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Die Welt der Gegenwart - Ein geopolitischer Atlas


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Rezension von

Adrian Witt

Die Welt der Gegenwart - Ein geopolitischer Atlas Angesichts der vielen Millionen von Toten und der unglaublichen globalen Verwüstung im Zuge der großen bewaffneten Konflikte des frühen 20. Jahrhunderts hätte man inzwischen annehmen können, dass der Mensch über sich selbst hinausgewachsen ist und gelernt hat, seine kleinlichen Streitigkeiten nicht länger mit Waffengewalt zu lösen. Doch die vielen Konflikte, die seit Ende des 2. Weltkriegs in weiten Teilen der Welt zu großem Leid geführt haben, haben uns unlängst eines Besseren belehrt. Spätestens jedoch mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine seit Frühjahr 2022, der damit verbundenen Rückkehr des Krieges nach Europa und eines erneut aufkeimenden Konflikts im Nahen Osten sollten wir uns eines endlich bewusst werden: Geopolitik geht uns alle etwas an. Was heute an einem bestimmten Ort der Welt passiert, kann der Rest nicht mehr ignorieren, zumal geopolitische Entwicklungen – ganz gleich welcher Art – inzwischen globale Auswirkungen haben: Sei dies nun mit Blick auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt, das Klima, die Gesundheit, die Energieversorgung, die globale Ernährung, der interkontinentale Handel oder die Verteidigung. Hinzu kommt, dass autoritäre Mächte wie China, Russland oder der Iran ihre Feindseligkeiten gegenüber westlichen Demokratien und unmittelbaren Nachbarn immer offener zur Schau stellen, während die Gefahren von regionalen Flächenbränden genauso zunehmen, wie die Wahrscheinlichkeit eines großen Konfliktes von globalen Ausmaßen, der die Welt abermals ins Chaos stürzen könnte. Doch wo liegen aktuell die wichtigsten Krisenherde der Welt? Wer sind die Konfliktparteien und wie ist es überhaupt erst zu diesen Konflikten gekommen? Diese und viele weiteren Fragen werden in der im C.H.Beck Verlag erschienenen Publikation „Die Welt der Gegenwart – Ein geopolitischer Atlas“ von den Autoren Émilie Aubry und Frank Tétart hinreichend beantwortet, das im Zuge ihrer langjährigen Zusammenarbeit für das geopolitische Wissenschaftsmagazin „Mit offenen Karten“ entstanden ist. Dabei handelt es sich um den deutschen Titel der wöchentlich im TV-Programm des Fernsehsenders ARTE ausgestrahlten Informationssendung „Le Dessous des cartes“, anhand derer seit dem Jahr 1990 mit aufbereiteten Landkarten im Kurzformat komplexe historische, geopolitische oder wirtschaftliche Sachverhalte anschaulich dargestellt und erklärt werden. Gegliedert in sechs Kapitel, die sich Europa, Nord- und Südamerika, Asien, dem Nahen Osten, Afrika sowie jüngsten geopolitischen Entwicklungen und Fokusthemen widmen, erhalten interessierte Leser der Publikation auf 224 Seiten einen breiten Überblick über die geopolitische Lage der Gegenwart und welchen Einfluss diese auf das globale Machtgefüge hat. Während im Kapitel für Europa in den aufgeführten fünf Unterkapiteln vor allem der Krieg zwischen Russland und der Ukraine sowie die damit zusammenhängenden Krisenherde wie der Konflikt um die strategisch wichtige Ostseeinsel Gotland oder die Grenzregion zwischen Belarus, Russland und Polen behandelt werden, steht im Kapitel über Nord- und Südamerika, das seinerseits in vier Unterkapitel gegliedert ist, neben den Ländern Brasilien, Mexiko und Venezuela auch die USA und ihre künftige geopolitische Ausrichtung im Fokus einer eingehenden Betrachtung. Mit Blick auf Asien, das aus Sicht vieler Experten bereits als die Welt von morgen gilt, werden in sechs Unterkapitel u.a. das aggressive Machtstreben Chinas gegenüber seinen Nachbarn, der Konflikt zwischen Süd- und Nordkorea, die Selbstfindung und Widererstarkung Japans sowie die Rolle von Indien und Australien in der Welt von Morgen behandelt. Demgegenüber ist auch der Nahe Osten von gleichbedeutender geopolitischer Relevanz, wobei sich die Autoren in fünf Unterkapiteln ausführlich den Ländern Iran, Saudi-Arabien und die Emirate, Syrien, der Türkei sowie Israel und Palästina widmen. Für die Region Afrika werden wiederum in vier Unterkapitel neben Algerien, Tunesien und Äthiopien, das zwischen einem wirtschaftlichen Aufschwung und ethnischer Spannung steht, mit Mail auch das Drama der Sahelzone behandelt. Im letzten und abschließenden Kapitel der Publikation, stehen dagegen vier Regionen im Fokus, die in den letzten Jahren im Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit standen. Neben dem chinesischen Wuhan, das als die Brutstätte der Corona-Pandemie gilt, das französische Orly mit seinem Flughafen, der als eines der Symbole des internationalen Flugverkehrs während der Pandemie-Jahre genannt werden kann sowie das saudi-arabische Riad, von welchem aus der G20-Gipfel per Videokonferenz übertragen wurde, widmet sich das letzte Unterkapitel mit der kanadischen Stadt Montreal dem Kampf gegen den Klimawandel. Jeweils mit umfangreichem Bildmaterial und zahlreichen Grafiken und Landkarten bereichert sowie um einen Glossar erweitert, stellt die Publikation eine angenehm zu lesende Lektüre dar, um sich einen Überblick über die neue Weltordnung zu verschaffen. Obwohl es nicht viele Menschen gibt, die sich für Geopolitik interessieren, kann es nicht schaden, sich – wenn auch nur am Rande – mit den transnationalen Entwicklungen und Konflikten der Gegenwart zu befassen. Sei dies nun, um die globalen Zusammenhänge ihrer Auswirkungen auf unseren Alltag zu verstehen oder nur um den eigenen Horizont zu erweitern. Mit der im C.H.Beck Verlag erschienenen Publikation „Die Welt der Gegenwart – Ein geopolitischer Atlas“ erhalten interessierte Leser ein bis ins Detail hervorragend konzipiertes und wissenschaftlich exzellent aufbereitetes Nachschlagewerk, mit dessen Hilfe sich die wichtigsten geopolitischen Entwicklungen und Konflikte der Gegenwart in leicht verständlicher Weise in Erfahrung bringen lassen.

