Irrungen und Wirrungen, in dem sie zuletzt sogar Gefahr läuft sich um ihr eigenes Glück zu bringen.

Im Gegensatz zur idealtypischen Darstellung junger Frauen im bürgerlichen England des 19. Jahrhunderts, wie sie in den zahlreichen courtesy books zu finden ist, besticht diese Protagonistin durch Selbstbewusstsein, Stolz und Keckheit, die sich sogar stellenweise zur Arroganz auswächst. Als Leser nimmt man ihr diese Ecken und Kanten jedoch nie krumm, da Jane Austen es in diesem Roman schafft, die typischen Erziehungstraktate dieser Zeit herrlich ironisch umzukehren und die Kontrastfigur mit den vermeintlich unwürdigen und unweiblichen Eigenschaften zur schillernden Hauptfigur zu machen, die mit ihrem ganz persönlichem happy ending belohnt wird. Als Leser fiebert man eben diesem entgegen, spätestens als Emma erkennt, dass ihr Gefühl und ihre Vorahnungen sie getäuscht haben, dass ihre Versuche des Ehestiftens ihren Mitmenschen Leiden und Kummer zugefügt haben, dass sie bei all dem match-making ihr eigenes Gefühl fast aus den Augen verloren hat.

Was diesen Roman meiner Meinung außergewöhnlich gut macht, sind die wunderbar detailreich beschriebenen Charaktere der Randfiguren, die sich um Emma versammeln – dies führt schließlich dazu, dass auch Emmas Persönlichkeit hervorragend facettenreich gezeichnet ist. So zum Beispiel der empfindliche, hypochondrische Vater, der Emmas liebenswürdige Eigenschaften hervorruft, die geschwätzige und leicht dümmlich wirkende Bekannte des Hauses Miss Bates, die Emmas gereizte und arrogante Seite zum Vorschein bringt und schließlich vor allem Mr. Knightley, die einzige Person, die es schafft Emma auf Augenhöhe zu begegnen, indem er ihr mit seiner rationalen, erfahrenen und eher skeptischen Art immer wieder seine Meinung deutlich macht. So gehören die Dialoge zwischen Emma und Mr. Knightley meiner Meinung nach zu den besten Passagen des Buches. Das Zitat „Ich werde eine Heldin schaffen, die keiner außer mir besonders mögen wird” deutet schon an, mit welchem Witz und welcher Ironie Jane Austen diesen Roman schreibt – unbedingt lesenswert!

geschrieben am 13.09.2011 | 514 Wörter | 3017 Zeichen

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