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Interpretationen lateinischer Texte - Ein Lehrbuch zum Selbstunterricht


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Informationen zum Buch
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Rezension von

Matthias Göpfert

Interpretationen lateinischer Texte - Ein Lehrbuch zum Selbstunterricht Nach einem sehr ausführlichen Inhaltsverzeichnis erfährt der Leser in einer Einleitung u.a., was Interpretieren ursprünglich überhaupt bedeutet: Nachdem der Wortsinn des Textes geklärt ist, sei das zeitgenössische Umfeld des Textes in den Blick zu nehmen, indem man die damaligen psychischen, literarischen und politischen Gegebenheiten einbezieht. Gewarnt wird jedoch davor, den Text von modernen Ansichten her zu interpretieren, da er dann gänzlich aus seinem Kontext gerissen wird und mit der ursprünglichen wohl nur noch wenig zu tun hat. Das Buch beginnt sodann auch gleich medias in res, mit einer Pantheoninschrift als erstem Text. Hier fällt schon die in ähnlicher Weise auch für die nachfolgenden Texte übernommene Struktur auf: Nach einer kleinen Hinführung wird der zuvor abgedruckte lateinische Text u.a. hinsichtlich Authentizität bzw. textkritischen Problemen betrachtet. Bevor nun eine Interpretation der Textstelle übernommen wird, wird der Text zum einen übersetzt und zum anderen werden zentrale im Text vorkommende Wendungen erläutert sowie inhaltliche Aussagen erklärt. Die Interpretation selber geht nun noch etwas weiter. So wird beispielsweise nach der Absicht des Autors oder nach der Wirkung auf die Hörer/Leser gefragt. Es wird freilich nicht der Anspruch erhoben, die hier ausgeführte Interpretation sei die einzig sinnvolle, sondern sie sei eine methodische Anleitung, sich selbst zentrale Fragen zu stellen und diese wissenschaftlich überzeugend beantworten zu können. Am Ende jeder Textbehandlung steht eine Art Rückschau auf das, was man eben an Hand des Textes geleistet hat bzw. wozu die Auswahl des entsprechenden Textes dienen sollte. Die ersten drei der insgesamt fünf großen Kapitel dieses Buches führen den Leser von leichteren bis hin zu recht anspruchsvollen Texten. Nachdem nun 24 lateinische Texte, u.a. von Cicero, Caesar, Tacitus, Seneca, Catull und Vergil, behandelt wurden, werden zwei Musterfälle behandelt, an denen man das Gelernte überprüfen kann. Das letzte Kapitel bietet eine Art Vorschlag, wie man am besten eine Interpretationsaufgabe gesamt, insbesondere hinsichtlich einer schriftlichen Ausarbeitung, angeht und strukturiert. Am Ende des Buches werden die behandelten Textstellen noch einmal aufgeführt und die verwendete Literatur wird angegeben, damit der Leser sich bei weitergehendem Interesse noch tiefer in die Materie begeben kann. Ein Verzeichnis von Personen, Wörtern und Sachen bildet schließlich den Abschluss. Maurach zeigt sehr schön an verschiedenen ausgewählten Beispielen, wie man an einen lateinischen Originaltext herangehen kann und welche Hilfsmittel einem hierbei zur Verfügung stehen. Trotz des hohen wissenschaftlichen Niveaus – was sich u.a. auch dadurch zeigt, dass oft mit wissenschaftlichen Standardwerken gearbeitet und auf Sekundärliteratur verwiesen wird – sind sowohl die einzelnen Erläuterungen gut verständlich, als auch die Leserführung durchweg gut gelungen. Da durch die Textauswahl nicht nur die verschiedensten lateinischen Autoren, sondern auch unterschiedliche Gattungen wie beispielsweise Geschichtsschreibung, Philosophie und Komödie behandelt werden, bleibt „Interpretationen lateinischer Texte – Ein Lehrbuch zum Selbstunterricht“ thematisch vielschichtig und interessant. Es richtet sich in erster Linie an Studenten der Latinistik, ist aber sicherlich auch für Interessierte mit guten Lateinkenntnissen eine lohnende Lektüre.