Angesichts der vielen Millionen von Toten und der unglaublichen globalen Verwüstung im Zuge der großen bewaffneten Konflikte des frühen 20. Jahrhunderts hätte man inzwischen annehmen können, dass der Mensch über sich selbst hinausgewachsen ist und gelernt hat, seine kleinlichen Streitigkeiten nicht länger mit Waffengewalt zu lösen. Doch die vielen Konflikte, die seit Ende des 2. Weltkriegs in weiten Teilen der Welt zu großem Leid geführt haben, haben uns unlängst eines Besseren belehrt.

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22.09.2024

Spätestens jedoch mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine seit Frühjahr 2022, der damit verbundenen Rückkehr des Krieges nach Europa und eines erneut aufkeimenden Konflikts im Nahen Osten sollten wir uns eines endlich bewusst werden: Geopolitik geht uns alle etwas an. Was heute an einem bestimmten Ort der Welt passiert, kann der Rest nicht mehr ignorieren, zumal geopolitische Entwicklungen – ganz gleich welcher Art – inzwischen globale Auswirkungen haben: Sei dies nun mit Blick auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt, das Klima, die Gesundheit, die Energieversorgung, die globale Ernährung, der interkontinentale Handel oder die Verteidigung. Hinzu kommt, dass autoritäre Mächte wie China, Russland oder der Iran ihre Feindseligkeiten gegenüber westlichen Demokratien und unmittelbaren Nachbarn immer offener zur Schau stellen, während die Gefahren von regionalen Flächenbränden genauso zunehmen, wie die Wahrscheinlichkeit eines großen Konfliktes von globalen Ausmaßen, der die Welt abermals ins Chaos stürzen könnte.