Nach einem sehr ausführlichen Inhaltsverzeichnis erfährt der Leser in einer Einleitung u.a., was Interpretieren ursprünglich überhaupt bedeutet: Nachdem der Wortsinn des Textes geklärt ist, sei das zeitgenössische Umfeld des Textes in den Blick zu nehmen, indem man die damaligen psychischen, literarischen und politischen Gegebenheiten einbezieht. Gewarnt wird jedoch davor, den Text von modernen Ansichten her zu interpretieren, da er dann gänzlich aus seinem Kontext gerissen wird und mit der ursprünglichen wohl nur noch wenig zu tun hat.

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11.10.2009
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05.03.2009

Das Buch beginnt sodann auch gleich medias in res, mit einer Pantheoninschrift als erstem Text. Hier fällt schon die in ähnlicher Weise auch für die nachfolgenden Texte übernommene Struktur auf: Nach einer kleinen Hinführung wird der zuvor abgedruckte lateinische Text u.a. hinsichtlich Authentizität bzw. textkritischen Problemen betrachtet. Bevor nun eine Interpretation der Textstelle übernommen wird, wird der Text zum einen übersetzt und zum anderen werden zentrale im Text vorkommende Wendungen erläutert sowie inhaltliche Aussagen erklärt. Die Interpretation selber geht nun noch etwas weiter. So wird beispielsweise nach der Absicht des Autors oder nach der Wirkung auf die Hörer/Leser gefragt. Es wird freilich nicht der Anspruch erhoben, die hier ausgeführte Interpretation sei die einzig sinnvolle, sondern sie sei eine methodische Anleitung, sich selbst zentrale Fragen zu stellen und diese wissenschaftlich überzeugend beantworten zu können. Am Ende jeder Textbehandlung steht eine Art Rückschau auf das, was man eben an Hand des Textes geleistet hat bzw. wozu die Auswahl des entsprechenden Textes dienen sollte.

Die ersten drei der insgesamt fünf großen Kapitel dieses Buches führen den Leser von leichteren bis hin zu recht anspruchsvollen Texten. Nachdem nun 24 lateinische Texte, u.a. von Cicero, Caesar, Tacitus, Seneca, Catull und Vergil, behandelt wurden, werden zwei Musterfälle behandelt, an denen man das Gelernte überprüfen kann. Das letzte Kapitel bietet eine Art Vorschlag, wie man am besten eine Interpretationsaufgabe gesamt, insbesondere hinsichtlich einer schriftlichen Ausarbeitung, angeht und strukturiert. Am Ende des Buches werden die behandelten Textstellen noch einmal aufgeführt und die verwendete Literatur wird angegeben, damit der Leser sich bei weitergehendem Interesse noch tiefer in die Materie begeben kann. Ein Verzeichnis von Personen, Wörtern und Sachen bildet schließlich den Abschluss.

Maurach zeigt sehr schön an verschiedenen ausgewählten Beispielen, wie man an einen lateinischen Originaltext herangehen kann und welche Hilfsmittel einem hierbei zur Verfügung stehen. Trotz des hohen wissenschaftlichen Niveaus – was sich u.a. auch dadurch zeigt, dass oft mit wissenschaftlichen Standardwerken gearbeitet und auf Sekundärliteratur verwiesen wird – sind sowohl die einzelnen Erläuterungen gut verständlich, als auch die Leserführung durchweg gut gelungen. Da durch die Textauswahl nicht nur die verschiedensten lateinischen Autoren, sondern auch unterschiedliche Gattungen wie beispielsweise Geschichtsschreibung, Philosophie und Komödie behandelt werden, bleibt „Interpretationen lateinischer Texte – Ein Lehrbuch zum Selbstunterricht“ thematisch vielschichtig und interessant. Es richtet sich in erster Linie an Studenten der Latinistik, ist aber sicherlich auch für Interessierte mit guten Lateinkenntnissen eine lohnende Lektüre.

geschrieben am 22.11.2008 | 469 Wörter | 2960 Zeichen

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