Doch wo liegen aktuell die wichtigsten Krisenherde der Welt? Wer sind die Konfliktparteien und wie ist es überhaupt erst zu diesen Konflikten gekommen? Diese und viele weiteren Fragen werden in der im C.H.Beck Verlag erschienenen Publikation „Die Welt der Gegenwart – Ein geopolitischer Atlas“ von den Autoren Émilie Aubry und Frank Tétart hinreichend beantwortet, das im Zuge ihrer langjährigen Zusammenarbeit für das geopolitische Wissenschaftsmagazin „Mit offenen Karten“ entstanden ist. Dabei handelt es sich um den deutschen Titel der wöchentlich im TV-Programm des Fernsehsenders ARTE ausgestrahlten Informationssendung „Le Dessous des cartes“, anhand derer seit dem Jahr 1990 mit aufbereiteten Landkarten im Kurzformat komplexe historische, geopolitische oder wirtschaftliche Sachverhalte anschaulich dargestellt und erklärt werden. Gegliedert in sechs Kapitel, die sich Europa, Nord- und Südamerika, Asien, dem Nahen Osten, Afrika sowie jüngsten geopolitischen Entwicklungen und Fokusthemen widmen, erhalten interessierte Leser der Publikation auf 224 Seiten einen breiten Überblick über die geopolitische Lage der Gegenwart und welchen Einfluss diese auf das globale Machtgefüge hat. Während im Kapitel für Europa in den aufgeführten fünf Unterkapiteln vor allem der Krieg zwischen Russland und der Ukraine sowie die damit zusammenhängenden Krisenherde wie der Konflikt um die strategisch wichtige Ostseeinsel Gotland oder die Grenzregion zwischen Belarus, Russland und Polen behandelt werden, steht im Kapitel über Nord- und Südamerika, das seinerseits in vier Unterkapitel gegliedert ist, neben den Ländern Brasilien, Mexiko und Venezuela auch die USA und ihre künftige geopolitische Ausrichtung im Fokus einer eingehenden Betrachtung. Mit Blick auf Asien, das aus Sicht vieler Experten bereits als die Welt von morgen gilt, werden in sechs Unterkapitel u.a. das aggressive Machtstreben Chinas gegenüber seinen Nachbarn, der Konflikt zwischen Süd- und Nordkorea, die Selbstfindung und Widererstarkung Japans sowie die Rolle von Indien und Australien in der Welt von Morgen behandelt. Demgegenüber ist auch der Nahe Osten von gleichbedeutender geopolitischer Relevanz, wobei sich die Autoren in fünf Unterkapiteln ausführlich den Ländern Iran, Saudi-Arabien und die Emirate, Syrien, der Türkei sowie Israel und Palästina widmen. Für die Region Afrika werden wiederum in vier Unterkapitel neben Algerien, Tunesien und Äthiopien, das zwischen einem wirtschaftlichen Aufschwung und ethnischer Spannung steht, mit Mail auch das Drama der Sahelzone behandelt. Im letzten und abschließenden Kapitel der Publikation, stehen dagegen vier Regionen im Fokus, die in den letzten Jahren im Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit standen. Neben dem chinesischen Wuhan, das als die Brutstätte der Corona-Pandemie gilt, das französische Orly mit seinem Flughafen, der als eines der Symbole des internationalen Flugverkehrs während der Pandemie-Jahre genannt werden kann sowie das saudi-arabische Riad, von welchem aus der G20-Gipfel per Videokonferenz übertragen wurde, widmet sich das letzte Unterkapitel mit der kanadischen Stadt Montreal dem Kampf gegen den Klimawandel. Jeweils mit umfangreichem Bildmaterial und zahlreichen Grafiken und Landkarten bereichert sowie um einen Glossar erweitert, stellt die Publikation eine angenehm zu lesende Lektüre dar, um sich einen Überblick über die neue Weltordnung zu verschaffen.

Obwohl es nicht viele Menschen gibt, die sich für Geopolitik interessieren, kann es nicht schaden, sich – wenn auch nur am Rande – mit den transnationalen Entwicklungen und Konflikten der Gegenwart zu befassen. Sei dies nun, um die globalen Zusammenhänge ihrer Auswirkungen auf unseren Alltag zu verstehen oder nur um den eigenen Horizont zu erweitern. Mit der im C.H.Beck Verlag erschienenen Publikation „Die Welt der Gegenwart – Ein geopolitischer Atlas“ erhalten interessierte Leser ein bis ins Detail hervorragend konzipiertes und wissenschaftlich exzellent aufbereitetes Nachschlagewerk, mit dessen Hilfe sich die wichtigsten geopolitischen Entwicklungen und Konflikte der Gegenwart in leicht verständlicher Weise in Erfahrung bringen lassen.

geschrieben am 21.07.2024 | 788 Wörter | 4913 Zeichen

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